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Nachricht vom 30.10.2016
Region
Umweltstiftung sichert Stegskopf für den Naturschutz
Der BUND Rheinland-Pfalz, speziell die Kreisgruppe Altenkirchen hat Grund zur Freude. Die gemeinnützige Tochter der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) übernimmt die Flächen des ehemaligen Truppenübungsplatzes Stegskopf mit rund 9000 Hektar. Die Vertragsunterzeichnung ist erfolgt.
Nationales Naturerbe Stegskopf. Foto: DBU/SchäfgenDaaden. Der BUND RLP freut sich über die Übernahme des Stegskopfs durch die DBU. Seit fast 10 Jahren beschäftigt sich die BUND Kreisgruppe Altenkirchen mit dem ehemaligen Truppenübungsplatz Daaden. Nach der Vertragsunterschrift übernimmt die gemeinnützige Tochter der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), die DBU Naturerbe GmbH, mit Wirkung zum 1. Oktober 2017 weitere 23 Flächen des Nationalen Naturerbes mit rund 9.000 Hektar vom Bund. Das NNE Stegskopf umfasst mit 1882 Hektar die größte Fläche, davon sind ca. 1000 Hektar Offenland und ca. 900 Hektar Wald. Die DBU betreut bereits zahlreiche Naturerbeflächen, so dass der BUND davon ausgeht, dass die DBU den Stegskopf professionell und im Sinne des Naturschutzes entwickeln wird. Der BUND möchte sich in die weiteren Entwicklung konstruktiv einbringen.

Die Naturerbefläche Stegskopf, die zweithöchsten Erhebung mit 654 Meter im Westerwald, besteht aus einem einzigartigen Mosaik von Lebensräumen. Diese haben sich durch extensive Landwirtschaft und die Nutzung der Bundeswehr entwickelt und werden jetzt weiter erhalten. Hier wechseln sich Offenlandflächen, Feuchtlebensräume und naturnahe Wälder der früheren Hudelandschaft ab. Charakteristisch für den Stegskopf ist seine montan geprägte Pflanzenwelt mit Arnikawiesen (Borstgrasrasen), Pfeifengraswiesen, Berg-Mähwiesen und Heiden. Bemerkenswerte Arten sind u. a. Trollblume, Wiesenpieper, Braunkehlchen, Raubwürger, Schwarzstorch und Wildkatze. Aufgrund seines rauen Klimas findet man am Stegskopf einige Alpenpflanzen, wie etwa den Alpen-Ziest und den Glanz-Kerbel. Diese vielfältige Landschaft bietet vielen Pflanzen und Tieren einen idealen Lebensraum.

Weitere 93 Hektar sind mit Lagerfläche (Truppenunterkünfte) und Mob-Stützpunkt (Lagerhallen) zur naturnahen Nutzung planbar. Der BUND ließ bereits 2007 ein Nachfolgekonzept (Grobkonzept) vom Planungsbüro TASK/Christian Günther entwickeln, das 2008 im Bürgerhaus Daaden vor großem Publikum vorgestellt wurde. Federführend seitens des BUND war das aktive Mitglied Wolfgang Stock. Die Finanzierung wurde durch Eigenmittel, Privat- und Firmenspenden und durch einen Zuschuss des Landkreises geleistet. "Wir können uns in den vorhandenen Anlagen den Aufbau eines Natur-Zentrums vorstellen. Aber auch das Potential für naturnahen Tourismus, Umweltbildung, Selbstvermarktung sollte genutzt werden. Der BUND würde die Haltung von alten Nutztierrassen sehr begrüßen", heißt es unter anderem in der Pressemitteilung des BUND Altenkirchen.
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