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Nachricht vom 03.02.2010
Region
Wissen: Bis Freitag kommunale Kitas und Schulen zu
Die Konrad-Adenauer-Hauptschule, die Grundschulen in Wissen, in Birken-Honigsessen und in Katzwinkel bleiben inklusive der Turnhallen bis einschließlich Freitag geschlossen. Des Weiteren wurden die Kindertagesstätten in Katzwinkel, in Birken-Honigsessen, in Schönstein und in Wissen (Lummerland und Villa Kunterbunt) ebenfalls bis einschließlich Freitag geschlossen. Grund: Die Schnee- und Eislasten auf den Dächern. Ab Montag, 8. Februar, soll der normale Betrieb wieder aufgenommen werden.
Wissen. Die Verwaltung in Wissen und Bürgermeister Michael Wagener wollen kein Risiko eingehen. Wegen der Schneelasten auf den Dächern wurden etlihe kommunale Einrichtungen bis einschließlich Freitag geschlossen. Die Schließung betrifft die Konrad-Adenauer-Hauptschule, die Franziskus Grundschule in Wissen, die Grundschulen in Birken-Honigsessen und in Katzwinkel einschließlich der Turnhallen, die Kindertagesstätten in Katzwinkel, in Schönstein, in Birken-Honigsessen und beide Einrichtungen in der Stadt Wissen (Villa Kunterbunt und Lummerland) sind ebenfalls von der Schließung betroffen.
Nach eingehender Prüfung entschloss sich die Verwaltung zu diesem Schritt. Die Konrad-Adenauer Hauptschule war Einsatzort für rund 16 Feuerwehrleute, die vor allem die Dacheinläufe freilegten, damit das Tauwasser abfließen kann. Dipl.-Ing. Michael Tröps vom Bauamt erläuterte im Gespräch mit derm AK-Kurier die Notwendigkeit dieser Maßnahme. So ist die Statik des Daches für eine Schneelast von rund 75 Kilogramm pro Quadratmeter ausgelegt. Das ist auch bei Pulverschnee kein Problem. Mit der Änderung der Wetterlage entstand aber ein nasser Schnee mit einer dicken Eisschicht die jetzt aktuell mit rund 170 Kilogramm pro Quadratmeter Gewicht auf das Dach und damit auf das Gebäude drückt.
"Das kann niemand verantworten", sagte Tröps dem AK-Kurier. Alle Flachdächern wurde geprüft und in Augenschein genommen, zum Teil wurden Dachdeckerfirmen damit beauftragt, die Dacheinläufe freizulegen. Aber selbst wenn das Tauwasser jetzt abfließen kann, bleibt das Risiko der Schnee- und Eislasten noch für einige Zeit bestehen. Beim Bauamt hat man auch Verständnis für Eltern, die sich beschweren. Aber was ist, wenn irgendwo ein Dach nicht standhält, so wie am Dienstag, 2. Februar, gegen 18 Uhr geschehen und zwar im sauerländischen Attendorn. Dort stürzte ein Flachdach ein, ein Mann wurde schwer verletzt. Auch vor Augen sollte den Beschwerdeführern das schreckliche Geschehen von Bad Reichenhall im Januar 2006 sein, wo ein Flachdach unter den Schneelasten einbrach und 12 Todesopfer forderte. Darunter waren damals viele Kinder.
Das will man in Wissen auf keinen Fall, auch wenn Laien die Vorsichtsmaßnahme überzogen erscheint. Aber man sorgte beim Bauamt auch für den nötigen Sachverstand und zog zusätzlich zu den eigenen Experten externe Statiker hinzu. In einem waren sich alle einig: Lieber sperren und kein Risiko eingehen. (hw)
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Auf dem Dach der Wissener Hauptschule waren Feuerwehrleute im Einsatz, um die Dacheinläufe freizulegen. Die Schnee- und Eislasten lagen aktuell bei rund 170 Kilogramm pro Quadratmeter Dachfläche. Fotos: Feuerwehr Wissen
 
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