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Nachricht vom 20.02.2017
Wirtschaft
BVMW-Meeting zeigte den Weg zu mehr Ruhe
Der Regionalverband Südwestfalen/LDK-Nord/Westerwald des Bundesverbandes mittelständische Wirtschaft (BVMW) hatte zum Thema „Wo bitte geht`s zur Ruhe – von der Kunst, sich selbst wieder zu ordnen“ eingeladen. Referentin war die Freudenberger Psychologin Juliane Dreisbach, sie gab praktische Tipps.
Rainer Jung (BVMW ), Juliane Dreisbach aus Freudenberg und Helmut Bald vom Möbelhaus (von links). Foto: BVMWRegion/Siegen. Helmut Bald, Geschäftsführer des Siegener Möbelhauses Bald, begrüßte mehr als 40 Teilnehmer zur ersten Veranstaltung der Reihe „BVMW Meeting Mittelstand“ im Jahr 2017. Eingeladen hatte der Regionalverband Südwestfalen/LDK-Nord/Westerwald des Bundesverbandes mittelständische Wirtschaft (BVMW) am 9. Februar zum Thema „Wo bitte geht`s zur Ruhe – von der Kunst, sich selbst wieder zu ordnen“ eingeladen. Rainer Jung, der regionale Geschäftsführer des Verbandes, bezeichnete die Unternehmer-Gesellschaft als „Unruhe-Gesellschaft“, die in dieser Form nicht sein sollte und sich jeder Unternehmer selbst und letztendlich im Sinne der Kunden, Mitarbeiter und auch der Familie mehr Ruhe gönnen müsse.

Die Freudenberger Beratungs-Psychologin Juliane Dreisbach ging als Referentin auf die im Alltagsgeschäft üblichen extremen Belastungen der Unternehmer ein. Sie machte deutlich, dass der Unternehmer die unternehmerische „Welt“ täglich in Ordnung bringen möchte, die eigene dabei allerdings leicht in Unordnung gerät. Es folgt der im Alltag mit Terminen prallvoll gefüllte Tag: die Hektik, der Stress. Man sieht sich in eine Schablone gepresst – man muss „funktionieren“. Für die persönliche Ruhe, aus der man dann neue Kraft schöpfen kann, fehlt scheinbar die Zeit. Oder doch nicht? Schon Tempo raus ist ein gutes Stück Ruhe. Das sei eine Willenssache, eine Frage der Ordnung und (Selbst-) Organisation, so ihre These.

Ruhe ist laut der Referentin eine persönliche Haltung, bei der es nur um Rückbesinnung auf uns selbst gehen darf. Ruhe ist eine persönliche Haltung, ist schlicht, und meint, uns selbst nahe zu sein, uns selbst zu leiten. Nur dann sind wir überhaupt erst in der Lage, zu erkennen, was uns aus der Ruhe bringt. Klarheit der Gedanken ist, sowohl uns selbst Mut zuzusprechen als auch, uns einen Stopp nach dem Motto zu verordnen: „Ich kann das jetzt machen, aber ich muss es nicht – ich kann auch Ruhe“.

Was uns – entsprechend des Untertitels – selbst wieder ordnet, ist individuell sehr verschieden. Die Frage, was jemand zur Ruhe bringt, kann er/sie letztendlich nur selbst beurteilen. „Fragen Sie sich selbst doch einmal danach, was Ihnen gut tut und geben Sie dem Wunsch Raum, das ist der erste Schritt“, meinte Dreisbach.

Für die Arbeit: Stellen sie sich doch zum Beispiel am Vorabend schon vor, wie sie den Tag gestalten. Fragen sie sich, wie der nächste Tag ablaufen wird, wenn sie den Tag ruhiger angehen: Pufferzeiten einbauen, gute Gedanken haben, einen Text oder Zuspruch für den Tag überlegen, Tempo rausnehmen, ruhiger bewegen, bewusst länger aus- als einatmen, Freiräume zwischen Terminen einplanen, ihrer Realität angepasste Ziel-Treppenstufen nehmen und sich selbst dafür belohnen.

Einen weiteren wichtigen Punkt spricht Juliane Dreisbach an: Warum nicht auch den Müll von gestern weglegen, statt ihn weiter zu wälzen. Das Alles gilt es zu üben. Sie empfiehlt Ruhe wie einen Kaugummi „zu kauen“. Schließlich die Selbststeuerung in STOP und GO: „Verordnen Sie sich einen Stopp für antreibende Gedanken, die wie in Zahnräder einrasten und GO für einen Zuspruch, der beruhigt und wohltut – es ist Ihre Entscheidung“.
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