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Nachricht vom 14.11.2019
Wirtschaft
Wissener Startup „movX“ analysiert und bewertet Bewegungsmuster
Daten sind das neue Gold. So beschreiben Zukunftsforscher die Bedeutung der Daten, wenn es um das Thema Digitalisierung geht. Großkonzerne wie Google, Facebook oder Amazon sammeln eine Vielzahl solcher Daten, bei denen die Datenschützer auf die Gefahren hinweisen. Das Startup-Unternehmen „movX“ aus Wissen sammelt ebenfalls persönliche Daten, allerdings mit einem gänzlich anderen Hintergrund.
Tauschten sich aus: Markus Bläser, IT-Stammtisch Wissen, Lars Kober, Wirtschaftsförderung Kreis Altenkirchen, Harald Freitag und Thomas Steiger von „movX“ aus Wissen. (Foto: privat)Wissen-Schönstein. Neben der Schulung des Bewegungsverständnisses und der fortlaufenden Motivation zu mehr Bewegung, steht insbesondere die langfristige Verbesserung der Bewegungsqualität im Vordergrund. Ermöglicht wird dies durch ein eigens entwickeltes und patentiertes Sensor-System, mit dessen Hilfe beliebige Bewegungsmuster – ganz egal ob beim Sport oder im Alltag – aufgezeichnet werden können, die später dazu dienen den Ablauf und die Qualität der Bewegungen zu verbessern. Die Wirtschaftsförderung Kreis Altenkirchen war kürzlich im Unternehmen zu Gast und hat sich einmal umgeschaut. „Unsere Technologie ist multifunktional einsetzbar, wobei wir uns aktuell auf die Bereiche Sport, Fitness und Gesundheit konzentrieren“, so Thomas Steiger, einer der beiden Geschäftsführer von „movX“. Der typische Prozessablauf unterteilt sich dabei in verschiedene Schritte. Zunächst wird ein auf den Probanden zugeschnittenes individuelles Bewegungsmuster festgelegt, das als Soll- bzw. Optimalwert im System hinterlegt wird. Im Anschluss wird der Proband an definierten Punkten am Körper mit einzelnen tragbaren Sensoren ausgestattet. Anhand der über die Sensoren aufgenommenen Daten lassen sich dann die tatsächlichen Bewegungsdaten, der so genannte Istwert, dokumentieren. Zuletzt folgt die Analyse.

Skispringer nutzen innovative Technik
„Wenn der Sollwert vom Istwert abweicht, wissen wir, wo der Proband ein Bewegungsdefizit hat. Dadurch können wir Optimierungsmaßnahmen vornehmen, die im Idealfall dazu führen, dass der Istwert zukünftig dem Sollwert entspricht“, so Steiger weiter. Einen ersten Erfolg konnte das junge Unternehmen bereits verzeichnen. So ist die Skisprungszene auf die innovative „movX“-Technologie aufmerksam geworden. Hier wird das System verwendet, um die Skistellung bei Absprung, Flug und Landung der Skispringer zu analysieren. Doch die Technologie ist im Grunde in allen Bereichen anwendbar, in denen sich die Analyse von Bewegungen anbietet. Sei es in der Gesundheitsbranche, um orthopädische Hilfsmittel, wie Bandagen und Orthesen, individuell auf den Nutzer abzustimmen oder zur Feststellung von Fehlhaltungen und Dysbalancen im Arbeitsalltag. "Wir stehen erst am Anfang und sind selbst gespannt, welche Geschäftsfelder sich in Zukunft für uns noch ergeben werden", ergänzt Harald Freitag, ebenfalls Geschäftsführer der Firma „movX“.

IT-Stammtisch brachte Kontakt zur Wirtschaftsförderung
Im Rahmen des neu aufgelegten IT-Stammtisches, der an jedem zweiten Dienstag im Monat um 18.30 Uhr in der Germania-Gastronomie in Wissen stattfindet und von Markus Bläser und Marc Nilius ins Leben gerufen wurde, fand ein Austausch zwischen Harald Freitag und Lars Kober, Leiter der Wirtschaftsförderung Kreis Altenkirchen, statt. Kober lernte das Unternehmen „movX“ dort kennen und besuchte die Geschäftsräume in Wissen. „Ich freue mich, dass Markus Bläser und Marc Nilius den IT-Stammtisch in Wissen gestartet haben. In lockerer Atmosphäre lernt man Unternehmerinnen und Unternehmer kennen, die bisher in der Öffentlichkeit noch wenig wahrgenommen werden. Der Vernetzungsgedanke, den die Veranstalter mit dem IT-Stammtisch verfolgen, scheint zu funktionieren, denn ansonsten wäre der Kontakt zur Firma ‚movX‘ sicherlich nicht zustande gekommen", so Lars Kober. Im Rahmen des Besuchs bot die Wirtschaftsförderung ihre Unterstützung bei der Beschleunigung eines gestellten Förderantrags bei der Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz an, damit das Unternehmen zeitnah die nächsten Schritte umsetzen kann. (PM)
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