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Nachricht vom 01.05.2018
Region
Erwin Rüddel bekräftigt seine Warnungen vor dem Wolf
Aktuelle Meldungen über eine vermeintliche Wolf-Attacke in Baden-Württemberg, bei der zahlreiche Schafe gerissen wurden, weitere wegen ihrer Verletzungen getötet werden mussten und etliche andere auf ihrer Flucht womöglich ertrunken sind, haben den heimischen CDU-Bundestagsabgeordneten Erwin Rüddel veranlasst, seine vor einigen Tagen wegen eines Vorfalls in der Nähe von Leutesdorf geäußerten Besorgnisse zu bekräftigen: „Der Wolf ist eine Gefahr für Mensch und Nutztier. Er gehört nicht in eine vom Menschen geschaffene Kulturlandschaft", stellte Rüddel in einer Pressemitteilung fest.
„Verharmlosen und Verniedlichen wird dem Problem nicht gerecht – Regulierung ist notwendig", fordert Rüddel in Bezug auf den Wolf. Foto: privat Kreis Neuwied. „Der Attacke im Schwarzwald sind nach jüngsten Meldungen mehr als 40 Schafe zum Opfer gefallen. Weiteres Verharmlosen und Verniedlichen der Gefahren durch den Wolf ist unangebracht – ebenso wie die verklärende Romantik vorwiegend aus der grünen Ecke", erklärt Rüddel.

Unter Hinweis auf eine kürzliche Anhörung im Deutschen Bundestag zu dieser Problematik ist, so Erwin Rüddel, nach Expertenmeinung unstrittig, dass die Population der Wölfe jährlich um 30 Prozent zunehmen wird. In den nächsten zehn Jahren werde der Bestand von derzeit circa 1.000 Wölfen in Deutschland auf circa 15.000 wachsen, wenn nichts geschehe. Das bedeute, dass im Schnitt in jedem Landkreis in Deutschland 50 Wölfe beheimatet wären. In 15 Jahren wären es dann bereits 55.000 Wölfe. „Das wären dann im Schnitt pro Landkreis gut 180 Wölfe, wenn man keine Regulierung vornimmt", so der Abgeordnete.

Selbst in Kanada, dem zweitgrößten Flächenland der Erde, werden nach Angaben Rüddels mittlerweile 600 Euro Abschussprämie pro Wolf bezahlt. Da der Wolf in Deutschland keinerlei natürliche Feinde habe, stehe seiner flächendeckenden Ausdehnung nur der Mensch im Wege.

„Der Wolf sei im Übrigen in den letzten Jahrhunderten in seiner Art nie vom Aussterben bedroht gewesen. Er habe sich in menschenleere Regionen zurückgezogen. Der Populationsdruck werde aber ohne eine Regulierung so groß, dass wir den Wolf in einigen Jahren selbst in unseren Städten wahrnehmen würden“, zitiert Rüddel.

Dazu Rüddel: „Kein Zaun für unsere Nutztiere kann hoch genug sein, um sie vor dem Wolf zu schützen. In einigen Jahren werden wir ihn dann dort sehen, wo auch Wildschweine den Kontakt zum Vorgarten und zum Menschen nicht scheuen. Laut NABU ernährt sich ein Wolf zu 96 Prozent von Rehen, Rothirschen und Wildschweinen. Auch die leben menschennah. Schafe und Rinder tun dies erst recht. Selbst Pferde sind dadurch bedroht, dass sie in Panik aus ihren Koppeln ausbrechen und dann Menschen auf Straßen und Zugstrecken bedroht sind."

Als der letzte Wolf in Deutschland lebte, lebten gleichzeitig etwa 40 Millionen Menschen in Deutschland. Heute sind es mehr als doppelt so viele. „Es hat keinen Sinn, die Augen länger vor der Realität verschließen zu wollen. Wir müssen zu einer Regulierung des Wolf-Bestands kommen. Ich kann nur hoffen, dass die grauenhaften Bilder von dem Massaker im Schwarzwald auch bei denen ein Umdenken bewirken werden, die glauben, mit staatlichen Entschädigungen für Schäfer und andere Tierhalter sei das Problem aus der Welt zu schaffen", betonte der heimische Bundestagsabgeordnete.
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