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Nachricht vom 31.12.2018
Politik
Zum Jahreswechsel: Wissens Stadtbürgermeister Berno Neuhoff zieht Bilanz
Dass die 2,66 Millionen Euro für den Regiobahnhof nach fast zehn Jahren endlich in die Stadtkasse geflossen sind, es Bürgerwerkstätten gab, die Steinbuschanlage neu gestaltet wird und dass es mit einem guten Gastro-Angebot im Bahnhof weitergeht, darüber freut sich Stadtbürgermeister Berno Neuhoff in einem Jahresrückblick, den er dem AK-Kurier zur Verfügung gestellt hat. Neben dem Blick zurück beschreibt er auch, was noch ansteht in der Siegstadt. Die Straßeninfrastruktur ist dabei ein wichtiges Stichwort.
Stadtbürgermeister Berno Neuhoff beim Fassanstich zum Westerwälder Bauernmarkt mit Weinfest im September. Dazu gab es viele positive Rückmeldungen. (Foto: as)Wissen. „Viele Stunden haben wir mit der Verwaltung zugebracht und sicher auch eine Portion Glück gehabt, überhaupt eine Gastronomenfamilie zu finden“, schreibt Wissens Stadtbürgermeister Berno Neuhoff mit Blick auf die Gastronomie im Regiobahnhof in einem Jahresrückblick für 2018. Nach langer Suche sei es gelungen, eine Gastronomenfamilie für den Regiobahnhof zu finden, die dort ab 1. März 2019 ein Bistro mit Angeboten wie Burgern, Tapas, Frühstücks- und Mittagstisch betreiben wird. Aufgaben wie den Ausbau der Straßeninfrastruktur in Wissen – 40 Straßen sind marode – und deren Finanzierung sieht er als die vordringlichste Aufgabe für die nächsten Jahrzehnte an. Was Neuhoff in Erinnerung hat: Viele positive Begegnungen, „die mir in meinem ersten vollen Amtsjahr viel Freude machen und mir oftmals vor Augen führen, dass wir in einer liebenswerten Stadt leben. Glücklich gemacht haben mich die Rückmeldungen zum 1. Westerwälder Bauernmarkt. Es ist selten so viel Positives von Besuchern und Ausstellern zu hören in Wissen.“ Im Oktober habe man über 80 Bürgerinnen und Bürgern und Vereinen den ersten Teil des Jubiläums 50 Jahre Städtepartnerschaft Chagny-Wissen gefeiert.

Große Stärken vor Ort
Der Stadtbürgermeister würdigt auch die Bereicherung des städtischen Lebens durch das Engagement der Bürger in Vereinen und deren Jugendarbeit, den Kirchen, Initiativen, Selbsthilfegruppen, in Kindertagesstätten und Schulen: „Sie alle tragen dazu dabei, dass so was wie Heimat entstehen kann.“ Es seien die vielen kleinen Dinge und Eigenheiten, „die unsere Siegstadt ausmachen.“ In einer Gesellschaft, die sich rasant wandelt, sei dies eine „unserer ganz großen Stärken vor Ort. Auch wenn ein Teilzeitjob als Stadtbürgermeister nicht immer einfach ist, so macht er dennoch Spaß.“

Die Wohlfühlstadt erleben
Der Rückblick auf das Politikjahr in Wissen beschreibt er natürlich auch: Da war der lange erwartete Zuschuss von 2,66 Millionen Euro aus Bundes- und Landesmitteln für den Regiobahnhof, den die Stadt komplett in die Schuldentilgung gegeben hat. „Anfang September fand der 1. Westerwälder Bauernmarkt mit Weinfest auf dem Kirchplatz und in der Marktstraße bei wunderschönem Sonnenwetter statt. Der Treffpunkt und Stadt Wissen sowie 26 regionale Produzenten ließen uns Wissen als ‚Qualität und Wohlfühlstadt pur‘ erleben“, so Neuhoff. Stichwort Bahnhof: „Wir haben die Auszeichnung ‚1. Wanderbahnof im nördlichen Rheinland-Pfalz‘ erhalten.“

