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Nachricht vom 17.08.2007
Kultur
Wo Kunst und Geschäfte blühen
Zum zweiten Male in diesem Sommer bietet das Westerwälder Wirtschafts- und Zukunftszentrum (WWZZ) in Dierdorf der Virtuellen Kunsthalle Altenkirchen ein Forum. Gleich sieben Westerwälder Künstler bestreiten hier eine Gemeinschaftsausstellung unter dem Titel "United Flowers".
Region/Dierdorf. "Ziel war es, unserer Künstler, die sich mit floralen Motiven auseinandersetzen, zusammenzubruingen", sagt Charly Schneider, Leiter der Kunsthalle Altenkirchen und in Dierdorf selbst beteiligter Künstler. Birgit Betrams (Altenkirchen), Micaela Heimann (Rott), Kirsten Howind-Vieregge (Bad Marienberg), Christel Kingen (Halbs), Ursa Schmidt (Wissen) und Carla Werner (Rott), die aufgrund eines Kuraufenthaltes nicht in Dierdorf teilnehmen konnte, zeigen mit Schneider ihre Werke, die dieser als "Hommage an den Sommer" bezeichnet. Für Helmut Boller, Leiter der Abteilung Vertrieb und Markt der Westerwald Bank, die das WWZZ betreibt, ist das Dierdorfer Günderzentrum mit den Ausstellungen dieses Sommers in doppelter Hinsicht zum kreativen Sektor geworden: Die jungen Unternehmen, die sich hier in den vergangenen beiden Jahren seit Inbetriebnahme angesiedelt haben, hätten auch wirtschaftlich mancher Geschäftsidee zum Blühen gebracht und dabei fast 70 Arbeitsplätze geschaffen. "So wie die Kunst es vermag, Unsichtbares, Gedanken, Gefühle, Träume sichtbar zu machen, so ermöglicht es das Gründerzentrum mit seinen Rahmenbedingungen, Geschäftsideen zu verwirklichen und bisher vielleicht verborgene Fähigkeiten zu entfalten, frei und Kreativ", so Boller. Gerne stelle man daher erneut die Räume für eine Ausstellung zur Verfügung.
Die Vielfalt der kreativen Ideen der sieben Künstler, die man, so Laudatorin Kitja Müller vom Altenkirchener Haus Felsenkeller, "mit den Augen viel besser fassen kann als mit Worten", sind noch bis Ende September in Dierdorf zu sehen. Dabei sind die Exponate so unterschiedlich wie die Aussteller: Auf die farbenfrohe "Blumenwiese " von Birgit Bertrams beispielsweise stößt der Besucher des WWZZ unmittelbar nach Betreten der Eingangshalle. Dass es hier um Blumen geht, kann nun niemandem mehr entgehen. Bertrams malt in Acryl mittel- und großformatige Bilder und in Aquarell und Pastell im Klein- bis Mittelformat. Für Christel Kingen, die seit fast drei Jahrzehnten auch an der Volkshochschule Bad Marienberg lehrt, müssen Bilder harmonisch sein, und das auch, "wenn man sie trägt oder auf den Kopf stellt." Kirsten Howind-Vieregge hat sich der Kalligraphie verschrieben. Leitfrage ihrer Kunst ist: "Kann ich das, was ich schreibe, auch in Bildern ausdrücken?" In Dierdorf sieht man derzeit: Man kann es. "Es macht einfach Spaß, sich in die Vielfalt der Formen zu versenken und dabei den Alltag zu vergessen", sagt sie.
Die Wissenerin Ursa Schmidt ist ausgebildete Ernährungswissenschaftlerin. Im Anschluss an ihre Gastsemester an der Berliner Hochschule für Künste nahm sie Zeichenunterricht und verschrieb sich nach und nach ganz der Kunst. Seit 2001 stellt sie regelmäßig aus, 2003 erhielt sie den Preis für das schönste Blumenbild Siegens. Auch Carla Werners Weg zur Kunst war nicht vorgezeichnet. Sie kommt aus der IT-Branche und hat sich ihr breites Repertoire selber angeeignet. Selfmade-Künstler Charly Schneider ist nicht nur der Vater der Virtuellen Kunsthalle, sondern kreiert schon seit über zehn Jahren mit seinen "Funny Objects" (figurative Objekte) eine eigene Ausdrucksform in der Bildenden Kunst. Micaela Heimanns formschöne Kreationen mit teils dezenten oder auch kräftigen Farben schließlich unterstreichen die vielfältigen Fähigkeiten der heimischen Künstler. Heimann arbeitet außerdem als Pozellanmalerin.
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Foto: Sie präsentierten gut gelaunt die "United Flowers" (von links): Kirsten Holwind-Vieregge, Micaela Heimann, Birgit Bertrams, Ursa Schmidt, Christel Kingen und Charly Schneider.
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