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Nachricht vom 23.10.2016
Kultur
Karikaturen von Gerhard Mester im Gebhardshainer Rathaus
Angela Merkels Profilbild zieht die Betrachter an, ebenso wie das „Fähnchen im Wind“ , eine Karikatur der Kanzlerin zum berühmten Ausspruch:“ Wir schaffen das“ oder eine Karikatur des Papstes, der alle einlädt an den Tisch des Herrn. Die Ausstellung der Karikaturen von Gerhard Mester lockte viele Gäste ins Gebhardshainer Rathaus, die sich begeistert zeigten.
Gerhard Mester (rechts) und Bürgermeister Konrad Schwan eröffneten die Ausstellung im Rathaus Gebhardshain, die bis zum 29. Dezember zu sehen sein wird. Fotos: gwGebhardshain. Die Eröffnung der Ausstellung des gebürtigen Betzdorfer Karikaturisten Gerhard Mester fand am Freitagabend im „Blauen Rathaus“ in Gebhardshain regen Anklang. Neben zahlreichen Interessierten konnte Konrad Schwan auch Betzdorfs Bürgermeister Bernd Brato und Gattin sowie Friedhelm Steiger, den 1. Beigeordneten der Verbandsgemeinde Wissen und weitere Vertreter aus Politik und Kirche begrüßen.

Die letzte Vernissage in der Ära von Bürgermeister Konrad Schwan im Rathaus in Gebhardshain sah dieser als krönenden Abschluss der kulturellen Veranstaltungen unter seiner Regie: "Ich finde die Bilder von Gerhard Mester genial, wäre ich noch länger Bürgermeister ich hätte den Künstler noch zehnmal eingeladen".

Für die gekonnte musikalische Umrahmung sorgte das Duo Simone Brühl (Querflöte) und Klaus Schumacher (Gitarre) von der Musikschule des Kreises Altenkirchen sowohl mit Klassik von Brahms als auch mit Jüdischer Klezmer-Musik und einem Instrumentaltitel der niederländischen Band „Focus“.

Der 60jährige Gerhard Mester ist studierter Graphikdesigner und lebt in Wiesbaden. Er zählt zu den bedeutendsten Presse-Zeichnern Deutschlands. Bescheiden ist er trotz des Erfolges geblieben, was sich daran zeigt, dass er die Verleihung des Karikatur-Preises der deutschen Zeitungen 2013 nicht als größten Tag in seinem Berufsleben sieht. Umweltschutz ist ihm wichtig. Besonders gefreut habe er sich über den deutschen Solarpreis: "Die haben gewürdigt, dass ich das Thema promotet habe".

Sein feines Gespür und vor allem sein herausragender Humor zeigen sich nicht nur in seinen Karikaturen sondern auch im äußerst kurzweiligen Gespräch mit Bürgermeister Schwan: „Bei meiner ersten Ausstellung in einer Galerie fand ich es toll meine Gemälde zu zeigen. Die hatten aber so viele Wände, dass ich Mühe und Not hatte, das hinzubekommen“. Das dürfte mittlerweile kein Problem mehr sein. Rund einhundert Karikaturen zieren die Wände des Rathauses. Ein beliebtes „Kunstobjekt“ sind für Mester Politiker. Ob Kanzlerin Merkel, Sigmar Gabriel oder Horst Seehofer, genial wie Mester die aktuellen Probleme in seinen Karikaturen darstellt und damit die Menschen zum Lachen bringt. Auch die Kommunalreform fand hier Würdigung.

Lieblingsfiguren habe er keine. Mit Karikaturen Menschen positiv darzustellen, das gehe nicht, so der Künstler auf Schwans Nachfrage, räumt aber sogleich ein, dass er Papst Franziskus schon ein gewisses Wohlwollen entgegen gebracht habe. Ansonsten bedeute Karikatur immer Kritik. Donald Trump sei da ein sehr dankbares Motiv!

Mit Mesters verstorbener Mutter Käthe, so Bürgermeister Schwan, habe er sich einmal unterhalten. Über die Papst-Karikaturen hätte sich die Mutter sehr gefreut, was der Sohn bejaht: "Meine Mutter war die beste Verkäuferin meines ersten Buches. Sie wäre sicher stolz gewesen hätte sie noch sehen können wie der Verlag bei einer Generalaudienz in Rom Papst Franziskus mein Buch überreichte".

Die Ära der Arzt-Karikaturen, mit denen er großen Erfolg erzielte, sei mittlerweile vorbei erzählt er lachend: "Ich bin 60, heute gehe ich nur noch so zum Arzt". Die Besucher der Ausstellungseröffnung zeigten sich begeistert von den Karikaturen: "Egal wie man gerade drauf ist, da bekommt man gute Laune". Und Gerhard Mesters nächstes Ziel? Weitermachen!

Die Karikaturen sind noch zu besichtigen bis zum 29. Dezember zu den Öffnungszeiten des Gebhardshainer Rathauses. (gw)

     
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