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Nachricht vom 18.09.2019
Politik
Kreis-Grüne fordern mehr Engagement beim Klimaschutz
Anlässlich ihrer Mitgliederversammlung in Wissen in dieser Woche rufen die Kreis-Grünen zur Teilnahme an den „Fridays for Future“-Demonstrationen in der Region am Freitag, dem 20. September, auf, beispielsweise in Siegen oder Siegburg. Zudem fordern sie grundsätzlich mehr Anstrengungen beim Klimaschutz. Bei allen Beschlüssen auf kommunaler Ebene wollen sie künftig die Klimarelevanz geprüft wissen.
Die Kreis-Grünen unterstützen "Fridays for Future" und rufen zur Teilnahme am weltweiten Klimastreiktag am 20. September auf. (Symbolfoto: Goran Horvat auf Pixabay)Wissen/Kreisgebiet. Die Kreismitgliederversammlung von Bündnis 90/Die Grünen Altenkirchen befasste sich – nicht zum ersten Mal – mit der Klimakrise. „Wir sehen jeden Tag die erheblichen Folgen der Klimakrise auch vor unserer Haustür", so Kevin Lenz und Anna Neuhof als Vorsitzende des Kreisverbandes, der in Wissen tagte. „Deshalb unterstützen wir die Aktivitäten von ‚Fridays for Future‘ und rufen zur Teilnahme am weltweiten Klimastreiktag am 20. September auf.“ In Siegen und Siegburg seien Demonstrationen geplant, „an denen wir uns beteiligen wollen. Beide Orte sind gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen.“ In Siegen beginnt die Demonstration um 10.30 Uhr am Bismarckplatz, in Siegburg um 9.30 Uhr am Marktplatz.

Die Grünen im Kreis: „Wir müssen dringend handeln!“
Die Kreisversammlung, an der aus allen Ortsverbänden Vertreterinnen und Vertreter teilgenommen haben, folgte mit einem einstimmigen Beschluss dem Antrag der beiden Vorsitzenden. „Die Dringlichkeit des Handelns resultiert aus der Erkenntnis, dass sich die Klimakrise weltweit zu einer Klimakatastrophe entwickelt“, heißt es in einer Pressemitteilung der Partei zur Kreisversammlung. Führende Wissenschaftler warnen demnach, „dass wir nur noch zwölf Jahre Zeit haben, um Notfallmaßnahmen gegen den Klimawandel zu ergreifen und um somit die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen. Ansonsten drohen fatale und lebensbedrohliche Konsequenzen für Menschen und andere Lebewesen weltweit: Dürren, Überschwemmungen, extreme Hitze und Extremwetterereignisse könnten in den nächsten Jahrzehnten zu massenhaft Armut, Leid, Trinkwasser- und Ernährungsmangel führen und Todes- und Fluchtursachen für Hunderte von Millionen Menschen darstellen. Wir müssen dringend handeln.“

Kommunale Beschlüsse sollen Klimarelevanz berücksichtigen
Die Menschheit habe bereits einen irreversiblen Klimawandel verursacht, heißt es weiter, dessen Auswirkungen sich auf der ganzen Welt bemerkbar machen. Aber es sei noch nicht zu spät. Der Bericht des Internationalen Panels für Klimawandel (IPCC) besagt, dass die Begrenzung der globalen Erwärmung auf 1,5 Grad zwar immer noch möglich sein kann, aber dass dafür sofortige und ehrgeizige Maßnahmen von nationalen und subnationalen Behörden, der Zivilgesellschaft, des Privatsektors und der lokalen Gemeinschaften erforderlich seien. Die Kreis-Grünen weiter: „Wir können nicht warten, bis die internationale Gemeinschaft sich in Gänze auf wirksame Maßnahmen verständigt, sondern müssen national, aber auch kommunal vorangehen. Deshalb fordern wir, dass in Zukunft alle Maßnahmen auf kommunaler Ebene daraufhin geprüft werden, welche Auswirkungen sie auf das Klima haben, zum Beispiel durch Verbesserung des Geh- und Radverkehrs, ökologisches Bauen (Fassaden- und Dachbegrünung), Grünanlagen statt Parkplätzen etc.“

Kritik an Beschlussfassung der Planungsgemeinschaft
In diesem Zusammenhang kritisierten die Grünen im Kreis Altenkirchen auch die Beschlussfassung der Planungsgemeinschaft Mittelrhein-Westerwald zu den Erneuerbaren Energien, insbesondere zum Ausbau der Windenergie: „Die faktische Verhinderung eines Ausbaus der Windenergie im Planungsgebiet bedarf einer erneuten Beschlussfassung mit dem Ziel, den Ausbau zu ermöglichen und zu forcieren, deshalb werden wir auf der Landesdelegiertenversammlung der Grünen im November einen entsprechenden Antrag einbringen“, so abschließend der Beschluss der Versammlung. (PM)
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