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Nachricht vom 31.10.2019
Region
Offizieller Baubeginn an der K93: „Die Leute freuen sich“
Die Bauarbeiten an der K93 in Niederfischbach haben bereits begonnen, im ersten Bauabschnitt: Die Freude ist groß darüber, dass die marode Kreisstraße nun ausgebaut wird, auch bei einem Pressetermin am Mittwoch (30. Oktober) anlässlich des offiziellen Baubeginns. Hierzu war auch Landrat Dr. Peter Enders erschienen, ebenso Kirchens Bürgermeister Maik Köhler und Ortsbürgermeister Dominik Schuh. Im Zuge der Arbeiten wird die K93 nun in einem ersten Bauabschnitt ausgebaut beziehungsweise saniert – vom Ortseingang Hahnhof bis zur Eisenstraße.
Offizieller Baubeginn mit Landrat an der K93: Dr. Peter Enders, Maik Köhler und Dominik Schuh stellten sich mit den weiteren Teilnehmern auf – dahinter liegt der erste Bauabschnitt. Foto: (tt)Niederfischbach. Die K93 in Niederfischbacher soll in einem 1,6 Kilometer langen Abschnitt ausgebaut und saniert werden, und auch zwei Brückenbauwerke stehen dabei auf dem Arbeitsplan. Rund 1,17 Millionen Euro sollen investiert werden. Nach der Fertigstellung von zwei Bauabschnitten soll die Kreisstraße zur Gemeindestraße herabzustuft werden, zumindest in Teilbereichen. Der erste Bauabschnitt reicht vom Ortseingang Hahnhof bis zur Eisenstraße. An dieser Straße soll sich der zweite Bauabschnitt bis zur Einmündung der Straße Hüttseifer Weg (K90) anknüpfen. Bei den seit Oktober laufenden Arbeiten wurden bereits die Wasserleitung - die Verbandsgemeindewerke Kirchen sind bei der Maßnahme mit eingebunden – im Grünstreifen zwischen Straße und Fahrradweg unter die Erde gebracht. In Vorbereitung sei es auch, dass die Wasseranschlüsse zu den Häusern verlegt werden können, hieß es bei dem Pressetermin.

Landrat Dr. Peter Enders, der seit September im Amt ist, berichtete, dass er derzeit dabei sei, alle wesentlichen Kreisstraße im Landkreis Altenkirchen abzufahren. Knapp die Hälfte sei geschafft. Er erwähnte es, dass, wenn man feststelle, dass eine Kreisstraße zur Gemeindestraße abgestuft werden könne, dies auch getan werden könne, aber: „Man kann es auch tun, ohne dass es zwingend notwendig ist.“ Der Landkreis müsse zuvor für einen ordnungsgemäßen Zustand sorgen, also sanieren. Man müsse mit den Leuten sprechen, hob der Landrat hervor, der mit Blick auf das Abfahren der Kreisstraße erinnerte, dass er von Arzt von Beruf sei und meinte mit einem Augenzwinkern: „Vor der Therapie kommt die Diagnose.“ Deshalb müsse man auch an den Straße mal aussteigen, sich ein Schlagloch anschauen und schauen, wo Sanierungsbedarf besteht.

Zustand der Kreisstraße eines der wichtigsten Themen
Bei dem Pressetermin, zu dem auch die örtliche Ortsbeigeordneten, Fraktionssprecher sowie Vertreter des Ortsgemeinderates und der Aktionsgemeinschaft Niederfischbach erschienen waren, entrichtete Kirchens Bürgermeister Maik Köhler seinen Dank an den Landkreis Altenkirchen und den Landrat. Der Zustand der Kreisstraße sei den Menschen eines der wichtigsten Themen, gab Köhler weiter. Umso wichtiger sei das Signal, dass der Landkreis baue. Es werde optimiert, gemeinsam mit den Verbandsgemeindewerken Kirchen und der Ortsgemeinde Niederfischbach. Er erwähnte auch die Gemeinschaft von Ortsgemeinde, Ratsmitgliedern und der Aktionsgemeinschaft, das sei von großer Bedeutung für die Maßnahme. „Es ist Bewegung drin“, konstatierte der Bürgermeister: „Die Bewegung muss nun aufrecht erhalten bleiben“, damit die Straßen in einem gleichen Zustand seien. Er dankte für die Unterstützung.

