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Nachricht vom 05.09.2018
Region
Flugplatzfest des SFC Betzdorf-Kirchen lockte Tausende
Am letzten August-Wochenende hatte der SFC Betzdorf-Kirchen e.V. Flugbegeisterte und Familien zum Flugplatzfest mit Tag der offenen Tür eingeladen. Nachdem am Samstag das Wetter wenig Flugbetrieb zuließ und die Zuschauer am Ende auch noch kalt duschte, war Petrus am Sonntag den Fliegern umso besser gesonnen.
Das Flugplatzfest des SFC Betzdorf-Kirchen bot spektakuläre Anblicke. Fotos: PrivatBetzdorf. Strahlender Sonnenschein und tolles Flugwetter mit zahllosen Cumuluswölkchen versprachen gute Thermik und interessante Flüge. Und so waren es am Ende doch ca. 4500 Luftfahrtinteressierte, die im Verlauf der beiden Tage den Weg zum Flugplatz nach Katzwinkel fanden und sich bei freiem Eintritt die spannenden Flugvorführungen ansahen.

Insbesondere Patric Leis aus Pirmasens mit seiner pfeilschnellen und wendigen Pitts S1, aber auch die doppelsitzige Pitts S2B, geflogen von Vereinsmitglied Thomas Hofmann, zeigten während ihrer Kunstflugvorführungen, wo die Grenzen der Physik liegen. Egal ob Loopings, Turns, Rückenflug, Trudeln und Rollen, das Programm der beiden Flieger begeisterte rundum, zumal auch die Flugbahn mit Paraffinrauch gut nachverfolgt werden konnte.

Wie das auch mit wesentlich weniger Leistung auf einem Motorsegler der 60er Jahre geht zeigte Christian Zok. Er flog mit seiner RF-4, die von einem modifizierten VW-Boxermotor mit nur 54 PS angetrieben wird, saubere Loopings und Turns und demonstrierte die Wendigkeit dieses einsitzigen Motorseglers, den er schon über 20 Jahre fliegt.

Nicht weniger spektakulär waren die Kunstflugvorführungen im Segelflugzeug ohne Motor. Max Dietrich bewegte die hauptsächlich als Schulflugzeug genutzte und ansonsten eher träge ASK-21 mit voller Dynamik, wobei die Geschwindigkeit des Fliegers im Sturzflug anschließend in atemberaubende Kunstflugfiguren umgesetzt wurde.

Abgerundet wurden die Flugvorführungen durch den Besuch einiger Oldtimer, wie etwa der Focke-Wulf "Stieglitz", einem offenen Doppeldecker aus den 1940er Jahren mit sonor blubberndem Sternmotor. Mit diesem Flieger, wie auch mit allen Vereinsmaschinen, konnten auch Gastflüge gemacht werden, und nicht wenige der Zuschauer nutzten die Gelegenheit, sich die Gegend aus der Vogelperspektive anzusehen. Weitere interessante Gastflugzeuge bereicherten das Programm zusätzlich.

In den Hangars, wo sonst die Flieger stehen, wurden diesmal Kaffee und Kuchen sowie leckere Waffeln angeboten, während draußen gegrillt wurde und kühle Getränke kredenzt wurden, ergänzt durch das schmackhafte Angebot des Flugplatzrestaurants "Zum Doppeldecker", das zum Verweilen auf der Sonnenterrasse oder im gemütlichen Innenraum einlud.

Im großen Hangar zeigten die Modellflieger vom MFC Betzdorf-Kirchen begeisternde Flugmodelle, die bis ins letzte Detail den großen Vorbildern nachgebaut waren. Die Flugvorführungen der Modellflieger standen dann auch den großen Fliegern in nichts nach. Hubschrauber machten Kunstflug und sogar Rückenflüge und die Flächenmodelle pfiffen mit bis nahezu 300 km/h über den Platz, um sich unmittelbar danach wieder senkrecht in den Himmel zu schrauben. Auch Modellautos einer befreundeten Gastgruppe waren zu bestaunen.

Ein weiterer Hingucker war die Ka-6 CR des Vereins, die im Rohbau im Hangar begutachtet werden durfte. Der alte Segler aus den frühen 60ern wurde dem Verein von einem Sammler für 1 Euro überlassen, unter der Bedingung, dass das Flugzeug komplett grundüberholt wird und als "fliegendes Denkmal" wieder in die Luft geht. Die Baugruppe des Vereins ist dabei auf bestem Wege und zeigte den Flieger als Gerippe schon weitgehend überholt. So konnten auch die Laien mal ins Innere eines alten Fliegers schauen und die damalige Technik kennenlernen. Im nächsten Jahr wird der wendige Segler bespannt und lackiert und auch wieder fliegen.

Die Zuschauer konnten zudem ihr Glück bei der großen Tombola versuchen, für die zahlreiche Firmen aus der Region tolle Gewinne gespendet hatten. Hauptgewinn war eine wertvolle Split-Klimaanlage für mehr Komfort im Eigenheim, gespendet von der Fa. Hutner aus Windeck. Der Verein dankt allen Spendern, egal ob Firmen oder Privatpersonen, herzlich für die tolle Unterstützung des Festes.

Das wichtigste Anliegen des Vereins war jedoch, dass der Flugtag ohne Zwischenfälle oder gar Unfälle problemlos abgewickelt werden konnte.
     
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