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Nachricht vom 27.01.2017
Wirtschaft
Informationsveranstaltung zum Windräderbau in der VG Wallmerod
Wenn die derzeit 35 Zentimeter Neuschnee nicht liegen würden, dann wären die ersten Maßnahmen mit Rodungsarbeiten im Gebiet „Elbinger Lei“ schon im Gange. Dann würde das Gelände für die drei genehmigten Windkrafträder präpariert und die Baumaßnahmen entsprechend eingeleitet. So war es für den Investor des Windparks „Elbinger Lei“ Carlos Merz aus Villmar-Weyer als Geschäftsführer der Öko-Aktiv-Beteiligungsgesellschaft schwer, einen genauen Terminplan über das Projekt im Rahmen einer Bürgerversammlung im Bürgerhaus von Elbingen zu liefern.
Carlos Merz gab einen Überblick über den Bauablauf. Fotos: Klaus-Dieter HäringElbingen. Trotzdem ist er zuversichtlich, die erste der drei Windkraftanlagen bis Anfang September in Betrieb nehmen zu können. Eingeladen wurde durch die Verbandsgemeinde Wallmerod, mit Bürgermeister Klaus Lütkefedder, und durch die beiden am Projekt beteiligten Ortsgemeinden Elbingen und Hahn am See. Und die Einladung wurde gerne angenommen, sodass fast 70 Besucher das Bürgerhaus bis auf den letzten Platz füllten. Sie alle erfuhren die letzten Details über das Projekt, das nun in die Endphase geht. Es sei, nach den Worten von Klaus Lütkefedder „ein Projekt mit einer ordentlichen Historie das jetzt zügig voran geht“. Mit der Änderung der gesetzlichen Vorgaben in Sachen Windenergie durch die rheinland-pfälzische Landesregierung im Jahr 2011 gab es auch für die Verbandsgemeinde Wallmerod die Optionen in Waldgebieten Flächen für Windkrafträder durch einen Teilflächennutzungsplan „Windenergie“ zu ermöglichen.

In Beratungen mit den Vertretern der 21 Ortsgemeinden wurde im Vorfeld ein Solidarpakt „Windenergie“ erarbeitet mit dem Ergebnis, dass 60 Prozent der Einnahmen durch Windenergie an die Standortgemeinde gehen und 40 Prozent an die restlichen Gemeinden verteilt werden.

Ortsbürgermeister Thomas Klein von der Ortsgemeinde Hahn am See zeigte sich zufrieden mit dem Ergebnis und erläuterte den Anwesenden das Verfahren der beiden Ortsgemeinden zur Auswahl des Investors: Mit dem Investor Carlos Merz und der Öko-Aktiv-Beteiligungsgesellschaft habe man nun einen Partner gefunden, der auf erfolgreiche Projekte verweisen könne. Darunter die Windkraftanlagen in Westerburg. Mit Carlos Merz wurde ein Vertrag unterschrieben, der über 20 Betriebsjahre geht „mit Optionen von jeweils zwei Mal fünf Jahren“. Die Gemeinden Elbingen und Hahn am See bekommen demnach jährlich 65.000 Euro an Pacht. „Geld, mit dem wir viel machen können“. Ortsbürgermeister Maik Daubach (Elbingen) nahm sich des Themas Bäume an. Seinen Worten nach würden nicht mehr Bäume gefällt wie ohnehin im Bereich der Ortsgemeinde in einem Jahr geplant wären. In aktuellen Fall befinden sich die zu fällenden Bäume halt alle auf einem Platz, was auffällt.

Carlos Merz gab dann einen Überblick über die geplanten Baumaßnahmen, die nach der Schneeschmelze beginnen. Demnach soll Anfang März mit den Fundamentarbeiten begonnen werden. Die Endmontage wird in den Monaten Mai-Juni passieren und Anfang September ist der Start der ersten Anlage geplant. Entstehen werden drei Windkrafträder mit einer Gesamthöhe von 206,5 Meter Höhe. Die Rotorblätter haben, anders als in Westerburg, eine Rotorblattheizung, womit Eisabwurf verhindert wird. Die Leistung der drei Anlagen wird so hoch sein, dass sie den Strombedarf von etwa 20.000 Einwohnern abdeckt. Und auch in Sachen Schall gab es Informationen. Dieser liegt bei 104,9 Dezibel „so viel wie ein Blätterrauschen“. Der erzeugte Strom wird in ein Umspannwerk nach Sainscheid über eine Leitung von 5,7 Kilometern Länge geschickt „einem günstigen Anknüpfungspunkt“ so Carlos Merz. kdh

   
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