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Nachricht vom 20.09.2019
Region
Trauer um Hermann-Josef Dützer, Ehrenvorsitzender des SV Wissen
Der Wissener Schützenverein, seine Familie, die Freunde in nah und fern, und die Stadt Wissen trauern um den Schützenoberst Hermann-Josef Dützer, der im Alter von 76 Jahren nach schwerer Krankheit starb. Der Ehrenvorsitzende des Vereins war auch nach dem Ausscheiden aus der aktiven Vorstandsarbeit im Jahr 2014 immer noch hinter den Kulissen aktiv.
Hermann-Josef Dützer starb im Alter von 76 Jahren. (Foto: Helga Wienand-Schmidt/Archiv)Wissen. Hermann-Josef Dützer und der Schützenverein (SV), das gehört untrennbar zusammen. Sein Herz schlug für den Verein und seine Heimatstadt, wo er viel Arbeit und Zeit investierte. Mehr als 40 Jahre Vorstandsarbeit, davon 27 Jahre als Vorsitzender, prägten eine Ära, die den SV zu einem der größten und angesehensten Vereine innerhalb des Rheinischen Schützenbundes machte.

Dützer nahm im Januar 2014 Abschied aus den aktiven Ämtern, 70 Jahre alt, legte er damals das Amt in jüngere Hände. Im gleichen Jahr legte er die Geschäftsführertätigkeit bei Jung Jungenthal nieder. Für den Verein war dies eine Zäsur, und damals bereitete man Dützer einen bewegenden Abschied. Der Rheinische Schützenbund sagte "Danke" mit der "Jan-Wellem-Medaille", eine Auszeichnung die nur 49 Mal vergeben wurde.

Dützer war kein Mann der Diplomatie, die berühmten "Samthandschuhe" im Umgang mit Problemen und Personen fehlten teilweise. Dafür war Dützer immer gradlinig, ehrlich und konsequent, Eigenschaften die er für den Verein und seine Schützenfamilie einsetzte. Immer unangenehm war es ihm, wenn Aufhebens um seine Person gemacht wurde. Er erhielt viele Ehrungen, aber das war nicht so sehr sein "Ding", der Verein als Ganzes war ihm immer wichtiger. Auch im öffentlichen Leben der Stadt Wissen spielte sein Engagement immer eine große Rolle. Das Schützenfest als Volksfest mit allen zu feiern war unter anderem ein großes Anliegen. Tradition und Wandel brachte er zusammen, so dass sich auch die Jugend in den Veranstaltungen wiederfand. Er holte den Rheinischen Schützentag nach Wissen, ein Höhepunkt in seiner Amtszeit. Alle Verdienste Dützers aufzuzählen geht an dieser Stelle nicht. Er schuf in seiner Amtszeit einen Verein, der im sportlichen Bereich auf internationale und nationale Erfolge in den unterschiedlichen Abteilungen blicken kann. Er formte einen Verein, wo das gesellige Leben und die Gemeinschaft, unabhängig von Herkunft, Geschlecht, sozialem Status oder Religion einen hohen Stellenwert einnehmen. Dazu gehörte auch die Freundschaft mit den Vereinen der Stadt und den Nachbarregionen. Großen Wert legte Dützer auf die wirtschaftliche Stabilität des Vereins, da gab es keine Kompromisse.

Hermann-Josef Dützer pflegte ein umfangreiches Archiv nicht nur zur Vereinsgeschichte. Wenn der Verein nun bald sein 150-jähriges Bestehen feiert, wird man eventuell einiges zu sehen und zu lesen bekommen. Dützer freute sich auf die Feiern zum Jubiläum, wie er erst kürzlich im Gespräch kundtat. Viele werden ihn vermissen und sich erinnern. (hws)
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