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Nachricht vom 24.10.2009
Wirtschaft
Westerwald Bank: Betzdorf und der Region verbunden
Die neue Geschäftsstelle der Westerwald Bank in Betzdorf wurde am Freitagabend offiziell eingeweiht. Für rund 1,4 Millionen Euro entstand die neue Filiale, die dem neuesten technischen Standard entspricht. Aber nicht nur die Technik, sondern auch die menschliche Atmosphäre prägt die Geschäftsstelle. Mit der Eröffnung gab Geschäftsstellenleiter Hubert Wagner das Amt an Johannes Solbach weiter.
Betzdorf. 50 Jahre nach dem Bau der ersten Geschäftsstelle zog die Westerwald Bank in die neuen Räume in der Wilhelmstraße 50 in Betzdorf. Bereits am 12. Oktober war der Umzug vollzogen und die Kunden nutzen seitdem die Räume. Die offizielle Einweihung und Inbetriebnahme der Genossenschaftsbank wurde am Freitagabend mit geladenen Gästen gefeiert.
Rund 15 Monate Bauzeit und eine Investition von 1,4 Millionen Euro ließ ein modernes funktionales Bankgebäude entstehen. Dabei legte man Wert auf die Technik und die Anforderungen, die heute Kunden stellen. Bankvorstand Paul Josef Schmitt und die Vorstandskollegen Wilhelm Höser und Markus Kurtseifer begrüßten die Gäste aus Politik und Wirtschaft, darunter Landrat Michael Lieber und Bürgermeister Bernd Brato sowie die heimischen Abgeordneten. Schmitt ging in seiner Ansprache auf die Geschichte der Bank ein, die 1870 vom Wissener Pfarrer Anton Steinbusch als Volksbank Wissen gegründete wurde und 1932 die Betzdorfer Beamtenbank übernahm. Im Jahr 2000 kam die Umwandlung in Westerwald Bank. Betzdorf sei heute eine der großen Geschäftsstellen mit über 4600 Kunden, 2100 Mitgliedern und einem betreuten Gesamtkundenvolumen von 95 Millionen Euro, führte Schmitt aus. Der Bedeutung dieses Geschäftsbereiches habe mit dem Neubau Rechnung getragen, das alte Gebäude hätte auch nach umfassender Renovierung keine optimale Lösung geboten. "Die Zeit der großen Paläste ist endgültig vorbei", sagte Schmitt und wies auf die Wirtschaftlichkeit der Investition hin. Schmitt gab ein klares Bekenntnis zum Standort Betzdorf: "Wir leben in der Region und von der Region und wissen, wo wir hingehören, unter anderem auch nach Betzdorf." Mit ein Grund, dass heimische Architekten, Ingenieure und Handwerker den Bau realisierten. Ihnen galt der Dank für die gute Arbeit.
Die Einsegnung des neuen Bankgebäudes nahm Diakon Karl Heinz Becher vor, bevor Architekt Udo Piske den Schlüssel offiziell an Geschäftsstellenleiter Hubert Wagner übergab. Mit dem Tag der Neueröffnung ging für Hubert Wagner, der am 1. August 1968 die Lehre unter dem damaligen Volksbankchef Hubert Stock begann, auch ein neuer Abschnitt. Die Geschäftsstellenleitung gab Wagner nach neun Jahren an Johannes Solbach im Rahmen eines Altersteilzeitmodells ab. Wagner wies in seiner Ansprache auf die Bedeutung des persönlichen und vertrauensvollen Kontaktes mit den Kunden hin. "Wir wissen, dass wir unseren Erfolg auf Dauer nur sichern können, wenn wir das geschäftliche und private Wohl unserer Kunden im Auge haben", sagte Wagner. Er gab den Schlüssel an Solbach weiter, der nun die Leitung der Geschäftsstelle übernahm. Solbach begann seine Banklaufbahn in Wissen und leitete die Zweigstellen in Niederschelderhütte und Kirchen. Für den Tag der offenen Tür am Sonntag, 25. Oktober, ab 11 Uhr, lud er die Gäste erneut ein.
Glückwünsche zum gelungenen Neubau sprachen Landrat Michael Lieber und Bürgermeister Bernd Brato aus. Beide würdigten das Unternehmen nicht nur als Investor mit einem klaren Bekenntnis zur Region sondern auch als Arbeitgeber und Ausbildungsbetrieb.
Hubert Stock, 85 Jahre alt, und mit der Geschichte der Betzdorfer Genossenschaftsbank untrennbar verbunden, war zur Einweihung gekommen. Er erinnerte sich noch gut an den einstigen Lehrling Hubert Wagner, der am 1. August 1968 die Lehre in Betzdorf antrat. Jetzt beim Abschied in die Altersteilzeit dabei zu sein, beschäftigte beide Männer und es tauchten zahlreiche Erinnerungen auf. "Hubert Stock hat mein Leben entscheidend geprägt, er war streng, ehrlich und immer von einer warmen Menschlichkeit", sagte Wagner dem AK-Kurier. Zur heutigen Diskussion um Finanzkrise und Bankmanager sind sich beide einig, das es sehr schade sei, dass alles in einen Sack gesteckt werde und man in der Diskussion nicht differenziere. "Zu meiner Zeit wären wir niemals die Risiken eingegangen, die zu dem Zusammenbruch führten", sagte Stock. Die Verantwortung für die anvertrauten Kundengelder sei immer Maßstab des Handelns gewesen und dies sei in der Region bei den Genossenschaftsbanken heute noch so, meinte beide Banker. (hw)
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Betzdorfs Westerwald Bank Geschäftsstellenleiter Hubert Wagner (links) gab den symbolischen Schlüssel an den Nachfolger Johannes Solbach im Rahmen der offiziellen Eröffnungsfeier weiter. Fotos: Helga Wienand
       
       
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