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Nachricht vom 20.07.2007
Region
BUND-Vorstand lobt LEP IV
Zum Gedankenaustausch über umweltpolitische Themen trafen sich jetzt Mitglieder der BUND-Kreisgruppe Altenkirchen mit den Landtagsabgeordneten Dr. Matthias Krell und Thorsten Wehner. Dabei wurde deutlich, dass das derzeit in der öffentlichen Diskussion stehende Landesentwicklungsprogramm LEP IV bei den Umweltschützern auf positive Resonanz stößt.
BUNDKreis Altenkirchen. Die Grundgedanken des Landesentwicklungsprogrammes seien richtig, so sich beispielsweise bei der Neuansiedlung von Gewerbegebieten auf bestimmte Regionen zu konzentrieren und mit Blick auf den demographischen Faktor einer zunehmenden Zersiedelung entgegenzuwirken, sagte Wolfgang Stock vom BUND bei einem Treffen mit den SPD-Landtagsabgeordneten Dr. Matthias Krell und Thorsten Wehner.
Kritik gab es an der Nachmeldung von Vogelschutzgebieten im Rahmen von NATURA 2000. Nach Meinung des BUND fehlt ein bedeutsamer Korridor südlich von Steineroth. Dort befänden sich auf dem Steinerother Kopf und im Elbbachtal bei Dickendorf geeignete Biotopvoraussetzungen für das Haselhuhn. Des Weiteren seien haselhuhngeeignete Habitate an den Nisterhängen bislang nicht in die Nachmeldung aufgenommen worden. Als besonders gravierend wird das Fehlen eines der beiden Hauptvorkommen des Rotmilans angesehen, von dem auch der Kreis Altenkirchen betroffens sei.
Der BUND betonte die besondere Bedeutung von Bewirtschaftungsplänen, um die künftigen Erfordernisse einer Nutzung, Behandlung und Pflege der FFH- und Vogelschutzgebiete aufzuzeigen. "Solange diese Pläne fehlen, wird viel spekuliert und teilweise werden auch Ängste geschürt, was zukünftige Nutzungsrestriktionen angeht", sagte Hans-Jürgen Lichte mit Blick auf die öffentliche Kritik insbesondere von Kommunen und Landwirten.
Bei den beiden SPD-Politikern stieß das Thema auf offene Ohren. Krell und Wehner erinnerten an die Probleme mit Windkratanlagen. Gerade dort, wo solche Nutzungspläne fehlten, werde einer "Zerspargelung" Vorschub geleistet. Wehner räumte ein, dass man auch für die Vorbehalte der Landwirte Verständnis haben müsse, die ihre Flächen teilweise seit vielen Jahrzehnten bewirtschaften und trotzdem - oder gerade wegen ihrer Tätigkeit - diese schützenswerten Landschaften geschaffen worden seien.
Sorgen macht sich der BUND-Vorstand auch um ein FFH-Gebiet "Giebelwald". Die Kreisgruppe Altenkirchen übergab den Abgeordneten ein Schreiben an Umweltministerin Margit Conrad, in dem vor einer Fortsetzung der starken Holzbewirtschaftung in dem Bereich gewarnt wird, da dies zu einem Verschwinden der Biotope und Vogelartbestände führen könnte. Der BUND fordert in seinem Schreiben die Erstellung eines Managementplanes, in dem geregelt wird, welche Arten- und Lebensraumtypen schützenswert sind und wie dies umzusetzen ist.
Zufrieden war man mit der Umsetzung des Landeswasser- und Landespflegegesetzes am Daadebach in der Ortsgemeinde Alsdorf. Die Altanschüttungen im Überschwemmungsgebiet der Daade seinen bereits größtenteils zurückgenommen und die Talaue freigeschoben worden. Lichte dankte dem Abgeordneten Krell für sein Engagement bei der SGD Nord, wodurch nach vielen Jahren des Stillstands wieder Bewegung in die Angelegenheit gekommen sei.
Beide Seiten zeigten sich mit dem Gesprächsverlauf zufrieden und versprachen, weiter im Dialog zu bleiben. Im Herbst 2007 soll auch die vom ehemaligen Landtagsabgeordneten Franz Schwarz initiierte Veranstaltungsreihe "Umweltdialog" mit Ministerin Conrad fortgesetzt werden.
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Foto: Sie überzeugten sich vor Ort von den Rückbaumaßnahmen am Daadebach in Alsdorf: Wolfgang Stock, Gerd Bender, Elisabeth Emmert, MdL Thorsten Wehner, Rudolf Lautwein, MdL Dr. Matthias Krell und Hans-Jürgen Lichte (von links).
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