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Nachricht vom 20.12.2017
Region
Auf Geschenke verzichtet und Tafeln im Kreis Altenkirchen bedacht
Der vorgezogene Gabentisch hielt für die Tafeln Betzdorf, Wissen und Altenkirchen eine besondere Bescherung bereit: eine 10.000-Euro-Spende. Die Sparkasse Westerwald-Sieg hat auch in diesem Jahr wieder auf Weihnachtspräsente verzichtet und spendet statt dessen für soziale Projekte. Mit der Zuwendung wird auch das ehrenamtliche Engagement der Mitarbeiter der Tafeln gewürdigt.
Über eine Spende von 10000 Euro der Sparkasse Westerwald/Sieg freuen sich die Tafeln Betzdorf, Wissen und Altenkirchen. Bei der symbolischen Scheckübergabe waren in der Ausgabestelle Betzdorf (v.l.) Bianka Thelen, Bruno Georg, Christa Hillmer, Jürgen Laumann, Anja Karthäuser, Kurt Höblich, Christine Rausch, Dr. Andreas Reingen und Barbara Ruß zu sehen. Foto: (tt)Betzdorf. Es herrschte betriebsame Hektik im evangelischen Gemeindehaus an der Gontermannstraße in Betzdorf, als Bruno Georg, Leiter der Tafel Betzdorf, im Beisein der Betzdorfer Pfarrerin Anja Karthäuser die Vertreter der Sparkasse, Dr. Andreas Reingen und Barbara Ruß, sowie seine Kollegen von den Tafeln Altenkirchen und Wissen am Mittwoch, 20. Dezember, zur Spendenübergabe begrüßte.

Mittwochs öffnet die Ausgabestelle, und dafür musste wenig später alles parat sein. Hierfür hatten die ehrenamtlichen Mitarbeiter wieder zwischen 1,5 und 2,5 Tonnen Lebensmittel sortiert beziehungsweise verarbeitet. Diese Menge an Waren schaffen die Ehrenamtlichen an den drei Standorten wöchentlich und selbstlos mit Fahrzeugen herbei, um bedürftigen Menschen gegen einen geringen Obolus ein Mittagessen auszugeben und Waren mit nach Hause zu geben.

Von den drei Tafeln im Landkreis Altenkirchen hatte 2005 Betzdorf als erste begonnen, ein halbes Jahr später folgte Altenkirchen, 2009 Wissen. Man habe keine großen finanziellen Möglichkeiten, sagte Georg. Deshalb sei man auf Zuwendungen angewiesen, sonst könne man dies nicht aufrecht erhalten. Dass man auf Spenden angewiesen sei, verdeutlichte auch Jürgen Laumann von der Tafel Wissen, der exemplarisch Kraftstoff- und Energiekosten anführte.

Als die Sparkasse bei ihm angerufen und über die Spende informiert habe, sei es wie ein kleines Weihnachtsfest gewesen, sagte Georg. Mit ihm freuten sich die Vertreter der Tafel in Wissen, Christine Rausch, Kurt Höblich und Jürgen Laumann, und der in Altenkirchen, Bianka Thelen und Christa Hillmer darüber, dass diese sozialen Projekte unterstützt werden.

Zur symbolischen Scheckübergabe waren Vorstandsvorsitzender Dr. Andreas Reingen und Barbara Ruß, Marktbereichsleiterin Betzdorf, erschienen. Die Sparkasse habe sich auch in diesem Jahr entschieden, zu Weihnachten keine Geschenke auszugeben, sagte Reingen. Nachdem im Vorjahr die Lebenshilfe bedacht wurde, möchte man diesmal die Tafeln fördern: „Es ist in heutiger Zeit besser, wir spenden dieses Geld.“ In diese Aktion passe es, dort zu spenden, wo es die trifft, die es am Nötigsten bräuchten, hieß es. Im Übrigen wurden auch die acht Tafeln aus dem Westerwald-Kreis mit weiteren 10.000 Euro bedacht worden.

Die elf Tafeleinrichtungen im Geschäftsgebiet würden mit ihrer Arbeit die Vernichtung von Lebensmitteln vermeiden und gleichzeitig Menschen in schwieriger Lebenssituationen unterstützen, heißt es in einer Pressemitteilung der Sparkasse – und: „Die Tafeln schaffen einen Brücke zwischen Überfluss und Mangel.“

Bewusst hatte man sich für die Übergabe eine Ausgabestelle ausgesucht. Der Vorstandsvorsitzende lenkte den Blick auf die vielen Ehrenamtlichen. In Betzdorf sind es 75, in Wissen 70 und in Altenkirchen 35, die sich im Rhythmus bei den Tafeln selbstlos engagieren, organisieren und koordinieren. Diese große Gruppe an Menschen soll mit der Spende für ihr Engagement und Einsatz gewürdigt werden, sagte Reingen, der betonte dass es wichtig sei, etwas zu Essen zu haben.

„Herzlichen Dank und gute Erfolge für die Arbeit im neuen Jahr“, sagte Reingen: „Leider werden Ihnen die Kunden 2018 nicht ausgehen.“ Die Vertreter der Tafel dankten dafür, dass die Tafeln unterstützt wurden. Sie informierten im Gespräch mit Reingen und Ruß über die Tätigkeiten. Die Tafeln in Betzdorf und Wissen werden wöchentlich von rund 100 Personen aufgesucht, wobei so rund 300 bis 350 Menschen mit Lebensmitteln versorgt werden. In Altenkirchen sind es rund 75, was man auch mit Drei hochrechnen kann. (tt)
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