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Nachricht vom 27.08.2018
Region
Sozialdemokraten besuchten Firma Bellersheim in Neitersen
Beim Familienunternehmen Bellersheim in Neitersen ging es bei einem Besuch von SPD-Vertretern aus Verbandsgemeinde und Stadt Altenkirchen unter anderem um Fachkräftemangel, Abfallwirtschaft, Datenvernichtung und Ausbildung in der Region. Dabei bildet das Unternehmen selbst aus, unter anderem duale Studentinnen und Studenten der Betriebswirtschaftslehre. Simone Bellersheim berichtete, dass sie sich persönlich um die Auszubildenden kümmert. Sie stellte dabei fest, dass es den jungen Leuten oft an sozialen Kompetenzen und an Allgemeinbildung mangelt.
SPD-Landtagsabgeordneter Heijo Höfer (rechts) sowie Mitglieder der SPD aus dem Altenkirchener Stadt- und Verbandsgemeinderat trafen sich bei der Bellersheim Unternehmensgruppe in Neitersen zum allgemeinen Gedankenaustausch. (Foto: Veranstalter)Neitersen. SPD-Landtagsabgeordneter Heijo Höfer sowie Mitglieder der SPD aus dem Altenkirchener Stadt- und Verbandsgemeinderat trafen sich bei der Bellersheim Unternehmensgruppe in Neitersen zum allgemeinen Gedankenaustausch. Das Familienunternehmen, gegründet 1884, wird heute in der fünften Generation fortgeführt. Was als Handel für Düngemittel, Brenn- und Baustoffe begann, ist heute eine Unternehmensgruppe mit fünf Geschäftsbereichen – Abfallwirtschaft, Energie, Logistik, Schmierstoffe und Tankstellen. Die Zentralen der Firma sind in Neitersen und Boden – zudem gibt es eine Niederlassung in Haiger – mit insgesamt mehr als 350 Angestellten.

Entsorgung heißt auch Datenvernichtung
Die Sortieranlage in Boden wurde 1993 in Betrieb genommen. Hier kümmert man sich um alles, was mit Abfall zu tun hat. „Die Abfallwirtschaft hat sich in den letzten Jahren sehr verändert“, sagte Ulf Bellersheim. „Recycling ist heute eine Selbstverständlichkeit.“ In Boden werden aber nicht nur die Wertstoffe sortiert, sondern auch gefährliche Abfälle entsorgt, Altmetall gesammelt und Bioabfall vergärt. Hier werden auch professionell und sicher Daten vernichtet. „Gerade in der heutigen Zeit des Datenmissbrauchs ist das sehr wichtig“, meinte Höfer.

Fachkräfte gesucht
Die Abfallwirtschaft braucht, um die vielfältigen Aufgaben zu erledigen, hoch qualifizierte Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen wie Diplom-Chemiker, Entsorgungsfachkräfte und speziell geschulte Kraftfahrer. Auf Nachfrage von Heijo Höfer erklärte Thomas Bellersheim, dass der Fachkräftemangel in allen Unternehmensbereichen zu spüren ist. Insbesondere im Bereich der Berufskraftfahrer hat sich die Situation, auch auf Grund der steigenden Anforderungen, massiv verschärft. Bedingt durch die Verkehrssituation auf den Autobahnen stehen sie unter Stress und großer mentaler Belastung. Die LKWs im überregionalen- und Fernverkehr erreichen durchschnittlich 120 bis 180.000 Kilometer im Jahr. Der Fuhrpark umfasst rund 90 LKW und ist hinsichtlich Sicherheits- und Umweltstandards sowie Fahrerkomfort auf dem neuesten Stand. „Aber es ist schwer, geeignete Fahrer zu finden“, bedauerte Thomas Bellersheim.

Regionales Engagement
Dabei bildet das Unternehmen selbst aus – zurzeit 17 Auszubildende, darunter auch duale Studentinnen und Studenten der Betriebswirtschaftslehre. Simone Bellersheim berichtete, dass sie sich persönlich um die Auszubildenden kümmert. Sie stellte dabei fest, dass es den jungen Leuten oft an sozialen Kompetenzen und an Allgemeinbildung mangelt. Auch ist es so, dass nach der Ausbildung und etwa zwei bis drei Jahren im Betrieb sie in die Ballungszentren abwanderten. Sie wünschte sich, dass Anreize geschaffen würden, die die jungen Leute in der Region halten würden. Hervorzuheben ist das gemeinnützige Engagement der Bellersheims: So unterstützen sie in der Verbandsgemeinde unter anderem das Tennisturnier „AK Ladies Open“ und das Haus Felsenkeller. Seit über drei Jahren arbeiten sie mit der Rainer Meutsch Stiftung „Fly & Help“ zusammen, die Schulen in Afrika baut. Die Besucher zeigten sich beeindruckt von der Vielfältigkeit der Unternehmensgruppe: Der Tenor: „Es ist schon erstaunlich, was sich hinter den sauber aufgereihten Tankfahrzeugen verbirgt.“ (PM)
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