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Nachricht vom 15.03.2010
Kultur
"piano vocale" trat zugunsten des Ziegenhofes auf
Eine beeindruckende musikalische Lesung im Wilnsdorfer Museum zugunsten des in Not geratenen Ziegenhofes Kalteiche hielt jetzt das Duo "piano vocale".
Region/Wilnsdorf. "Manchmal ist das Leben wie ein gewaltiger Sturm auf hoher See, der Strudel des Meeres droht uns in die Tiefe zu ziehen. Wir kämpfen gegen den Untergang, manchmal vergeblich, weil man nicht jeden Schicksalsschlag aus eigener Kraft bewältigen kann. In diesen verzweifelten Situationen sind wir angewiesen auf die Unterstützung anderer, so wie derzeit die junge Familie vom Ziegenhof Kalteiche." Das waren die einleitenden Worte der Autorin Ulrike Vornweg-Elzner (Foto) in ihrer musikalischen Lesung im Wilnsdorfer Museum zu Gunsten des in Not geratenen Ziegenhofes Kalteiche. "Als wir den bewegenden Bericht der Siegener Zeitung gelesen haben, haben mein Mann und ich uns spontan dazu entschlossen, diese musikalische Lesung für den Ziegenhof zu veranstalten", sagte die Schriftstellerin.
Als Duo "piano vocale" führen die beiden nun schon seit Jahren regelmäßig Veranstaltungen für einen guten Zweck durch, wie zum Beispiel für Altenzentren, Kindergärten, die Lebenshilfe. Seit sechs Jahren veranstalten sie jedes Jahr im Dezember eine große Weihnachtsgala mit unterschiedlichen Künstlern und Solisten in der Betzdorfer Stadthalle, in diesem Jahr am 1. Advent schon zum dritten Mal für die Palliativstation des Kirchener Krankenhauses.
Gemeinsam gingen die beiden Künstler in Wilnsdorf auf eine literarische und musikalische Suche nach dem wahren Sinn des Lebens, nach mehr Lebensglück, nach wahrer Freundschaft, nach Möglichkeiten der Krisenbewältigung und vielem mehr. Den Weg durch die Höhen und Tiefen des Lebens, die Wellenberge und -täler des Alltags wiesen den sichtlich begeisterten Gästen Gedichte und Kurzgeschichten aus dem Buch der Autorin "Worauf kommt es an im Leben?". Die Autorin machte deutlich, dass eine wichtige Botschaft ihrer Texte sei, Mut zu machen, an sich und die Kraft seiner Träume zu glauben. Wie immer wurden die einzelnen Vorträge von ihrem Ehemann mit ausgesuchten Stücken von Schuhmann, Mozart, Beethoven oder eigenen Kompositionen musikalisch untermalt oder umrahmt.
Die hochkonzentriert lauschenden Zuhörer lernten zum Beispiel den einfachen, aber glücklichen Olivenbauern Luigi kennen, der den englischen Wirtschaftsberater Mr. Mason mit seinem Lebensentwurf verblüffte oder die kleine rote Tulpe, die von einem kleinen violetten Stiefmütterchen lernen durfte, dass die Sonne auch für sie scheint. Die Besonderheiten einer Frau oder der Wert des Lebens machte die Autorin ebenfalls deutlich in ihren Kurzgeschichten.
Von ihrem ganz besonderen Bezug zum Schicksal des Ziegenhofes berichtete das Ehepaar gleich zu Beginn der musikalischen Lesung, hatte Rudolf Elzner doch Ähnliches erlebt vor einigen Jahren. Auch in die Not eines Selbstständigen in solchen Situationen könnten sie sich gut hinein versetzen. "Und deswegen finden wir es wichtig, dass man bei solchen Schicksalsschlägen hinschaut und zupackt, jeder wie er kann", so Ulrike Vornweg-Elzner. 240 Euro, die im Rahmen der Lesung gesammelt wurden, gingen über die SZ-Aktion "Nachbar in Not" an den Ziegenhof, dessen Inhaber Jan Reichmann inzwischen in einer Braunfelser Reha-Klinik ist und täglich immerhin kleine Fortschritte macht. Aber bis zu vollständigen Genesung sei es wohl noch ein langer Weg, so berichtete Regina Molsberger, die Nachbarin der Familie Reichmann und zugleich Mitarbeiterin des Museums ist.
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