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Nachricht vom 12.06.2019
Region
Schnellladesäule für Elektro-Autos am Bahnhof Kirchen eingeweiht
Die Ladeinfrastruktur für Elektromobilität hat in der Region einen Standort am Bahnhof Kirchen erhalten: Der Energieversorger „Energie aus der Mitte“ (EAM) hat seine erste Schnellladesäule im Landkreis Altenkirchen am Dienstag (11. Juni) eingeweiht. Das Exemplar steht zentral am Bahnhof in Kirchen, an der Bundesstraße B 62 auf dem Weg durch das Siegtal gelegen. Und: Die neue Einrichtung soll die Batterie eines Elektroautos in etwa 25 Minuten bis zu 80 Prozent wieder aufladen.
Die neue Schnellladesäule wurde eingeweiht: (von links) Jörg Hartmann, Maik Köhler, Andreas Hundhausen, Johannes Rudolph, Projektbearbeiter Jan Platten und Marco Müller. (Foto: tt)Kirchen. Energie in Form von Strom bewegt Elektroautos, aber deren Batterie muss auch wieder aufgeladen werden. Die neue Schnellladesäule von EAM und dem Netzbetreiber ENM bietet auf dem Weg durch das Siegtal eine Gelegenheit. Und das in einer schnellen Ladezeit, wie bei einem Ortstermin anlässlich der Inbetriebnahme herausgestellt wurde. Zur Einweihung der neuen Installation waren neben Jörg Hartmann, Geschäftsführer der EAM-Tochter ENM, unter anderem Bürgermeister Maik Köhler und Stadtbürgermeister Andreas Hundhausen sowie Marco Müller, Leiter des Regionalzentrums Süd für die Landkreises Altenkirchen, Marburg-Biedenkopf und Lahn-Dill-Kreis erschienen.

Ladeinfrastruktur am richtigen Ort
Es sei die erste Schnellladesäule, die das Unternehmen im Landkreis Altenkirchen aufgestellt habe, unterstrich Hartmann, der erinnerte, dass man noch nicht so lange als Netzbetreiber hier tätig sei. Was war zuerst da, Henne oder Ei? Hartmann bezog dies auf Elektroautos oder Ladesäulen. Er vertrat die Meinung, dass zuerst die Ladesäulen da sein sollten. Deshalb „engagieren wir uns für die Aufladeinfrastruktur“, sagte Hartmann, der berichtete, dass derzeit zwei Prozent der Neuzulassungen Elektroautos seien. „Wir wollen die Elektromobilität in der Region voranbringen“, so Hartmann: „Dazu braucht es Ladeinfrastruktur an den richtigen Standorten.“

Hohe Anschlussleistung erforderlich
Im Land gebe es rund 17.500 Ladeplätze. Jedoch würden die meisten über das langsame Wechselstromnetz laden. Dies bedeutet, dass der Ladevorgang einer Batterie mehrere Stunden in Anspruch nehme. Die Schnellladesäule kommt mit anderen Werten daher: In 20 bis 25 Minuten, so der Geschäftsführer, werde an der Ladestation in Kirchen die Batterie eines Elektroautos bis zu 80 Prozent wieder aufgeladen. Es sei dafür eine hohe Anschlussleistung erforderlich, mit der man die Energie in das Auto „reindrückt“. Die Ladesäule wurde über das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur gefördert. Hartmann erwähnte das Förderprogramm „Schnellladesäulen an Metropolachsen“, und hier habe man einen guten Standort gefunden – aufgrund der B 62. „Diese Schnellladesäule ist direkt an das Verteilnetz angeschlossen und bietet damit auch die Möglichkeit, das Ladeangebot noch auszubauen. Somit ist sie ein weiterer Schritt in die elektromobile Zukunft“, so Hartmann. Nach seinen Angaben ist eine Ladesäule nicht wirtschaftlich zu betreiben. Eine spannende Frage sei es jedoch, wie viel im öffentlichen Raum getankt werde. Laut dem Geschäftsführer ist dies derzeit ein Viertel. Dreiviertel der Kilowatt (kW) würden zu Hause getankt. In ein bis zwei Jahren müsse man schauen, was passiert sei, sagte er mit Blick auf die Schnellladesäule.

Ein Stück Infrastruktur
Von einem guten und wichtigen Projekt und einer großen Investition sprach Bürgermeister Maik Köhler. Er freute sich, dass man von der ersten Schnellladesäule des Energieversorgers im Landkreis Altenkirchen partizipieren könne. Es sei ein Stück Infrastruktur für die Stadt und Verbandsgemeinde Kirchen, sagte der Verwaltungschef. Es sei ein Anreiz, dass sich E-Mobilität entwickelt. Den Worten Köhlers schloss sich Kirchens Stadtbürgermeister Andreas Hundhausen an. Er zeigte sich dankbar, dass hier der Anfang gemacht wurde. Er begrüßte es, dass eine solche Ladestation gesponsert werde. Auch für Hundhausen ist es der richtige Standort. Bei dem Ortstermin wurde erwähnt, dass die Bundesstraße stark frequentiert sei – nur den berühmten Steinwurf entfernt steht die Ladesäule am Bahnhof.

Drei Anschlusssysteme
Die Ladesäule „ist mit den verschiedenen gängigen Ladesteckern ausgerüstet und so modellunabhängig mit einer Ladekarte von ,The New Motion' nutzbar“, heißt es in einer Presseinformation von EAM. Die Ladestation verfügt über drei unterschiedliche Anschlusssysteme. Zum einen sind dies CCS- beziehungsweise CHAdeMo-Stecker mit jeweils 50 kW, zum anderen ist das ein Stecker für den Anschluss AC Type 2 mit 43 kW. Letzterer kann, wenn bereits einer der anderen beiden Steckervarianten gerade zum Laden genutzt wird, parallel verwendet werden. Der CCS- und der CHAdeMO-Stecker können nicht zusammen zum Laden verwendet werden, berichtete Johannes Rudolph, Leiter der Netzregion Altenkirchen, im Gespräch mit dem AK-Kurier.

Grundpreis von zwei Euro
Wenn an der Ladestation zwei Autos gleichzeitig geladen werden, dann entspreche dies einer Leistung von umgerechnet rund 20 Elektroherden, hieß es bei der Inbetriebnnahme. Für den Ladevorgang wird ein Grundpreis von zwei Euro fällig, dazu kommt der Preis pro geladener Kilowattstunde. Laut der Presseinformation betreibt der regionale Energieversorger über 50 Ladestandorte, davon 14 Schnellladesäulen. „Um die von der Bundesregierung vorgegebenen Klimaziele erreichen zu können, ist der Ausbau der Elektromobilität auf Basis von erneuerbar erzeugtem Strom ein wichtiger Baustein“, heißt es in der Presseinformation: „Eine Voraussetzung für den Ausbau der Elektromobilität ist die ausreichend verfügbare Ladeinfrastruktur, insbesondere an gut frequentierten Verkehrsknotenpunkten wie in Kirchen.“ (tt)
       
 
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