Von einer „wahnsinnig wichtigen Maßnahme“ sprach Ortsbürgermeister Dominik Schuh. Seit Jahren fiebere man auf diesen Punkt hin. Im Kreis habe man einen Partner an der Seite, der helfe, dass man voran komme. Nachdem nun der erste Teil ausgeschrieben ist und gebaut wird, hoffe man, dass dann der zweite Teil folgen werde. Über die parallel zum ersten Bauabschnitt verlaufende Industriestraße besteht eine Umfahrungsmöglichkeit der Baustelle im ersten Bauabschnitt. Dieser stellt sich im Bereich Hahnhof Ortseingang bis zur Eisenstraße dar. Von der bereits im Grünstreifen verlegten Wasserleitung aus werden die Anschlüsse für die Hausleitungen verlegt, was derzeit vorbereitet werde, wie zu vernehmen war. Im Zuge der Arbeiten soll auch das Straßenbeleuchtungskabel unter die Erde gebracht werden. Das Stromkabel verläuft bislang über die Dächer, sodass nach der Maßnahme die Reiter auf den Dächern ausgedient haben werden. Die Kosten für Stromkabel finanzierte die Ortsgemeinde, ebenso die vier vorgesehenen Straßenlampen, berichtete Stefan Strunk vom Bauamt Kirchen. Die Gesamtkosten sollen sich hier für die Kommune mit rund 7000 Euro beziffern. Im Zuge der Maßnahme sollen auch zwei Brückenbauwerke saniert werden. Wenn man an dem Bauwerk anfange zu sanieren, und dann Frost reinkomme, dann könne man in Bredouille kommen, erläuterte Strunk. Deshalb soll nun zunächst von Hahnhof in Richtung Niederfischbach die Maßnahme angepackt werden. Eines der Brückenbauwerke soll beim Kreis verbleiben, eines an die Ortsgemeinde übergehen. Die Bauwerke sollen im Frühjahr angepackt werden.

Ohne Landesmittel nichts zumachen
„Ohne die Mittel vom Land Rheinland-Pfalz könnte der Landkreis Altenkirchen nichts machen“, sagte Matthias Otterbach, der Amtsvorgänger von Ortsbürgermeister Schuh ist. Otterbach erinnerte an die „ganzen Aktivitäten, die quer durch die Parteien gelaufen“ seien. In Niederfischbach hatte es im Juni 2018 eine Demonstration zum Thema Kreisstraße gegeben (der AK-Kurier berichtete). Initiator und Organisator war die Aktionsgemeinschaft Niederfischbach. Es wurden auch Unterschriften gesammelt. Diese habe man bei einer IHK-Veranstaltung in Altenkirchen Volker Wissing, rheinland-pfälzischer Minister für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau, überreicht, und er habe versprochen, sich der Sache anzunehmen, berichtete Michael Schreiber, stellvertretender Vorsitzender der Aktionsgemeinschaft – und: Die Unterschriftenlisten persönlich zu übergeben, sagte Schreiber, „ist besser wie ein Einschreiben mit Rückschein“. Otterbach erinnerte, dass man in Niederfischbach auch einen pragmatischen Grundsatzbeschluss gefasst habe: Man wehre nicht gegen die Abstufung, wenn der Landkreis etwas mache. Ursprünglich habe die ganze Ortsdurchfahrt abgestuft werden sollen, sagte Otterbach und meinte, so sei es viel günstiger für die Ortsgemeinde geworden.

„Die Leute freuen sich“, blickte Schreiber auf die Baumaßnahme. Den Teilnehmern und Organisatoren der Demonstration wurde Dank ausgesprochen. Viele Vereine und Gruppen seien beteiligt gewesen. Es sei eine kreisweite Demo gewesen, erinnerte Gerd Braas, Geschäftsführer der Aktionsgemeinschaft. Fast 2.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer seien hierzu zusammen gekommen, hieß es.

Gesamtstrecke von 1,6 Kilometern
Nachdem die Bagger und Baumaschinen angerückt und die Arbeiten im Fluss sind, gab es nun den offiziellen Baubeginn mit Landrat für den ersten Bauabschnitt an der K93. Teils muss ausgeschachtet werden, teils wird es eine Deckenerneuerung geben, wie zu vernehmen war. Beide Bauabschnitte umfassen eine Gesamtstrecke von 1,6 Kilometern. Der Landkreis Altenkirchen wird 867.000 Euro in das Projekt investieren. Das Land Rheinland-Pfalz übernimmt davon zwei Drittel. Summa summarum werden rund 1,17 Millionen Euro aufgebracht. In dieser Summe sind auch die Maßnahmen für die Brückenbauwerke enthalten, ebenso die der Versorgungsträger. „Ohne Kofinanzierung geht es nicht“, sagte Landrat Enders.

Beim ersten Bauabschnitt ist die Ortsgemeinde Niederfischbach mit rund 7000 Euro für Stromkabel und Straßenlampen beteiligt. Die Kosten der Ortsgemeinde für den zweiten Bauabschnitt seien noch im jetzigen Planungsprozess zu klären, hieß es. (tt)
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