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Nachricht vom 10.08.2019
Region
Guter Tag: Erweiterte DRK-Rettungswache in Kirchen eingeweiht
Viele Gäste aus Politik, Kirche und Wirtschaft waren gekommen, um an der Einweihung der erweiterten DRK-Rettungswache in Krichen teilzunehmen. Rund 870.000 Euro wurden investiert, 75 Prozent davon trägt der Landkreis Altenkirchen. Der DRK-Kreisverband hatte in 2018 mit seinen fünf Rettungswachen in Altenkirchen, Wissen, Horhausen, Daaden und Kirchen insgesamt 24.480 Einsätze. Davon hat die Rettungswache Kirchen rund 10.000 Einsätze durchgeführt.
DRK-Kreisgeschäftsführer Alfons Lang begrüßte die Gäste in der erweiterten Rettungswache in Kirchen. (Foto: ma)Kirchen. Viele Gäste aus Politik, Kirche und Wirtschaft waren gekommen, um an der Einweihung der Erweiterung und dem Umbau der DRK-Rettungswache Kirchen teilzunehmen. Der Kreisgeschäftsführer des DRK-Kreisverbandes Altenkirchen, Alfons Lang, übernahm die Begrüßung. Musikalisch umrahmt wurde die Feierstunde von den Musikern von „Brassi-Modo“, für den guten Klang war zudem DJ Hansi zuständig.

Erweiterung war notwendig
1995 im September wurde die Rettungswache eingeweiht, die damaligen Baukosten beliefen sich auf 1,85 Millionen DM. Eine Erweiterung war nun dringend notwendig, wie sich an der Anzahl der Beschäftigten zeigt: Damals waren zwölf Hauptamtliche tätig, heute sind es 30. Statt der einen Praktikantin zur Rettungsassistentin hat die Wache heute fünf Azubis zum Notfallsanitäter. Damals waren sieben Zivildienstleistende im Einsatz, heute sind es fünf Mitarbeiter im Freiwilligendienst. 1995 gab es zehn Aushilfen, heute 21.

Rund 10.000 Einsätze in 2018
Der DRK-Kreisverband hatte in 2018 mit seinen fünf Rettungswachen in Altenkirchen, Wissen, Horhausen, Daaden und Kirchen insgesamt 24.480 Einsätze. Davon hat die Rettungswache Kirchen rund 10.000 Einsätze durchgeführt, etwa 1.600 Einsätze des Notarzteinsatzfahrzeugs, circa 3.600 Einsätze des Rettungswagens und etwa 4.800 Krankentransporte. Die Rettungswache Kirchen ist anerkannte Lehrrettungswache. Das Einsatzgebiet der Rettungswache Kirchen erstreckt sich über die Verbandsgemeinde Kirchen, Verbandsgemeinde Betzdorf-Gebhardshain, die Stadt Herdorf, für Notarzteinsätze auch Daaden, und versorgt damit 55.000 Einwohner.

Rund 870.000 Euro verbaut
Im Jahre 2014 wurde durch den Kreisverbandsvorstand und -ausschuss der Beschluss für den Umbau und die Erweiterung gefasst. 2015 gingen die Anträge an die Kreisverwaltung. Im Februar 2016 wurde der Bauantrag gestellt, im Juli des gleichen Jahres erfolgten die Baugenehmigung und danach der Baubeginn. Im Juni 2017 kam es durch Hagelschaden zu einer Verzögerung. Mitte 2018 waren die meisten Arbeiten erledigt und im Mai 2019 konnte der letzte Pinselstrich erfolgen. Die Erweiterung und der Umbau im Bestand haben insgesamt 869.514 Euro gekostet – 5,17 Prozent über den Plankosten. Der Zuschuss des Kreises von 75 Prozent beträgt 652.135 Euro, die Eigenmittel des DRK-Kreisverband 217.379 Euro.

