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Nachricht vom 16.06.2019
Region
Heimische Landwirtschaft auf „Tour de Flur“ erkundet
Zu einer Wanderung durch die Feldflur hatte am Pfingstsonntag die Landwirtsfamilie Matthias und Silke Augst aus Helmenzen gemeinsam mit dem Kreisbauernverband Altenkirchen eingeladen. Rund 30 Interessierte folgten dieser Einladung. Hautnah konnten die Besucher an diesem Tag unter dem Motto „Tour de Flur“ die spannende Welt der Landwirtschaft erleben.
Die braunen Flecken auf dem Weizenblatt deuten auf eine Ährenkrankheit hin? Matthias Augst verdeutlichte praxisnah, warum Pflanzenschutz notwendig ist. (Foto: privat) Helmenzen. Zu einer Wanderung durch die Feldflur hatte am Pfingstsonntag die Landwirtsfamilie Matthias und Silke Augst aus Helmenzen gemeinsam mit dem Kreisbauernverband Altenkirchen eingeladen. Rund 30 Interessierte folgten dieser Einladung, unter ihnen der neu gewählte Landrat und Landtagsabgeordnete Peter Enders. Hautnah konnten die Besucher an diesem Tag unter dem Motto „Tour de Flur“ die spannende Welt der Landwirtschaft erleben. So lag die Siloernte bereits in Schwaden auf dem Feld und wartete darauf, gehäckselt und als Viehfutter für das kommende Jahr siliert zu werden. Während etliche Rotmilane über den Siloflächen kreisten, erläuterte Betriebsleiter Matthias Augst, wie er den Gräserbestand geführt und gepflegt hat, damit er im Frühjahr energie- und eiweißreiches Futter für seine Milchkuhherde ernten kann.

Der Wert der Gülle
Am Beispiel der Silagegewinnung erfuhren die Teilnehmer den Wert von Gülle als Wirtschaftsdünger im Kreislauf der Nährstoffe, denn Augst errechnete gemeinsam mit den Teilnehmern den Düngebedarf der Fläche an Stickstoff, Phosphor und Kalium. Kreisläufe und Nachhaltigkeit waren auch an den anderen Stationen der knapp drei Kilometer langen Wanderung zentrale Begriffe. Dem 38-jährigen Betriebsleiter war die Begeisterung für seinen Beruf deutlich anzumerken, als er die zum Anbau seines Weizens erforderlichen Pflanzenschutzmaßnahmen erläuterte, die er mit modernster Landtechnik passgenau ausgebracht hat. Ergebnis dieser fachkundigen Bestandsführung war ein hervorragend stehender Weizenbestand, der auch vor den kritischen Augen des Seniorchefs des Betriebes, Helmut Augst, bestehen konnte. Die Ernte der Felder liefert Familie Augst übrigens bereits seit 60 Jahren an die nahe gelegene Michelbacher Mühle: „Das ist schon eine tolle Sache, dass wir einen so verlässlichen Partner in unserer unmittelbaren Umgebung haben“, lobte Augst die gute Zusammenarbeit.

Mais geht immer
„Wenn nichts geht, geht Mais immer“, beschrieb er die guten Anbaueigenschaften von Mais als Futterpflanze für seinen Milchviehbestand. Auch diese Kultur benötige eine fachkundige Pflanzenschutz-Begleitung bei der Aussaat, sei jedoch dann im Wachstum unproblematisch und komme auch mit Trockenphasen wie im vergangenen Jahr relativ gut zurecht. Dass auch die Pflege von Naturschutzflächen als Rückzugsgebiet für Wildtiere zum Portfolio des Betriebes Augst gehören, erklärte Augst an einer Heuwiese in der Talaue des Driescheider Bachs. „In diesen Wiesen finden sich zur Zeit sowohl Rehkitze wie auch Ringelnattern“, berichtete er. Bei der Hege und Pflege des Wildes sowie der Regulierung des Wildbestandes arbeiten Jäger und Landwirt in Helmenzen Hand in Hand, wie auch Stefan Hering, stellvertretender Vorsitzender im Hegering Altenkirchen bestätigte.

Unterstützung und Wertschätzung
Die Teilnehmer der Wanderung gewannen viele tiefe Einblicke in das Geschehen in der Feldflur. Auch Peter Enders hat bei der Wanderung noch einiges Neues erfahren: „Bei dieser lehrreichen Wanderung konnte man aus erster Hand erfahren, wie hochwertige Lebensmittel produziert werden und unsere Kulturlandschaft gepflegt wird. Die Landwirte unserer Region verdienen Unterstützung und Wertschätzung.“ (PM)
 
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