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Nachricht vom 03.02.2018
Region
Initiative „Wir Westerwälder!“ setzt auf Elektromobilität
In den Fuhrpark der Kreisverwaltung Altenkirchen sind mittlerweile sechs Elektroautos integriert. Die Fahrzeuge werden mit dem Strom aus der kreiseigenen Photovoltaikanlage geladen. Der nächste Förderaufruf für Kommunen steht vor der Tür und die Energieagentur Rheinland-Pfalz hilft und berät die Verwaltungen zur Antragsstellung.
Die Kreisverwaltung Altenkirchen fährt elektrisch. Landrat Michael Lieber, Florian Strunk (Energieagentur Rheinland-Pfalz), Klimaschutzmanager Stefan Glässner, Lars Kober und Fuhrparkmanager Andreas Kahn (alle Mitarbeiter der Kreisverwaltung) (v.l.) präsentieren die wachsende Elektroautoflotte. Foto: KVAltenkirchen. Die Elektrofahrzeugflotte der Kreisverwaltung Altenkirchen wächst. Neu im Fuhrpark sind zwei reine Elektroautos (Abk.: BEV) und zwei teilweise elektrischen Plug-In-Hybridfahrzeuge (Abk.: PHEV). Die vier neuen Fahrzeuge gesellen sich zu zwei Plug-In-Hybriden, die bereits seit zwei Jahren im Betrieb sind. Somit stehen bald sechs Elektroautos zur Verfügung. Neben den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Kreisverwaltung werden auch die Kollegen des Regionalbüros der Energieagentur Rheinland-Pfalz die Fahrzeuge für ihre Dienstfahrten nutzen.

Die Initiative „Wir Westerwälder!“, ein Zusammenschluss der drei Landkreise Altenkirchen, Neuwied und dem Westerwaldkreis, beschloss im Frühjahr 2016 Elektromobilität in den kommunalen Fahrzeugflotten gemeinsam voranzutreiben und nahm an einem Förderprogramm des Bundes teil.

„Wir freuen uns über die neuen Elektroautos. Als öffentliche Stelle möchten wir gerne unserer Vorbildfunktion nachkommen und zum Klimaschutz beitragen. In diesem Zusammenhang haben wir bereits in der Vergangenheit eine Vielzahl an Photovoltaikanlagen auf unseren Kreisdächern und neue Heizsysteme auf Basis der Holzhackschnitzeltechnik installiert. Mit dem nun gestarteten sukzessiven Umstieg weg von der konventionellen Antriebstechnik hin zur Elektromobilität, kommt ein weiterer wichtiger Baustein hinzu“, sagt Landrat Michael Lieber.

Die Kreisverwaltung nutzt für das Aufladen der Elektroautos den selbst generierten Strom aus den Photovoltaikanlagen auf den eigenen Dächern. Auch das Dach der neuen Garage wird mit Photovoltaikmodulen ausgestattet, wo die Autos bequem über die vorhandenen Wandladestationen (Wallboxen) geladen werden. „Elektrofahrzeuge sind im Betrieb klimafreundlich, wenn sie den Strom aus erneuerbaren Energiequellen beziehen“, so Klimaschutzmanager Stefan Glässner. Dadurch werde der oft kritisierte, hohe Energieverbrauch, der für die Herstellung der Batterien anfalle, nach relativ kurzer Zeit kompensiert.

Für die Beschaffung der beiden vollelektrischen Fahrzeuge nutzte die Kreisverwaltung Zuschüsse aus der Förderrichtlinie Elektromobilität des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI). Für den gemeinschaftlichen Förderantrag der Initiative „Wir Westerwälder!“ in Kooperation mit der Wirtschaftsförderung der Stadt Siegen bewilligte das BMVI Fördergelder für die Beschaffung von rund 20 Elektroautos und 30 öffentlich zugänglichen Ladesäulen für die beteiligten Kommunen.

Lars Kober von der Regionalentwicklung der Kreisverwaltung Altenkirchen koordinierte den interkommunalen Förderantrag, der in seinem Umfang bundesweit zu den größten Anträgen des Förderprogramms gehörte. Für das Vorhaben wurden von einem Fachunternehmen aus dem Bereich der Mobilitätsberatung, Wirtschaftlichkeitsberechnungen für die Elektrofahrzeuge erstellt. Das Ergebnis zeige, im Rahmen der durchgeführten Vollkostenrechnungen stelle die Anschaffung der Elektroautos unter Berücksichtigung der Fördermittel keine wirtschaftlichen Nachteile gegenüber der Anschaffung eines konventionellen Fahrzeugs dar. Die Wirtschaftlichkeit der Elektrofahrzeuge verbessere sich mit zunehmender Laufleistung, da die laufenden Kosten für Elektroautos geringer seien als bei den konventionellen Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor.

„Der nächste Meilenstein ist die Errichtung der beiden geförderten Ladesäulen in Altenkirchen, womit wir als Kommune den Aufbau einer flächendeckenden Ladeinfrastruktur unterstützen. Neben einer normalen AC-Ladesäule werden wir auch eine so genannte Schnellladesäule installieren, bei der ein Ladevorgang zwischen 20 bis 30 Minuten dauert“, erläutert Kober.

Das BMVI gewährt über die Förderrichtlinie Elektromobilität für die Anschaffung von Elektroautos einen Zuschuss von 40 Prozent der Investitionsmehrkosten gegenüber dem vergleichbaren Fahrzeug mit konventionellem Antrieb. Bei Ladesäulen sind es 50 Prozent der förderfähigen Investitionskosten, die bezuschusst werden. Notwendig ist, dass der Ladepunkt öffentlich zugänglich und anwenderfreundlich ist. Die Kommunen können sich auch die Erstellung von Mobilitätskonzepten fördern lassen. „Das Interesse an Elektroautos für die Fuhrparks der Verwaltungen oder auch als Bürgerelektroauto für die Ortgemeinde ist sehr groß“, berichtet Florian Strunk, Projektleiter Elektromobilität im ländlichen Raum bei der Energieagentur. Der nächste Förderaufruf und damit die Möglichkeit Förderanträge einzureichen, werde vermutlich im Frühjahr veröffentlicht. „Wir unterstützen die Kommunen gerne dabei einen gemeinschaftlichen Förderantrag aus der Region auf die Beine zu stellen und das erfolgreiche Projekt wiederholen!“, so Strunk. Genauere Informationen werden den Kommunen sobald wie möglich von der Energieagentur zur Verfügung gestellt.

Ansprechpartner zum Förderantrag von „Wir Westerwälder!“:
Kreisverwaltung Altenkirchen
Regionalentwicklungen
Lars Kober
Telefon 02681/ 81-2913
E-Mail: lars.kober@kreis-ak.de

Ansprechpartner zum Projekt Elektromobilität im ländlichen Raum:
Energieagentur Rheinland-Pfalz GmbH
Regionalbüro Westerwald
Florian Strunk
Telefon 02681/ 81-3701
E-Mail: westerwald@energieagentur.rlp.de

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