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Nachricht vom 06.04.2019
Region
Auszeichnungen für wissenschaftlichen Nachwuchs in Siegen
Fünf Nachwuchswissenschaftler der Universität Siegen sind für herausragende Leistungen ausgezeichnet worden. Im Rahmen der Feierlichkeiten sprach Professor Dr. Bernard Rentier, ehemaliger Rektor der Universität Lüttich, zudem zum Thema „Open Science“.
Fünf Nachwuchswissenschaftler der Uni Siegen wurden für herausragende Leistungen ausgezeichnet: (von links) Prorektor Professor Dr. Peter Haring Bolívar gratulierte dazu Amr Nahhas, Dr. Aleksei Rusov, Dr. Mark Dang-Anh, Dr. Sarah Leweke und Dr. des. Clara Maddalena Frysztacka. (Foto: Universität Siegen)Siegen. Als Professor Dr. Bernard Rentier zur Revolution aufrief, dürften die Nachwuchswissenschaftler im Artur-Woll-Haus ganz genau hingehört haben. Der ehemalige Rektor der Universität Lüttich ist ein Verfechter der „Open Science“, der offenen Wissenschaft. Ein Ziel dieses Ansatzes ist es, möglichst viele wissenschaftliche Artikel möglichst vielen Menschen frei zugänglich zu machen, statt wie bisher, teure Fachpublikationen kaufen zu müssen. Das birgt aber auch Probleme, wirft Fragen auf, etwa die der Qualitätssicherung von wissenschaftlichen Artikeln. Und es ruft Gegner auf den Plan. Aber das weiß Rentier: „Es gibt keine Revolution ohne Widerstände.“

Das Thema wird bleiben
Es ist ein Thema, dass die jungen Forscher und Forscherinnen im Publikum in Zukunft beschäftigen wird. Fünf von ihnen standen an diesem Abend ganz besonders im Mittelpunkt: Sie erhielten die diesjährigen Preise für herausragende Nachwuchswissenschaftler. Das Prorektorat für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs der Universität Siegen hatte gemeinsam mit dem House of Young Talents, dem Graduiertenzentrum der Uni um Leiter Dr. Daniel Müller, den kurzweiligen Abend auf die Beine gestellt. „Die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses hat für die Universität Siegen eine ganz besondere Bedeutung. Ich freue mich sehr, auch in diesem Jahr herausragende Leistungen und einzigartiges Engagement würdigen zu dürfen“, sagte Prorektor Prof. Dr. Peter Haring Bolívar.

Die Förderpreise der Dirlmeier Stiftung gehen an Dr. Mark Dang-Anh und Dr. Sarah Leweke. Letztere setzte sich in ihrer Dissertation mit dem Thema „The Inverse Magneto-electroencephalography Problem for the Spherical Multiple-shell Model – Theoretical Investigations and Numerical Aspects“ auseinander. Die Mathematikerin hat einen neuen Zugang zur Berechnung und Beschreibung elektrischer Ströme im Gehirn entwickelt. Mark Dang-Anh promovierte mit seiner Arbeit über „Protest als mediale Praxis. Eine medienlinguistische Untersuchung synthetischer Protestsituationen unter besonderer Berücksichtigung von Twitter.“ Der Medienwissenschaftler untersuchte die Organisation und Koordination von Straßenprotesten in digitalen Medien.

DAAD-Preis für soziales Engagement
Mit dem Historikerpreis der Dirlmeier Stiftung wurde Dr. des. Clara Maddalena Frysztacka ausgezeichnet. Der Titel der Dissertation lautet „Zeitschriften. Die Konstruktion der historischen Zeit in der Moderne am Beispiel der polnisch-sprachigen Wochenpresse ‚für viele' am Ende des ‚langen' 19. Jahrhunderts“ und beschäftigt sich mit dem Umgang von Gesellschaften mit der historischen Zeit in ihrer jeweiligen Gegenwart. Den Studienpreis für den internationalen Nachwuchs der Universität Siegen erhielt Dr. Aleksei Rusov für seine Dissertation über „Hadronic Effects and Observables in SemileptonicB-Meson Decays“, in der sich der Physiker mit neuen Aspekten der Theorie von Zerfallsprozessen in der Teilchenphysik befasst. Der Preis des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) ging in diesem Jahr an Amr Nahhas. Er verdiente ihn sich für sein besonderes soziales Engagement. Der Mechatronik-Student hilft unter anderem im Labor auch in der Freizeit anderen Studierenden bei ihren Projekten im Bereich der Robotik.

Im Anschluss wurden die neuen Stipendiaten des Exzellenzprogramms House of Young Talents Young Academy begrüßt. Die Studierenden werden auf dem Weg zu Master und Promotion vom Graduiertenzentrum gefördert. Im Einzelnen sind dies: Christoph Dohmen, Julia Blum, Anita Durai Pandian, Kira Grebing, Laura Haas, Lukas Hunold, Temurbek Khasanboev, Manuel Kleffner, Henry Odoemelem, Elisa Osoria Ehrlich, Veena Reddy Gujja und Christina Zmuda. (PM)
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