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Nachricht vom 12.10.2019
Politik
„Gemeindeschwester Plus“: SPD-Fraktion will Beteiligung an Projekt für Senioren
Die SPD-Fraktion im Verbandsgemeinderat Betzdorf-Gebhardshain will in der nächsten Sitzung des Gremiums zu einem Antrag auf die Bewerbung zum Projekt "Gemeindeschwester plus" beraten. Da es erneut Fördermittel gibt, hofft die Fraktion auf eine breite Unterstützung aller Fraktionen.
SymbolfotoBetzdorf/Gebhardshain. Das in vielen Teilen des Landes mit großem Anklang und Erfolg eingeführte Projekt „Gemeindeschwester-Plus“ hat die Aufmerksamkeit der Sozialdemokraten im VG-Rat Betzdorf-Gebhardshain gefunden. Die Folge ist ein Antrag an den Verbandsgemeinderat, der den Auftrag an die Verwaltung zum Gegenstand hat, die Teilnahme am Projekt zu beantragen. Fraktionschef Benjamin Geldsetzer: „Die mit dem demografischen Wandel einhergehenden tiefgreifenden Veränderungen spüren wir auch in unserer Verbandsgemeinde, insbesondere im Bereich der Gesundheits- und Pflegepolitik.“ Auch auf dem Land komme es vor, dass betagte Menschen allein leben und nicht pflegebedürftig seien oder nicht in ein Seniorenheim wollten. Hinzu kämen die steigende Lebenserwartung der Menschen, die Probleme bei der ärztlichen Versorgung und das Risiko der Vereinsamung. Geldsetzer: „Genau in diese Bereiche zielt das von Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler bereits vor vier Jahren etablierte Modell der Gemeindeschwester-Plus“. „Es geht um Unterstützung und Beratung im gewohnten häuslichen Umfeld“, ergänzt Ortsvereinsvorsitzender Jan Hellinghausen, der sich für den Antrag eingesetzt hat.

Dem SPD-Antrag nach sind das die Aufgabenbereiche dieser „Kümmerin“: Präventiv ausgerichtete Beratung, beispielsweise zur sozialen Situation oder zur gesundheitlichen und hauswirtschaftlichen Versorgung. Wohnsituation, Mobilität oder Hobbys und Kontakte seien ebenso ein Thema, wie die Vermittlung von wohnortnahen und gut erreichbaren Teilhabeangeboten wie beispielsweise geselligen Seniorentreffen, Bewegungsangeboten, Veranstaltungen oder interessanten Kursen. Auch die Initiierung benötigter Angebote sei Auftrag der Gemeindeschwester, die übrigens auch ein Mann sein könne.

Fraktionsvize Bernd Becker weist darauf hin, dass die Landesregierung auch im Doppelhaushalt 2019/20 Haushaltsvorsorge für die weitere Modellerprobung getroffen hat. Ziel sei es, das Angebot gemeinsam mit den Krankenkassen und Kommunen dauerhaft vorzuhalten. Wenn es also nach dem Willen der SPD-Leute im VG-Rat geht, wird die Verwaltung mit der Stellung eines entsprechenden Antrages beauftragt. Wenn ein Antrag nur auf Kreisebene möglich sein sollte, soll eine entsprechende Initiative von der VG Betzdorf-Gebhardshain ausgehen.

Fraktionssprecher Geldsetzer rechnet mit Zustimmung der anderen Fraktionen: „Da kann man ja eigentlich nichts dagegen haben, zumal das Projekt in den zurückliegenden Jahren zu 100 Prozent vom Land finanziert wurde“. (PM)
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