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Nachricht vom 18.04.2018
Region
Evangelische Kirchenkreise im Dialog
Seit etlichen Jahren tauschen sich die Verantwortlichen aus dem Evangelischen Kirchenkreis Altenkirchen und dem Kirchenkreis Oberes Havelland in Brandenburg aus. Gegenseitige Besuche gehören dazu. Jetzt war eine Delegation aus dem Westerwald in Bautzen. Dabei ging es unter anderem auch um das Leben der Kirchengemeinden vor Ort, die Größen der Gemeinden und die Besetzung von Pfarrstellen.
Viel Zeit für Information und Austausch gab es für die Gruppe evangelischer Pfarrer aus dem Evangelischen Kirchenkreis Altenkirchen bei einer gemeinsamen Konventsrüste mit den Kollegen aus dem Kirchenkreis Oberes Havelland (Brandenburg). Pfarrerin Silvia Schaake (Flammersfeld), Pfarrerin Almuth Germann(Freusburg), Pfarrerin Gudrun Weber-Gerhards (Altenkirchen/Wissen), Pfarrer Joachim Triebel-Kulpe (Almersbach) und Pfarrer Thomas Rössler-Schaake (Flammersfeld) tauschten sich dabei auch mit Superintendent Uwe Simon (oben Mitte) aus. (Foto: Evangelischer Kirchenkreis Altenkirchen)Altenkirchen/Oberes Havelland. „Haben Bibel und Koran gemeinsame Traditionen?“ Unter anderem mit dieser Fragestellung beschäftigten sich gemeinsam in großer Runde Mitarbeitende des Evangelischen Kirchenkreises Oberes Havelland aus Brandenburg und dem Evangelischen Kirchenkreis Altenkirchen.

Langjährige Freundschaft
Das Treffen der Pfarrerschaft und der kirchlichen Mitarbeitenden aus den beiden langjährig freundschaftlich verbundenen Partnerkirchenkreisen hat mittlerweile schon eine kleine Tradition. Sind auch jeweils weite Entfernungen zu überwinden, so nimmt man die Gelegenheit zum Austausch doch regelmäßig wahr. 2017 waren die Mitglieder des Kreissynodalvorstandes aus dem Kirchenkreis Oberes Havelland zu Besuch im Kreis Altenkirchen. Diesmal trafen sich Pfarrerin Silvia Schaake (Flammersfeld), Pfarrerin Almuth Germann (Freusburg), Pfarrerin Gudrun Weber-Gerhards (Altenkirchen/Wissen), Pfarrer Joachim Triebel- Kulpe (Almersbach) und Pfarrer Thomas Rössler-Schaake (Flammersfeld) mit ihren Kolleginnen und Kollegen in Bautzen, um gemeinsam am Thema der gemeinsamen Traditionen von Bibel und Koran zu arbeiten. Pfarrer Dr. Andreas Götze, Beauftragter für den interreligiösen Dialog in der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) führte in das Thema ein. Dabei war ihm unter anderem wichtig, Judentum, Christentum und Islam in erster Linie als Erzählgemeinschaften zu verstehen.

Christenlehre noch lebendig
Beim Treffen der Mitarbeitenden des Kirchenkreises Oberes Havelland mit den fünf Pfarrern des Kirchenkreises Altenkirchen ging es auch um interessante Gespräche über das Leben der Kirchengemeinden vor Ort. So erfuhren die Vertreter aus dem Westerwald, dass in den Kirchengemeinden in der früheren DDR die Christenlehre - eine Art kircheninterner Religionsunterricht für Kinder in den Altersstufen von sechs bis elf Jahren - immer noch lebendig ist. Viel stärker als in den Kirchengemeinden im Westerwald und an der Sieg sind etwa Katecheten und Gemeindepädagogen im Einsatz. Sie leisten Bildungsarbeit in den Kirchengemeinden, oft aber auch Organistendienste.

Probleme im ländlichen Raum
Eine besondere Problematik, so wurde beim Austausch deutlich, bilden die Gemeindegrößen im Kirchenkreis Oberes Havelland: Zwar betreut dort ein Pfarrer nur etwa 600 bis 1500 Gemeindeglieder, hat aber eine Vielzahl von Gottesdienststätten, die versorgt werden müssen und deren Erhaltung gerade eine große Herausforderung darstellt. Im ländlichen Bereich gebe es zunehmend große Probleme freie Pfarrstellen wieder zu besetzen, machte Superintendent Pfarrer Uwe Simon klar. Ein Besuch im Kloster Marienstern und in der Stadt Bautzen führte der heimischen Abordnung auch eine Besonderheit vor Augen: Ein Teil der Bevölkerung in der Oberen Lausitz gehört zur Volksgruppe der Sorben, die mit ihrer eigenen Tradition und Sprache ihre kulturelle Identität zu bewahren sucht.

Abgeschlossen wurde die ausgefüllte Zeit der beiden Kirchenkreis-Vertretergruppen mit einem gemeinsamen Gottesdienst, in dem auch Grüße des Pfarrkonventes Altenkirchen und von Superintendentin Andrea Aufderheide übermittelt wurden. Dabei gab es eine herzliche Verabschiedung und eine Einladung zur Konventsrüste im kommenden Jahr.(PM)
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