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Nachricht vom 16.05.2019
Region
Taste of Europe: Nachwuchsgastronomen aus vier Ländern trafen sich
„Es ist wichtig, Grenzen zu überschreiten und sie zu erweitern”, erklärte Michael Schimmel, Schulleiter der Berufsbildenden Schule (BBS) Betzdorf-Kirchen in seiner Begrüßung zur großen Abschlussfeier der französisch-polnisch-tschechisch-deutschen Schülerbegegnung im Vierer-Netzwerk des Partnerschaftsverbandes Rheinland-Pfalz. Eine Woche lang hatten die Schülerinnen und Schüler aus den vier Nationen zusammen verbracht, Region und Land erkundet – und natürlich gekocht.
Nachwuchsgastronomen aus vier Ländern hatten jede Menge Spaß miteinander. (Foto: BBS Betzdorf-Kirchen)Betzdorf/Kirchen/Marienthal. „Es ist wichtig, Grenzen zu überschreiten und sie zu erweitern”, erklärte Michael Schimmel, Schulleiter der Berufsbildenden Schule (BBS) Betzdorf-Kirchen in seiner Begrüßung zur großen Abschlussfeier der französisch-polnisch-tschechisch-deutschen Schülerbegegnung im Vierer-Netzwerk des Partnerschaftsverbandes Rheinland-Pfalz. Viele Gäste aus Politik, Gastronomie, Kammern und Schule waren in die Klostergastronomie Marienthal gekommen, um dem Finale der Europawoche 2019 mit dem Motto „The taste of Europe“ einen würdigen Rahmen zu geben. Gastgeber Uwe Steininger sprach von einem ergreifenden Gefühl, mit so vielen jungen motivierten Menschen kochen und servieren zu dürfen. Es sei eine Ehre, der Ausrichter dieser Begegnung zu sein.

Viel gesehen in der Region
Eine Woche lang hatten die Schülerinnen und Schüler aus den vier Nationen zusammen verbracht und dabei sowohl die Region als auch das Land gemeinsam erkundet. Neben dem Besuch der BBS Betzdorf-Kirchen standen hierbei die Landjugendakademie in Altenkirchen, die Birkenhof-Brennerei in Nistertal, der Landtag in Mainz und die Staatliche Weinbaudomäne in Oppenheim auf dem Programm.

Nach diesen zahlreichen Ausflügen und Besichtigungen stand der Tag der Abschlussfeier dann unter dem Motto „Do it yourself“. Von 9 Uhr morgens an standen die Nachwuchsgastronomen zusammen in der Küche, um den Abend vorzubereiten. Jeweils vier Gänge mit landestypischen Speisen bereiteten die Schülerinnen und Schüler der vier Nationen vor. Die Franzosen bildeten dabei sogar zwei Gruppen. Der erste Gang wurde den begeisterten Gästen im Gewölbekeller der Klostergastronomie gereicht. Er erstreckte sich von Sauerkrautstrudel über Heringssalat, Roastbeef und Käsemadeleine bis hin zur Erbsencremesuppe mit Senfeis. Der zweite Gang wurde im langen und hellen Flur des Hauses als sogenanntes „Flying Bufett“ gereicht. Hier bereiteten die Projektteilnehmer nicht nur Currywurst, Cupcake, Schinkenröllchen, Frühlingsrolle und Kartoffel-Käsecreme vor, sondern auch wunderschön dekorierte Informationsstände zu ihren Regionen. Die sich dadurch bietenden Möglichkeiten des kulturellen Austausches wurden von den Gästen durchgängig genutzt.

Es gab Westerwälder Krüstchen und Westerwälder Eierkrone
Zu guter Letzt zog die Karawane in den Eventsaal des alten Klosters weiter, um dort die letzten Gänge mit Hauptspeisen und Desserts serviert zu bekommen. Die deutsche Delegation steuerte dazu Westerwälder Krüstchen und Westerwälder Eierkrone hinzu. Polen überzeugte mit Schweinekotelett und Erdbeer-Mohn-Creme. Die tschechischen Schüler präsentierten Rindfleisch und „Kolaches“ und die französischen Teilnehmer servierten Schweinemedaillons, Huhn in Weißwein, Windbeutel und gebrochene Macarons mit Erdbeere.

„Die Schülerinnen und Schüler waren für alles selbst verantwortlich“, hob Ulrike Peters, zweite stellvertretende Schulleiterin der BBS Betzdorf-Kirchen und Mitorganisatorin des Austausches hervor. „Ein Vier-Stunden-Event dieser Art eigenständig zu planen und durchzuführen, war für die Jungköche sicherlich ein Novum”, ergänzte sie. Das gilt in besonderem Maße für die Teilnehmer der Nachbarländer Polen, Tschechien und Frankreich, deren Ausbildungen im gastronomischen Metier fast ausschließlich vollschulisch erfolgen.

Doch nicht nur fachlich sollte sich die Woche für die Jungköche lohnen: „Die Schülerinnen und Schüler haben eng zusammengearbeitet. Sie mussten sich dabei immer wieder auf neue Menschen einlassen und die gesamte Kommunikation über die Woche fand in englischer Sprache statt”, beschrieb Peters. Dabei seien kommunikative und soziale Kompetenzen gefördert und die erwähnten inneren Grenzen spürbar verschoben worden.

Dank des ADD-Präsidenten
Als sich gegen 22 Uhr der offizielle Teil der Abschlussveranstaltung allmählich dem Ende zuneigte, ergriff Thomas Linnertz, Präsident der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) in Trier, das Wort. Er bedankte sich bei allen Teilnehmern in besonderem Maße und wünschte ihnen eine gute Zukunft in Europa. Zum Abschluss des Abends empfingen die Protagonisten unter großem Applaus kleine Präsente von der Koordinatorin für interregionale Zusammenarbeit bei der ADD, Bettina Münch-Rosenthal.

Ins Bett ging danach allerdings niemand in der Marienthaler Klostergastronomie. Nach dem gemeinsamen Aufräumen startete eine lange und wohlverdiente After-Work-Party eines neuen gastronomischen Netzwerkes auf freundschaftlicher Basis. (PM)
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