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Nachricht vom 25.03.2018
Kultur
Stadt- und Feuerwehrkapelle Wissen begeisterte mit Jubiläumskonzert
Das diesjährige Frühjahrskonzert der Stadt- und Feuerwehrkapelle Wissen am 25. März war zugleich ein Jubiläumskonzert. Seit 25 Jahren gibt Kapellmeister Christoph Becker den Ton an und von Ermüdungserscheinungen fehlt jede Spur. Auf das Publikum wartete ein buntes Programm mit einigen Überraschungen.
Das Jubiläumskonzert der Stadt- und Feuerwehrkapelle bot ein abwechslungsreiches Programm. (Fotos: Regina Steinhauer). Wissen. Begrüßt wurden die Gäste und Ehrengäste wie gewohnt von der ersten Vorsitzenden der Stadt- und Feuerwehrkapelle (SFK) Alexandra Reifenrath. „Wochen und Monate harter Arbeit liegen hinter uns, doch dieser Moment entschädigt für alle Arbeit und den Stress im Vorfeld“, sagte sie. Ein ausverkauftes Kulturwerk war der Lohn für diese Arbeit.

Los ging es im Programm mit dem „Goldstück“ des Vereins, dem Jugendorchester. Und angesichts der Anzahl der jungen Musikerinnen und Musiker ist Eines klar: Die Zukunft der Stadt- und Feuerwehrkapelle ist gesichert! 37 Mitglieder zählt das Jugendorchester und fast 15 von ihnen sind im vergangenen Jahr neu dazugekommen. Sie eröffneten das Konzert unter der Leitung von Tobias Stahl und Daniel Krauskopf passend mit „Fanfare und Triumph“, sorgten mit Kuhglocken für gute Stimmung und als Zugabe brachten sie mediterranes Flair mit einem aktuellen Hit von Alvaro Soler auf die Kulturwerksbühne.

Im Anschluss führte Luisa Fischer durch das abwechslungsreiche Programm des großen Orchesters. Imposant ging es los mit dem „Alten Marsch“ - genannt „Der Zorndorfer“ über die äußerst anspruchsvolle Ouvertüre zur Operette „Fatinitza“ bis zum ersten Höhepunkt des Abends. Für das „Wolgalied“ bekam das Orchester Verstärkung vom Mandolinen-Orchester Niederkassel und dem Tenor Max An, der mit seiner Stimme das Publikum begeisterte.

„Fuego de la Danza“ erinnerte doch sehr an einen Spanienurlaub und so lieferte Luisa Fischer eine passende Anekdote: In 25 Jahren Probenarbeit mit der Stadt- und Feuerwehrkapelle ist Christoph Becker sage und schreibe 187.200 Kilometer mit dem Auto gefahren – ohne Zusatzproben, versteht sich. Das sind umgerechnet mehr als 150 Fahrten an die Costa Brava mit rund 10.400 Stunden Sonnenbaden am Strand. Doch warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah.

Auch nach der Pause ging es nicht weniger fulminant und abwechslungsreich weiter. Die Legende der „Santo Cristo de Maracaibo“ nahm die Zuhörer mit auf eine Abenteuerreise in das 17. Jahrhundert, in dem die Schlacht bei Vigo stattfand. Die Geschichten, die sich um das Schiff und den Verbleib der wertvollen Waren an Bord ranken, wurden eindrucksvoll vertont.

Der Kontrast zum nächsten Stück hätte nicht größer sein können: Mit „Bugs Bunny And Friends“ wurden die allseits bekannten Melodien von Serien wie „Tom & Jerry“, „Dick und Doof“ und dem „Rosaroten Panther“ auf die Bühne gebracht. Und mal ehrlich: „Wer hat an der Uhr gedreht?“ passte am ersten Tag der Sommerzeit ganz besonders gut ins Programm.

Auch wenn es in erster Linie um die Musik ging, stand der Abend doch im Zeichen des 25-jährigen Jubiläums von Christoph Becker, der allen Stücken immer wieder seine persönliche Note verleiht. Da lag es nahe, dass das Orchester seinem Leiter ganz offiziell ein Geschenk macht. Die Überraschung ist wahrlich gelungen: Becker setzte zum letzten Stück des Abends an – dachte er zumindest. Das Orchester spielte aber diesmal so gar nicht, wie er es wollte und so nahm der Kapellmeister im Publikum Platz und durfte einmal nur zuhören. Das Orchester hatte sich so einiges „Schräges“ einfallen lassen, um dem Kapellmeister ein unvergessliches Jubiläum zu bereiten – mit Erfolg. Christoph Becker war sichtlich gerührt und bedankte sich herzlich bei der „verrücktesten, aber auch liebsten Familie, die es gibt“.

Auch die Stadt- und Verbandsgemeindebürgermeister Berno Neuhoff und Michael Wagener gratulierten zum Jubiläum und würdigten Beckers jahrelanges Engagement. „Du hast musikalisch die Welt gesehen, aber nie die Bodenhaftung verloren und bist deinen Wurzeln immer treu geblieben“, sagte Wagener. Da wunderte es nicht, dass zum Abschluss traditionell der (Wissener) Marsch „Laridah“ gespielt wurde. Am Ende war die Meinung der Zuhörer eindeutig: „Sagenhaft!“ Das über zweistündige Programm begeisterte Groß und Klein und war ein gelungenes silbernes Jubiläum für Kapellmeister Christoph Becker. (rst)
       
       
 
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