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Nachricht vom 14.12.2018
Region
Ein Hauch von Amerika kommt nach Hachenburg
Das Landschaftsmuseum Hachenburg wartete mit einer höchst interessanten Ausstellung auf, unter dem Namen „A Piece of the Rhine, Amerikanische Besatzung im Brückenkopf Koblenz 1918 – 1923“. Diese Ausstellung ist Teil des Landesjubiläums „100 Jahre Amerikaner in Rheinland-Pfalz“. In der Stadthalle von Hachenburg fand aus diesem Anlass ein offizieller Festakt zur Eröffnung der Ausstellung statt.
Fotos: wearHachenburg. Landrat Achim Schwickert konnte eine illustre Schar von Ehrengästen begrüßen: Landtagspräsident Hendrik Hering, Johannes Kunz, den Präsidenten des Landeskriminalamtes, den stellvertretenden US-Generalkonsul David Elmo, Generalmajor Williams, als Vertreter der US-Air Force, Helen Patton, die Enkelin des berühmten US Generals George S. Patton, sowie Dr. Manfrid Ehrenwerth, den Leiter des Landschaftsmuseums und Dr. Paul Dahms, den Kurator der Ausstellung.

Die einzelnen Redebeiträge befassten sich mit der Entwicklung der Deutsch-Amerikanischen Freundschaft, die sich erst nach Ende des 1. Weltkrieges langsam entwickelte. Am 13. Dezember 1918, also genau vor 100 Jahren, überquerten amerikanische Truppen erstmals den Rhein bei Koblenz, dabei besetzten sie innerhalb kürzester Zeit einen Brückenkopf, der einen 30-Kilometer-Halbkreis um Koblenz bildete.

Die amerikanischen Soldaten wurden in rund 150 Orten einquartiert, im Laufe der Jahre, bis zum Abzug der amerikanischen Truppen im Jahr 1923, entwickelten sich natürlich auch zwischenmenschliche Beziehungen. Als die Soldaten wieder nach Amerika abzogen, gab es etwa 2.000 Kinder, die sie mit den „German Frolleins“ in die Welt gesetzt hatten. In den USA wurde deshalb ein Fond gegründet, aus dem den Müttern für die Kinder Unterhalt gezahlt wurde. Viele deutsch-amerikanische Eheschließungen sind auch ein Beweis für die gelungene Völkerverständigung.

Fast 70.000 amerikanische Soldaten waren teilweise in Rheinland-Pfalz stationiert, aktuell befinden sich noch rund 18.500 Soldaten mit ihren Familien im Land. Diese Soldaten haben wesentlich das Land mit ihrer Kultur, Wirtschaft und Politik mitgeprägt, und ein neues Lebensgefühl vermittelt.

Alle Redner beschworen die Deutsch-Amerikanische Freundschaft als hohes Gut, das unbedingt verteidigt werden muss, allen aktuellen Ereignissen in der Politik zum Trotz. Hendrik Hering führte aus, dass sich auch die Rheinlandpfälzer in der Besatzungszeit an das „American way of life“ gewöhnen mussten. Denn wer hatte 1919 schon einmal Coke getrunken, einen Donut probiert oder ein Baseballspiel gesehen? Rund 250.000 Besatzungssoldaten haben das Lebensgefühl der Rheinlandpfälzer nachhaltig geprägt.

Wie sagte der Vize-Generalkonsul, Deputy Principal Officer David Elmo in seiner Rede so treffend: „Wir kamen als Feinde, aber wir gingen als Freunde.“ Zudem könne man die transatlantische Beziehung unter den Schlagworten „Stability, Security, Prosperity“ festmachen, was nichts anderes heißt als „Stabilität, Sicherheit und Wohlstand.“

Dr. Manfrid Ehrenwerth bedankte sich sehr gerührt bei Dr. Dahms, ohne dessen unermüdliches Engagement es nicht gelungen wäre, die aktuelle Ausstellung zu präsentieren. Er bedauerte sehr, dass Dr. Dahms wegen anderweitiger Verpflichtungen nicht mehr mit dem Landschaftsmuseum in Hachenburg zusammenarbeiten kann. Musikalisch umrahmt wurde der Festakt von dem „US Army Brass Quintet“, welches die Gäste ob der vorzüglichen Darbietungen zu lautem Applaus animierte.

Nach dem Festakt in der Stadthalle begaben sich die Gäste in das nahegelegene Landschaftsmuseum, um nach einem kleinen Imbiss im aufgebauten Festzelt, die Ausstellung zu besuchen. In den neuen Ausstellungsbereich Hofgartenhaus im Landschaftsmuseum konnten die Besucher sich an zeitgenössischen Überbleibseln aus der Besatzungszeit erfreuen. Uniformen, Gewehre, Motorräder, Urkunden, und sogar das präparierte Pferd „Fred“, begeisterten die interessierten Gäste. Wie hatte Museumsdirektor Dr. Ehrenwerth zutreffend gesagt: „Die Ausstellung „A Piece of the Rhine“ ist der Höhepunkt der Ausstellungen im Landschaftsmuseum.“ wear
       
       
       
 
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