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Nachricht vom 11.10.2018
Region
Feuerwehrrente auch in der Verbandsgemeinde Betzdorf-Gebhardshain?
Nachdem das Modell bereits in der Verbandsgemeinde Kirchen diskutiert wird, machen sich die Sozialdemokraten in der Verbandsgemeinde Betzdorf-Gebhardshain nun ebenfalls für die Prüfung einer so genannten Feuerwehrrente stark. Darüber informiert die SPD in einer aktuellen Pressemitteilung.
Die SPD in der Verbandsgemeinde Betzdorf-Gebhardshain macht sich für eine so genannte Feuerwehrrente stark. (Foto: Archiv AK-Kurier) Betzdorf. Nicht zuletzt das zurückliegende Unwetterereignis an Fronleichnam hat auch in der Verbandsgemeinde Betzdorf-Gebhardshain nochmals unterstrichen, dass die Förderung des Ehrenamtes bei der Feuerwehr für die langfristige Sicherstellung des Brandschutzes und der technischen Hilfeleistung von elementarer Bedeutung ist. In Zeiten von geänderten Einsatzbedingungen durch erhöhtes Verkehrsaufkommen und veränderte Brandlasten sollte den Aktiven für erhöhtes Risiko und Zeiteinsatz auch eine entsprechende Wertschätzung zukommen. Doch momentan stehen eher Nachwuchssorgen im Fokus.

Geburtenstarke Jahrgänge scheiden aus
Die personelle Situation in den Löschzügen der Verbandsgemeinde Betzdorf-Gebhardshain ist in den meisten Fällen dadurch gekennzeichnet, dass der aktuelle Personalstand zwar die Einsatzfähigkeit nicht in Frage stellt, Neumitglieder jedoch nicht in ausreichendem Maße rekrutiert werden können. „Im Löschzug Alsdorf hat dieser Trend bereits dazu geführt, dass die Existenz als selbstständiger Löschzug in Frage gestellt ist“, so Rudolf Staudt, Ortsbürgermeister von Alsdorf und Mitglied im Verbandsgemeinderat. Mittelfristig kommt erschwerend hinzu, dass die aktiven Feuerwehrleute aus den geburtenstarken Jahrgängen in den nächsten Jahren die Altersgrenze erreichen und damit aus dem aktiven Dienst ausscheiden. Spätestens dann wird sich die Frage nach der Einsatzfähigkeit der Löschzüge akut stellen. Daher gilt es bereits heute, sich darüber Gedanken zu machen, wie der Dienst in der Freiwilligen Feuerwehr attraktiver gemacht werden kann, will man nicht irgendwann zum gesetzlich möglichen, jedoch aus vielerlei Gründen nicht befriedigenden Mittel einer Zwangsverpflichtung greifen müssen. „Retten, Löschen, Bergen und Schützen – damit dies auch in Zukunft gut funktioniert, müssen sich die freiwilligen Helferinnen und Helfer der Unterstützung durch Politik und Verwaltung sicher sein“, weiß Jan Hellinghausen, SPD-Ortsvereinsvorsitzender und selbst Mitglied im Löschzug Scheuerfeld, zu berichten. Man müsse darüber nachdenken, wie die Attraktivität des Feuerwehrdienstes gesteigert werden könne.

Modell Feuerwehrrente?
Ein solches Mittel ist beispielsweise das Modell der sogenannten Feuerwehrrente. Die SPD-Fraktion im Kirchener Verbandsgemeinderat hat kürzlich ein Modell vorgestellt, wie eine finanzielle Entschädigung den Dienst in der Freiwilligen Feuerwehr attraktiver gestalten kann. „Wir möchten diesen Vorschlag aufgreifen, und einen eigenen Antrag im Rat stellen, da wir darin ein attraktives Mittel gegen Nachwuchssorgen und zukünftige Probleme bei der Einsatzfähigkeit sehen“, so Benjamin Geldsetzer, SPD-Fraktionssprecher im Verbandsgemeinderat Betzdorf-Gebhardshain.

Verwaltung soll verschiedene Modelle prüfen
Rudolf Staudt, Mitinitiator des Antrages, führt aus: „Die dort vorgeschlagene finanzielle Entschädigung sollte jedoch idealerweise berücksichtigen, dass sich eine stichtagsbezogene Einführung nur auf die zukünftigen Dienstjahre bezieht; die teilweise sehr langen Dienstjahre der Vergangenheit unberücksichtigt bleiben. Das ist letztendlich auch eine Gerechtigkeitsfrage! Darüber hinaus sollte die Gewährung einer finanziellen Unterstützung in irgendeiner Weise den persönlichen Einsatz widerspiegeln.“ Die SPD-Fraktion im Verbandsgemeinderat Betzdorf-Gebhardshain möchte daher die Verwaltung beauftragen, verschiedene Modelle für eine finanzielle Entschädigung für den Dienst in der Freiwilligen Feuerwehr zu entwickeln und unter den Gesichtspunkten der finanziellen Auswirkungen auf den Haushalt der Verbandsgemeinde, der Attraktivitätssteigerung für die Feuerwehrmänner und -frauen sowie der Gerechtigkeitsfrage zu prüfen. (PM)
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