Kreisweit erste Wache mit Desinfektions-Halle
Die Größe der Rettungswache beträgt jetzt insgesamt 693 Quadratmeter. Unter anderem hat Kirchen jetzt als erste Wache im Kreis eine Desinfektions-Halle. In der können zum Beispiel Patienten mit hämorrhagischem Fieber versorgt werden. Außerdem gibt es einen Umkleide- und Schulungsraum. Der Standort der Rettungswache in der Nähe des DRK-Krankenhauses Kirchen habe seinen Grund, die Zusammenarbeit mit allen Abteilungen sei ihnen sehr wichtig, so der Kreisgeschäftsführer. Er dankte besonders den Mitarbeitern der Rettungswache Kirchen unter der Leitung von Wolfgang Wäschenbach und Denis Schneider, die während der Bau- und Umbauphase unter erschwerten Bedingungen den Rettungsdienst vollumfänglich aufrechterhalten hätten.

Große Einigkeit in den Kreisgremien
Mit dieser Investition ist der Landkreis Altenkirchen einer gesetzlichen Verpflichtung aus dem Rettungsdienstgesetz nachgekommen. Die Kreisgremienhaben in großer Einigkeit den 75-prozentigen Zuschuss unkompliziert beschlossen, so Landrat und DRK-Präsident des Kreisverbandes, Michael Lieber. Die Modernisierung der Rettungswache müsse im Kontext der Daseinsvorsorge und der gesundheitlichen Versorgung der Bürgerinnen und Bürger im Landkreis gesehen werden. Das habe zu tun mit der Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse, mit dem gesamten Geflecht des Rettungsdienstes in der Region. Er verwies noch einmal auf Ärztemangel und Strukturen der Gesundheitsversorgung und wie wichtig es sei, im ländlichen Raum entsprechende Zeichen zu setzen. Lieber, der als Landrat zum Monatsende in den Ruhestand geht, will seine Amtszeit als Präsident des DRK-Kreisverbandes noch bis 2020/21 ausführen.

Kaul: Beruf des Notfallsanitäters erstrebenswert
Der Präsident des DRK-Landesverbandes Rheinland-Pfalz, Rainer Kaul, sprach ebenfalls Grußworte: „Das DRK hilft immer dort, wo Not ist.“ Er dankte den Notärzten und dem Rettungsdienst, der rund um die Uhr im Einsatz sei. Das neue Berufsbild des Notfallsanitäters sei für junge Leute ein erstrebenswerter Beruf. Die Leute des Rettungsdienstes hätten sich immer mehr qualifizieren müssen. Wenn es sich mit dem Ärztemangel so weiter entwickle, dann würden von den Notfallsanitätern immer mehr und immer wichtigere Aufgabenstellungen verlangt.

Dank an Ehrenamtler
„Heute ist ein sehr guter Tag für die Verbandsgemeinde Kirchen und für die Region“, so der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Kirchen, Maik Köhler. Er wolle Danke sagen, seinen Respekt und Anerkennung aussprechen für den Dienst der Rettungssanitäter rund um die Uhr, für das, was sie leisten müssten. Er freue sich besonders, dass so viele Ärzte und Apotheker anwesend seien. Das Gesundheitssystem habe viele Bausteine, daher sei der Standort Kirchen so wichtig, nicht nur für die Infrastruktur, sondern auch für die Menschen. Auch aus Sicht der Feuerwehr, so Stadtbürgermeister Andreas Hundhausen, selbst aktiver Feuerwehrmann, sei man froh, die Rettungswache in Kirchen zu haben. Die qualifizierten und motivierten Rettungssanitäter seien schnell am Einsatzort, wie man am Tag zuvor beim Einsatz in Wehbach hätte erleben können. Er dankte ausdrücklich den Ehrenamtlern, die ihren Dienst verrichten, für das große Engagement und die gute Zusammenarbeit. Anschließend wurden die erweiterten Räume und der Umbau von Pfarrerin Jutta Braun-Meinecke und Diakon Hans-Jürgen Benner nach einer kleinen Andacht gesegnet. (ma)
       
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