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Nachricht vom 20.07.2019
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Retro Games Con: Ein Paradies für Nostalgiker
Zum ersten Mal fand am Samstag, 20. Juli, die Retro Games Con im Kulturwerk statt. Die Spielemesse, die von Bernds Event Factory veranstaltet wurde, lockte kleine und große Konsolenfans sowie Liebhaber nostalgischer Spielfiguren nach Wissen und sorgte bei Jägern und Sammlern für leuchtende Augen.
MB Software und Systeme GmbH programmierte eigens für die Retro Games Con ein Jump&Run-Game. (Fotos: rst) Wissen. Der Name verrät es bereits: Die Retro Games Con ist ein Paradies für alle, die sich für Konsolen, Computerspiele und andere digitale und analoge Schätze aus den letzten 50 Jahren interessieren. Jäger und Sammler kamen bei der Retro-Spielemesse voll auf ihre Kosten. Zahlreiche Stände luden zum Stöbern ein und wer Glück hatte, konnte die eine oder andere Rarität zu fairen Preisen ergattern. Natürlich waren auch Teile mit hohem Sammlerwert dabei, die das Gamer-Herz höher schlagen ließen.

Abwechslungsreiches Rahmenprogramm
Nicht nur an den Verkaufsständen gab es etwas zu entdecken. Auf der Bühne lud das Retro-Quiz zum Mitraten ein, beim Mario-Kart-Turnier gab es tolle Preise zu gewinnen und in der Gaming Zone wurde es fast schon nostalgisch. Gespielt wurde hier auf SNES, Atari, PlayStation und Game Cube. Johannes Alef, von der in Selbach ansässigen Firma MB Software und Systeme GmbH, programmierte eigens für die Retro Games Con ein Jump&Run-Game: SPS Data Runner. Der oder die Schnellste hatte die Chance auf eine Nintendo Classic Mini.

Phänomen Retro Games
Die ersten Videospiele wurden in den 1970er-Jahren entwickelt. Seither gibt es unzählige von ihnen und der Fortschritt nimmt kein Ende. Doch was macht gerade den Reiz der Retro-Spiele aus?
Bernd Kühn, Veranstalter der Retro Games Con: „Wir versuchen, die Leute zu unterhalten und einen Event- und Erlebnistag für die ganze Familie zu schaffen.“ Der Reiz der Retro-Spiele liegt für ihn ganz klar in der Entschleunigung. Heutige Computer- oder Videospiele sind auf Schnelligkeit und Wettkampf aus, damals habe es eher lustige Spiele gegeben, meint er. „Es macht Spaß, sich mit Leuten auszutauschen, die das Hobby mit dir teilen und die mit den gleichen Spielen aufgewachsen sind“, sagt eine Besucherin. „Für mich ich es wichtig, dass die Atmosphäre stimmt. Die Location ist fantastisch und wir würden uns freuen, wenn wir den Standort Wissen langfristig bespielen könnten“, sagt Bernd Kühn.

Familientreffen mit Gleichgesinnten
Die Retro Games Con lockte Besucher jeden Alters ins Kulturwerk. Darunter auch „Youtuber“ Joel Zanders. Er betreibt den Youtube-Kanal „RetroJoeSpielt“ und widmet einen großen Teil seiner Freizeit den Videospielen. „Ich war immer der nerdige Außenseiter. Sich hier unter Gleichgesinnten aufzuhalten, macht einfach Spaß“. Joel hat durch seine Leidenschaft zu den Retro-Spielen viele Menschen kennengelernt. „Wir tauschen uns aus und es entstehen sogar Freundschaften. Die Messe ist fast wie ein Familientreffen.“, sagt er. Auf Youtube teilt er seine Leidenschaft zu den Spielen mit zahlreichen Abonnenten seines Kanals. Geld kann er damit nicht verdienen, aber ab und an springen doch schon einmal Promo-Codes für ihn dabei raus. Mehr will er gar nicht.

Hardware ein zweites Leben geben
Unsere Welt wird immer schnelllebiger. Die Elektronik-Industrie ist das beste Beispiel. Noch funktionsfähige Geräte werden nach einer Saison durch das neueste Modell ersetzt, die „alten“ fliegen in den Müll. Die Retro Games Con ist ein gutes Beispiel dafür, dass es auch anders sein kann. Alte Konsolen und Spiele werden gehegt und gepflegt und sogar wieder zu neuem Leben erweckt. Einer, der sich dieser Wiederbelebung verschrieben hat, ist Giuseppe Lombardo. Als Abwechslung zu seinem Berufsalltag schraubt er leidenschaftlich gerne an defekten Geräten oder stattet sie mit zusätzlichen Funktionen aus. „Manche machen Sport, ich sitze zuhause und bastle an solchen Sachen rum. Gerade bei der alten Technik kann man viel selbst machen“, sagt der Bastler aus Erfahrung. Auch Kindheitserinnerungen hält er damit lebendig, schließlich gibt es die meisten Teile nicht mehr im Handel. Da freut es retrobegeisterte Spieler, wenn ihre alten Teile ein zweites Leben bekommen.

Von 11-17 Uhr konnten die spielebegeisterten Besucher in Erinnerungen schwelgen und das ein oder andere „neue“ Teil erwerben. Der Spaß stand bei diesem Event ganz klar im Vordergrund und genau das ist den Veranstaltern auch gelungen. (rst)
       
       
 
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