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Nachricht vom 30.07.2007
Region
Politik nur etwas für Workaholics?
Während sich ihre Freunde dem achtstündigen Rhythmus der Akkordarbeit beugen und in Fabrikhallen ihr Taschengeld verdienen, lernt Lea Donalies ungekannte Arbeitszeiten kennen. Als Praktikantin ist sie zwei Monate mit dem CDU-Generalsekratär und MdL Dr. Josef Rosenbauer landesweit unterwegs. Sie beschäftigt sich mit Pressetexten und Zeitungsauswertung, schreibt selbst Artikel und assistiert bei Vorträgen - und sie lernt die Straßen von Rheinland-Pfalz kennen.
lea donalies und dr. rosenbauerKirchen. Unzählige Stunden verbringt die 19-jährige Lea Donalies aus Wingendorf mit dem CDU-Generalsekretär Dr. Josef Rosenbauer. Als Praktikantin. So manche Stunde ist man im Auto unterwegs, wenn Termine anstehen. Nicht selten biegt der Wagen des Abgeordneten erst nach Mitternacht auf Kirchener Straßen ab und die Praktikantin sitzt mit müden Augen auf der Rückbank.
Lea Donalies interessiert sich überwiegend für die Öffentlichkeitsarbeit, verfolgt Fernsehinterviews, Pressekonferenzen und einen Landesparteitag mit großer Medienpräsenz. Lea textete sogar einen Beitrag für eine Online-Zeitung des CDU-Landesverbandes. Zwischendurch hat sie auch etliche Berufspolitiker kennen gelernt ("Nicht alle so sympathisch wie Josef Rosenbauer") und staunt über deren (auch psychisch) belastungsreichen Berufsalltag.
Das Gros der Arbeitstage von Rosenbauer beginnt um 8 Uhr und endet nicht vor 23 Uhr - Lea ergeht es während ihrer Praktikumstage ebenso. Der ständige Kontakt zur rheinland-pfälzischen Öffentlichkeit fasziniert die Abiturientin. Und trotzdem würde sie nicht mit ihrem vorübergehenden Chef tauschen. Lea schüttelt den Kopf: "Tag, Nacht und Wochenende ehrenamtlich als Generalsekretär unterwegs zu sein, das wäre nichts für mich." Rosenbauer schmunzelt, betont sein Faible für politisches Gestalten und kontert: "Du arbeitest doch als Praktikantin auch unentgeltlich. Und trotzdem stimmen Ausdauer und Produktivität."
Lea Donalies hat jedenfalls für Studium und Berufspraxis gelernt, dass Rosenbauers Arbeitstage lang und die Zahl täglicher Anrufe unermesslich sind. Wenn wieder zwei Handys gleichzeitig klingeln, Mitarbeiter und Abgeordnetenkollegen Schlange stehen und der SWR noch auf ein Interview wartet, weiß sie, warum sie Medienwissenschaften studieren will. Weil politischer Alltag nur etwas für "Workaholics" ist...
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Foto: Presseauswertung im Kirchener Abgeordnetenbüro: MdL Dr. Josef Rosenbauer erklärt Praktikantin Lea Donalies, dass Leser einen Spürsinn für Politiker haben, "die nur zu Fototerminen rennen."
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