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Nachricht vom 31.08.2018
Region
Landvisite bei Margarete Ermert: Aktion erbringt 3.400 Euro für den guten Zweck
Als das Fronleichnamsunwetter im Frühjahr tobte, da stand es schlecht um die diesjährige Landvisite im Garten von Margarete Ermert in Alsdorf. Und trotzdem kamen in den Folgetagen viele Besucher. Jetzt konnte sie den Erlös der diesjährigen Aktion an drei Organisationen übergeben. Insgesamt kamen 3.400 Euro zusammen.
3.400 Euro für den guten Zweck erzielte die diesjährige Landvisite im Garten von Margarete Ermert (7. von rechts) mit den Ausstellern in ihrem Alsdorfer Garten. (Foto: by) Alsdorf. Es war die mittlerweile achte Landvisite, zu der Margarete Ermert Ende Mai und Anfang Juni in ihren naturnahen Garten in Alsdorf eingeladen hatte. Wie immer hatten Nachbarn und Freunde Unmengen von Kuchen gebacken. Es hätte alles so schön sein können, wenn nicht gleich am ersten Tag der dreitägigen Veranstaltung, dem Fronleichnamstag, der Himmel seine Schleusen geöffnet hätte. Über Betzdorf und Alsdorf ging ein Unwetter herab, das im wahrsten Sinne des Wortes alles verhagelte. Der erste Tag fiel also buchstäblich ins Wasser, das aufgestellte Zelt war dahin. Am nächsten Tag sah es nicht viel besser aus, die musikalische Abendveranstaltung musste ebenfalls wegen Regen und kalten Temperaturen ausfallen. „Am Samstag hat die Kasse glücklicherweise geklingelt“, so Margarete Ermert – und zwar für den guten Zweck.

3.400 Euro für den guten Zweck
Bei der Spendenübergabe am Freitag (31. August) in ihrem schönen Garten hatten sich Blumen und Sträucher längst erholt, und Margarete Ermert hat sich ihre gute Laune nicht verderben lassen. „Ich hätte nie gedacht, dass trotzdem noch so viel Geld zusammenkommt.“ 3.400 Euro wurden gespendet. Einmal gaben alle Aussteller, neun waren es in diesem Jahr, einen Teil ihrer Einnahmen für den guten Zweck, zum andere sorgten die Gäste für die gut gefüllte Kasse. „Sogar Tage danach waren noch Umschläge in meinem Briefkasten“, so die Organisatorin. Der Erlös wurde aufgeteilt und kam dem Kinder- und Jugendhospiz in Olpe, dem Hospiz in Siegen, und der Interessengemeinschaft Epidermolysis Bullosa e.v. (IEB) für die so genannten Schmetterlingskinder zugute.

Natürlich hatte es sich Margarete Ermert anlässlich der Spendenübergabe nicht nehmen lassen, ihre Besucher an der reich gedeckten Kaffeetafel zu verwöhnen. Marie Luise Vetter vom Kinderhospiz Balthasar in Olpe, das schon wiederholt bedacht wurde, konnte 2.000 Euro in Empfang nehmen. Um das Kinder- und Jugendhospiz Balthasar und seine kleinen und großen Gäste bestmöglich zu unterstützen, ist die Kinder- und Jugendhospizstiftung Balthasar dringend auf Hilfe angewiesen. Maximal 50 Prozent der entstehenden Kosten werden über die Kranken- und Pflegekassen erstattet.

Seltene Erbkrankheit: Epidermolysis Bullosa
Bettina Höflein von der Interessengemeinschaft Epidermolysis Bullosa e.v. (IEB) bekam 1.000 Euro. Die „IEB“ wurde 1985 von einer Ärztin, Betroffenen und von einigen Eltern betroffener Kinder gegründet. Heute ist die Interessengemeinschaft Ansprechpartner für rund 300 Mitglieder, für medizinisches Personal, Krankenkassen und Ärzte. Die Ursache von Epidermolysis Bullosa (EB) sind angeborene Schäden an Eiweiß bildenden Genen. Die sehr seltene Erbkrankheit umfasst eine Reihe verschiedener Formen, die alle spezifische genetische Vererbungsmuster aufweisen. Der gespendete Betrag ist gedacht als Unterstützung der Ausbildung einer „Outreach-Nurse“, einer Fachkrankenschwester, die bei Bedarf ihre erlernten Erfahrungen und ihr Können weit über die Region hinaus einsetzen soll. Burkhard Kölsch vom Evangelischen Hospiz Siegerland schließlich konnte sich über 400 Euro freuen. Das Hospiz bietet unheilbar kranken Menschen einen Ort, an dem sie sich geborgen fühlen bis zuletzt.

Inzwischen sind wir beim Vorbereiten und Durchführen der Landvisite wie eine große Familie“, so Margarete Ermert. Ich hätte nicht gedacht, dass trotz des Unwetters noch so viele kommen würden. Dieses Gefühl ist mit nichts aufzuwiegen. Man muss nicht alles haben, aber das Freuen über schöne Dinge gehört zum Leben. Mein Garten ist für mich wie Urlaub, aber das Haus lebt erst durch die Menschen. Nach den drei Tagen habe ich mir gesagt: Du bist auf dem richtigen Weg“. (by)
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