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Nachricht vom 09.10.2019
Region
Naturprojektwoche im Kloster Hassel: Achtsamkeit und Natur
Anfang Oktober fand die diesjährige Naturprojektwoche im Kloster Hassel statt. Im Zentrum des Wirkens der Ehrenamtlichen stand das Birkenbachtal. Alte Wege wurden geöffnet, bestehende Drainagegräben freigelegt, das geflochtene Biotop neu errichtet, der Bach in seinem Verlauf gereinigt und der Natur an der einen oder anderen Stelle die erforderliche Unterstützung gegeben, die sie in ihrer Artenvielfalt fördert.
Einhellig wünschte man solche Natur-Tage auch fürs nächste Jahr. (Fotos: Kloster Hassel)Pracht. Einige Ehrenamtliche, die aus zeitlichen Gründen nicht vor Ort mitwirken konnten, trugen auf andere Art und Weise bei, z.B. durch die Zubereitung der reichlichen und geschmackvollen Mahlzeiten, die an der frischen Luft besonders mundeten. Das Birkenbachtal unterhalb des Klosters Hassel liegt im Landschaftsschutzgebiet „Wälder und Offenlandbereiche bei Ückertseifen/Kratzhahn“ und ist darüber hinaus als geschützter Landschaftsbestandteil „Birkenbachtal“ ausgewiesen. Um die Fortschritte bei der ökologischen Aufwertung des Birkenbachtals zu begutachten fand im Rahmen der Projektwoche ein gemeinsamer Ortstermin mit einer Begehung durch den Vertragsnaturschutzberater Peter Weisenfeld, Jessica Gelhausen von der Unteren Naturschutzbehörde der Kreisverwaltung Altenkirchen sowie Ew. Dhamma Mahatheri von der Leitung des Klosters Hassel statt.

Der Naturschutzberater Peter Weisenfeld stellt anschließend fest: „Die Bachaue ist im Laufe der letzten Jahre durch wiederholte Freistellungsmaßnahmen und anschließende extensive Schafbeweidung, initiiert durch die Dhamma-Stiftung, das Kloster Hassel, deutlich offener geworden und auch die Wiesenflächen zeigen sich heute viel artenreicher. Nicht nur seltene Pflanzenarten finden heute hier einen optimalen Lebensraum, auch für viele Tierarten, welche auf naturnahe Bachauen und Feuchtwiesen angewiesen sind, gibt es wieder deutlich bessere Habitatbedingungen.“

Im Rahmen des Ortstermins wurden auch die schon länger im Agrarumweltprogramm EULLa (Entwicklungsprogramm "Umweltmaßnahmen, Ländliche Entwicklung, Landwirtschaft, Ernährung“) befindlichen, ebenfalls artenreichen, trockenen Grünlandflächen in den Hanglagen rund um das Kloster begutachtet und die weitere Zusammenarbeit im Rahmen des Projektes „Partnerbetrieb Naturschutz des Landes Rheinland-Pfalz“ besprochen.

Die zusammenfassende fachliche Beurteilung der Naturschutzbeauftragten fasste es in folgenden Worten zusammen: „Die jetzige, extensive Nutzung entspricht dem Schutzzweck des Landschaftsschutzgebietes und leistet einen wichtigen Beitrag zum Erhalt und zur Schaffung von biologischer Vielfalt in der weitgehend unberührten Landschaft des Birkenbachtals sowie der Kulturlandschaft rund um das Kloster mit seinen Obstwiesen und artenreich ausgeprägten Grünlandflächen.“

Den Teilnehmenden an der Naturprojektwoche schenkt das achtsame Wirken in der Natur Regeneration und Ruhe, gestützt vom Kloster durch abendliche Vorträge und begleitende Gespräche – manchmal auch ergänzt mit kleinen humorvollen Weisheitsgeschichten. Auch das Spielerische und Freudige kam nicht zu kurz. An der gerade angelegten Furt durch den Bach fanden sich bald Kinder ein, die ihren Spaß mit dem Wasser und beim Queren des Baches hatten – zur Freude auch der dies schenkenden Teilnehmenden. (PM)
 
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