Neuer Charakter für die Steinbuschanlage
In einem umfangreichen Beteiligungsprozess mit Bürgerwerkstätten und gutem Miteinander in den zuständigen Ausschüssen und im Stadtrat habe man gemeinsam den neuen Intergenerationenpark Steinbuschanlage auf den Weg gebracht. Neuhoff: „Rund 100 Bürger, zwei Grundschulklassen, die Leiterinnen der Kindertagesstätten haben sich dabei eine Baumhausgruppe und eine Seilbahn gewünscht, die Älteren Ruhezonen und Möglichkeiten zur sportlichen Betätigung in naturnaher Umgebung. Außerdem wird der Park ein sozialer Treffpunkt und bietet Platz für alle Generationen. Der Umbau wird zu 70 Prozent gefördert und zur Deckung des Eigenanteils wurde das Zollhaus in gute Hände verkauft.“ Auch im Bereich Markt- und Kirchplatz soll es weitergehen, allerdings wurde hier nach der durchgeführten Bürgerwerkstatt 2017 mit dem Ausbau noch nicht begonnen. Die Planung konnte aus Zeitgründen noch nicht beraten werden.

40 Straßen sind marode – und die Rathausstraße kann nicht warten
Auch die städtische Infrastruktur habe man im Blick: „Wir haben damit begonnen, einen Plan und eine Kostenermittlung aufzustellen, um die zu Sanierung unserer 40 kaputten Straßen zu schultern.“ Damit befassen sich die städtischen Gremien direkt in den ersten Sitzungen 2019. Nach den Kommunalwahlen Ende Mai steht dann ab Sommer die Diskussion mit allen Bürgern und dem Stadtrat darüber an, „wie wir die Sanierung von 40 Stadtstraßen in den nächsten Jahrzehnten finanzieren wollen. Dazu zählt ein Ausbauprogramm.“ Zudem, so Neuhoff, „muss zeitnah und mit Blick auf den Verfall der Fördermittel ‚Aktives Stadtzentrum‘ bis 2022 mit dem Ausbau der Rathausstraße begonnen werden. Mit der Sanierung der kaputten Abwasser- und Wasserleitungen sowie Austausch der Gasanschlüsse im Bereich Regiobahnhof bis Europakreisel wird Anfang des Jahres bereits durch die Stadtwerke begonnen werden müssen, um den Zeitplan überhaupt schaffen zu können. Zu letzterem findet vorher eine Bürgerinformation statt, zur Gesamtmaßnahme, wenn alles exakt geplant ist.“ Eine weitere Baustelle: Die Siegbrücke in der Wissener Altstadt wird saniert.

50-Jahr-Feiern stehen an
Was steht sonst noch an in 2019? Im März soll das neue Bistro im Regiobahnhof eröffnen. Die neue Wisserland-Touristik und das Reisecenter Wissen erhalten zu diesem Zeitpunkt größere Räumlichkeiten im Bahnhof. Dadurch gibt es einen verbesserten Service für die 31.000 Übernachtungsgäste und knapp 10.000 Tagesgäste – die Zahl stammt aus 2017 – in der Verbandsgemeinde Wissen. Vom 10. bis 12. Mai feiert man in Wissen dann nicht nur 50 Jahre Städtepartnerschaft mit Chagny, sondern auch 50 Jahre Stadtrechte und zehn Jahre Kulturwerk. Dazu gibt es ein großes Stadtfest. Außerdem soll 2019 mit Hilfe des neuen Citymanagements, des Treffpunkt Wissen, der Zukunftsschmiede und vielen Ehrenamtlichen das Projekt „Freifunk in Wissen“ gestartet werden und wieder freies Internet im Bahnhof ermöglicht werden.

Mehr Sicherheit und Ordnung
Und auch das ist ein Anliegen Neuhoffs: Verbandsgemeinde und Polizei sollen die „gefühlte Sicherheitslage“ am Bahnhof verbessern. Trinkgelagen und Vandalismus müssten mit strikteren Kontrollen, auch in den Abendstunden und am Wochenende, durch Polizei und Ordnungsamt, begegnet werden.

Neuhoff ist motiviert
Nach 23 Monaten im Amt als Stadtbürgermeister kommen dann am 26. Mai die Kommunalwahlen. Neuhoff will weitermachen: „Ich freue mich oft über das ‚magische‘ Viereck: In Wissen engagieren sich Unternehmen, Bürger, Vereine/Schulen/Institutionen so für ihre Stadt und identifizieren sich mit ihr. Das ist für einen ehrenamtlichen Stadtbürgermeister die größte Motivation weiter zu machen.“ (PM/red)
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