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Nachricht vom 15.10.2019
Region
MVZ-Kinderarztpraxis in Kirchen nach wie vor unterbesetzt
Die Erkältungszeit steht vor der Tür. Husten, Schnupfen, Fieber, Ohrenschmerzen – vielen Eltern graut es jetzt schon davor. Denn das heißt wieder bis zu 70 Kinder pro Vormittag im Medizinischen Versorgungszentrum in Kirchen, stundenlanges Warten, genervte Eltern und Kinder sowie ein abgehetztes Team.
Symbolbild: Archiv AK-KurierKirchen/Sieg. Seit April dieses Jahres machen Eltern auf das Problem aufmerksam. Vier Stunden Sprechzeiten pro Tag, und das nur am Vormittag, seien einfach nicht genug. Der Grund für den Engpass: Dr. Schering hat das MVZ vor einiger Zeit verlassen und seitdem kämpft Frau Dr. Gielen alleine mit der gleichen Anzahl an Patienten. Viele Eltern wollen diese Situation so nicht hinnehmen, haben nach eigenen Angaben E-Mails an den damaligen Geschäftsführer Herrn Krekel geschrieben, die Trägergesellschaft angeschrieben, Gespräche geführt und die Politik eingeschaltet, doch leider ohne Erfolg.

Der heimische CDU-Bundestagsabgeordnete Erwin Rüddel hat die Kassenärztliche Vereinigung auf das Problem aufmerksam gemacht. Doch die sagt, dass der Versorgungsgrad im Landkreis Altenkirchen bei 127,62 Prozent liege. Bei den Eltern kommt das offenbar nicht an: Ihrem Empfinden nach seien alle Kinderärzte im Umkreis total überlastet, überall herrsche Aufnahmestopp von neuen Patienten. Allerorten frage man sich: Wo sollen die kranken Kinder denn alle hin?

Kinderarzt-Stelle für das MVZ ausgeschrieben
Der Kaufmännnische Direktor des DRK Krankenhauses in Kirchen, Nicki Billig, sowie Herr Litterst von der DRK Trägergesellschaft zeigen Verständnis für das Problem. Mittlerweile wurde die offene Kinderarzt-Stelle separat für das MVZ in vielen Online-Portalen ausgeschrieben. Dr. El Hamid, Chefarzt der Pädiatrie am DRK-Krankenhaus, bietet zudem im MVZ zwei Stunden Sprechzeit nachmittags an.

Dennoch ist die Lage nach Ansicht vieler Eltern nicht akzeptabel – weder für die Patienten und ihre Eltern noch für Frau Dr. Gielen und ihr Team. Deswegen bleibt derzeit nur die Hoffnung, dass sich schnell eine Lösung zur Entlastung der Personalsituation findet. (red)
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