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Nachricht vom 29.04.2010
Region
Zahl der Arbeitslosen im April weiter gesunken
Als "Zeichen der Hoffnung" bezeichnet die Arbeistagentur Neuwied die Entwicklung der Arbgeitslosenzahlen im April. Diese ist nämlich wieder zurückgegangen, sowohl im Landkreis Altenkirchen als auch im Landkreis Neuwied - zum zweiten Mal in Folge. Die Arbeitslosenquote im Kreis Altenkirchen liegt jetzt bei 6,7 Prozent. Wermutstropfen: Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist gestiegen.
Kreis Altenkirchen. 10.917 Menschen sind Ende April im Agenturbezirk Neuwied arbeitslos gemeldet - 198 weniger als im März und 655 weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote sinkt von 6,8 auf 6,7 Prozent. Im April 2009 lag sie noch bei 7,1 Prozent. "Das ist zwar noch nicht die große Wende und es wäre übertrieben zu behaupten, dass wir wieder dort angekommen sind, wo wir vor der Wirtschaftskrise waren. Aber es ist ein hoffnungsvoller Anfang, der sich zu stabilisieren scheint", wertet Agenturleiterin Ulrike Mohrs das Zahlenwerk der Statistiker. Beruhigend sei, dass sich die Lage offenbar auch im krisengeschüttelten Landkreis Altenkirchen entspanne. Dort sind derzeit noch 4697 Menschen arbeitslos gemeldet, 78 weniger als vor vier Wochen und 164 weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote liegt bei 6,7 Prozent. Deutlicher ist der Rückgang im Landkreis Neuwied, wo die Agentur Ende April 6.220 Arbeitslose zählt. Das sind 120 weniger als im März und 491 weniger als im April 2009. Die Arbeitslosenquote sinkt um 0,2 auf 6,6 Prozent. Im April 2009 lag sie bei 7,2 Prozent. Außerdem liegen dem Arbeitgeberservice der Agentur derzeit 907 Stellenangebote vor - 688 davon aus dem Landkreis Neuwied und 219 aus Altenkirchen. Das sind insgesamt 249 Stellen mehr als vor einem Jahr. "Auch das ist ein deutlicher Hinweis darauf, dass es den Betrieben in unserer Region langsam wieder besser geht", erklärt die Agenturchefin.
Kritisch beobachtet sie hingegen die Entwicklung in den beiden Rechtskreisen, die die Grundlage für die Betreuung arbeitsloser Menschen sind. Während die Zahl im Rechtskreis des Sozialgesetzbuches (SGB) III - also bei jenen Menschen, die in der Regel noch nicht allzu lange arbeitslos und deshalb über die Arbeitslosenversicherung abgesichert sind - um 225 sinkt, steigt sie bei den Langzeitarbeitslosen des SGB II - also jenen, die Grundsicherung beziehen - um 27 an. Noch deutlicher ist der Unterschied im Jahresvergleich: Gegenüber April 2009 sinkt die Zahl der Arbeitslosen im SGB III um 992, während sie im SGB II um 337 steigt. Daran lasse sich ablesen, dass viele qualifizierte Kräfte relativ schnell wieder eine neue Stelle finden, erklärt Mohrs. Allerdings gebe es auch das Risiko, dass sich die Arbeitslosigkeit mit dem Übergang ins SGB II verfestigt. "Hier müssen wir in den nächsten Monaten gezielt gegensteuern. Das sollte uns bei einer anziehenden Konjunktur aber nicht allzu schwer fallen."
Zum Schluss wirft die Agenturleiterin noch einen Blick auf den Ausbildungsmarkt. Dort klafft weiterhin eine deutliche Lücke zwischen den registrierten Bewerbern um einen Ausbildungsplatz (1771) und dem Lehrstellenangebot (1029). Rechnerisch kommen damit derzeit 1,7 Bewerber auf eine Stelle. Grund zur Sorge gebe es aber nicht, betont Ulrike Mohrs. "Bis zum Beginn der Ausbildung im August oder September wird noch viel passieren", ist sie sicher. Außerdem seien die Zahlen Ergebnis gezielter Werbung um jugendliche Bewerber, denn der demografische Wandel mit seinem absehbaren Mangel an qualifiziertem Nachwuchs lasse sich nicht aufhalten. "In unserer Nachbarschaft haben die ersten Agenturen bereits das Problem, dass sie deutliche mehr Nachfrage von Seiten der Arbeitgeber als jugendliche Bewerber haben. Bei uns halten viele Betriebe sich hingegen noch zurück, weil sie abwarten wollen, ob sich der Aufschwung stabilisiert. Ich bin mir aber sicher, dass die Botschaft grundsätzlich angekommen ist: Wer sich jetzt nicht darum kümmert, genügend Nachwuchs auszubilden, der setzt die Zukunft seines Unternehmens aufs Spiel."
 
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