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Nachricht vom 12.04.2019
Wirtschaft
Voba Gebhardshain: Standorte Nauroth und Rosenheim schließen
Digitalisierung und demografischer Wandel gehören zu den Gründen: Die Volksbank Gebhardshain gibt zwei ihrer vier Geschäftsstellen auf, und zwar die in Nauroth und Rosenheim. Die gewohnten Ansprechpartner bleiben laut Mitteilung der Bank, bei Bedarf finden Beratungen sowie die Bargeldversorgung auch beim Kunden zuhause statt. Finanziell steht die einzige Bank mit Sitz in der Verbandsgemeinde Betzdorf-Gebhardshain unterdessen bestens da.
Gebhardshain. Die Volksbank Gebhardshain wird ihre Filialen in Nauroth und Rosenheim aufgeben. Bereits ab September 2019 wechseln die Mitarbeiter der dortigen Geschäftsstellen nach Gebhardshain und Elkenroth in die verbleibenden Standorte. Die installierten Automaten sollen bis Ende 2020 erhalten bleiben, Überweisungsaufträge sollen täglich in Nauroth und Rosenheim abgeholt werden. Darüber informiert die Genossenschaftsbank aktuell.

Kein leichter Schritt
Der Schritt zum Umbau der Filialstruktur, so heißt es in einem Brief an die Kunden in Nauroth und Rosenheim, „fällt uns nicht leicht.“ Demografischer Wandel und Digitalisierung fordern allerdings Reaktionen. Volksbank-Vorstand Manuel Weber beziffert die Zahl der Kunden an beiden Standorten mit jeweils rund 1.200. Bankenverbände gehen für die Zukunft davon aus, dass eine Filialen rund 10.000 Kunden betreut.

Positive Geschäftsentwicklung
Finanziell steht die einzige Bank mit Sitz in der Verbandsgemeinde Betzdorf-Gebhardshain unterdessen bestens da, ein Jahresgewinn 2018 von gut 200.000 Euro brachte den über 2.800 Genossenschaftsmitgliedern eine Dividende von 4,5 Prozent, das Einlagengeschäft wie das mit Krediten wächst. Gleichwohl: Während die Anforderungen an die Beratungsqualität vor allem im Anlagegschäft steigen, geht die Gesamtzahl der Beratungen und Serviceleistungen in den Filialen insgesamt zurück. Das Servicegeschäft verlagert sich an Heim-PC und Smartphone. In den Filialen trifft man den Kunden immer seltener. Gerade einmal 15 Prozent aller Überweisungen werden laut Volksbank beispielsweise noch von den Mitarbeitern vor Ort angenommen.

Kostendruck und Regulatorik
Außerdem: Die Niedrigzinsphase kommt als Einnahmeverlust bei den Banken an, Spardruck und wachsende regulatorische Anforderungen schlagen sich ebenfalls nieder. Anderseits werden Investitionen in den weiteren Ausbau der digitalen Kanäle unumgänglich. Für die Gebhardshainer Volksbank heißt das: „Wir müssen zusammenrücken und die Wege zur nächsten Filiale werden etwas weiter.“ Die gewohnten Ansprechpartner bleiben laut Mitteilung der Bank, bei Bedarf finden Beratungen sowie die Bargeldversorgung auch beim Kunden zuhause statt. (scan)
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