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Nachricht vom 12.12.2017
Vereine
Landfrauen luden zum Genuss-Abend mit dem Thema Wild
Kurzweilig, mit viel Unterhaltung, Information und Genuss gestalteten die Landfrauen des Bezirkes Wissen-Mittelhof-Katzwinkel einen besonderen Abend im Kulturwerk. Im Zentrum stand das Thema Wildfleisch, ein oft verkannter Genuss.
"Wilder" Genuss und Wissenswertes zum Thema Jagd, Wald und Wild gab es im Kulturwerk Wissen. Foto: LandfrauenWissen. Wildfleisch, ob Reh oder Wildschwein, ist eines der gesündesten Lebensmittel überhaupt. Fleischskandale aus Massenproduktion über die in den Medien berichtet wird, lassen viele Verbraucher nachdenklich werden. Mit regionalem Wildfleisch, das in der Region erlegt wird und unter strengen hygienischen Auflagen verarbeitet wird, kann man ein hochwertiges Produkt genießen.

Rund 60 Kilogramm Fleisch wird pro Jahr und Person in Deutschland verzehrt, davon jedoch nur 0,6 Kilogramm Wildfleisch pro Person und das meist zu Weihnachten. Woran liegt es? Meist sind es Vorurteile und Unkenntnis. So gibt es immer die Ansicht, Wildfleisch müsse in Buttermilch eingelegt werden und sei aufwändig in der Zubereitung. „Die Referenten des heutigen Abends werden mit den Vorurteilen aufräumen“, so die Vorsitzende des Bezirks, Mechthild Euteneuer, im Grußwort.

Die Jagdhornbläser Alsdorf-Hachenburg mit ihrem Leiter Dr. Uwe Weller begleiteten die Veranstaltung mit Musik. Mit dem Fürstengruß und der Kuckucks-Polka wurden die Gäste begrüßt. Grußworte sprachen Gerlinde Eschemann, Vorsitzende der Landfrauen frischer Wind, Kreis Altenkirchen, Beigeordneter Friedhelm Steiger für die VG Wissen und Beigeordneter Horst Pinhammer war zu Gast in Vertretung der Stadt Wissen.

Forstdirektor Dr. Franz Straubinger von der Fürstlich-Hatzfeldt´schen Verwaltung zeigte mit einer Präsentation den Waldbau in der Region und seine Veränderung in den letzten Jahrzehnten. Klimawandel und die Stürme verändern die Wachstumsbedingungen der Bäume. Darauf wurde reagiert und auf den naturnahen Wald umgestellt statt Monokultur. Wald und Wild im Einklang ist die Devise. Der Wald hat einen hohen Erholungsfaktor, jedoch sollten dabei die Bedürfnisse der Waldtiere beachtet und die zunehmende Abladung von Müll verhindert werden.

Nach dem Genuss von Salat mit Wildsalami und Wildschinken als Vorspeise berichtete Franz Kick über die Ursprünge der Jagd, die Jagdzeiten, sowie Ansitz- und Drückjagden. Die Jagdausbildung zum Erhalt des Jagderlaubnisscheines zeige wie gut die Jäger/Jägerinnen ausgebildet sind. Waffenkunde, Waffenhandhabung, Jagdrecht, Wildkunde, Wildhygiene, Naturschutz und mehr stehen auf dem umfangreichen Lehrplan. Nicht umsonst wird die Prüfung am Ende das grüne Abitur genannt.

Viele fleißige, gut gelaunte Helfer und Helferinnen, vor und hinter den Kulissen bereiteten und servierten den Hauptgang. Das Team vom Hof Hagdorn lieferte Wildschweingulasch mit Spätzle, Rotkohl, Birne und Preiselbeeren. Ein leckeres Heidelbeermousse rundete das Menü ab.

Sarah Wirtz, Landesjagdkönigin in Rheinland-Pfalz beleuchtete den Aspekt Wild in der Küche und vom Grill. Besseres und gesünderes Fleisch, fettarm und nährstoffreicher als Wildfleisch, gebe es nicht. Wild ließe sich genauso zubereiten wie normales Fleisch, mit ein paar Gewürzen und Kräutern könne man das ausprobieren und man werde mit einem leckeren Essen belohnt, ob als Braten, Wildburger oder vom Grill.

Das berühmte Adventsgedicht von Loriot, vorgetragen von Franz Mockenhaupt, etwas makaber, lies jedoch einen Blick in den Advent zu. Der Marsch der Alsdorfer Jagdhornbläser, von Jürgen Rehhard komponiert, dem Hirschkronenwalzer sowie der Lanzer Polka unterhielten die amtierenden Landes- und Bundessieger im Parforcehornblasen. Mit dem Jägers Wanderlied und Jagd vorbei, dem Halali und der Heimkehr nach guter Jagd als Zugabe endete der Abend. (PM)
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