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Nachricht vom 03.12.2019
Region
Jahresdienstversammlung: Feuerwehr Betzdorf blickte zurück und in die Zukunft
Zahlreiche Mitglieder der Feuerwehren aus der Verbandsgemeinde Betzdorf-Gebhardshain trafen sich am Montagabend, den 2. Dezember, in der Stadthalle Betzdorf. Das Restaurant der Stadthalle platzte schier aus allen Nähten. Die Verantwortlichen hatten eine umfangreiche Tagesordnung aufgestellt.
Alle Geehrten, Beförderten und Verpflichteten sowie Entpflichtete (Fotos: kkö)Betzdorf. Verbandsgemeinde Bürgermeister Bernd Brato und Wehrleiter Hans Peter Halft konnten am Montagabend zahlreiche Feuerwehrleute der VG Betzdorf-Gebhardshain im Restaurant der Stadthalle Betzdorf begrüßen. Brato bedankte sich bei den Feuerwehrleuten und besonders bei den Angehörigen. „Es ist nicht selbstverständlich, dass die Einsatzkräfte von ihren Partnerinnen oder Partnern 'frei gestellt' werden. Hierfür gilt es zu danken und dies zu würdigen“, so Brato.

Wehrleiter Hans Peter Halft begrüßte ebenfalls die Gäste und stellte dann den Jahresbericht für die Einheiten der VG-Feuerwehr vor. Die Verbandsgemeinde verfügt über 301 aktive Kräfte und 88 Mitglieder der Alters- und Ehrenabteilungen. In den Jugendwehren sind 87 Mitglieder aktiv, darunter 12 Mädchen. Die Einsatzzahlen waren in allen Einheiten rückläufig. Hatten die Wehren im vorherigen Jahr (1. Dezember 2017 bis 30. November 2018) 247 Einsätze, so waren es im jetzt abgelaufenen Berichtszeitraum 206 Einsätze. In den Zahlen sind die Besetzungen der Feuerwehreinsatzzentrale (FEZ) mit 49 (2017/2018) und 40 (2018/2019) enthalten. Die FEZ wird bei Einsätzen in den Außengemeinden besetzt. In den Zahlen ist das gesamte Spektrum – Brände, technische Hilfe, Brandmeldeanlagen (BMA), sowie Fehlalarme – enthalten.

Die Gesamtzahl der Einsatzstunden betrug im abgelaufenen Jahr 3.957 Stunden. Im Vorjahr waren es 4.881 Stunden. Wie in den Vorjahren steigt die Anzahl der technischen Hilfeleistungen. Im März sorgte Sturmtief Eberhard auch im Bereich der VG Betzdorf-Gebhardshain für zahlreiche Einsätze durch Windbruch. Auf der Landesstraße 280, im Bereich Alsdorf-Schutzhütte, kam es zu mehreren schweren Unfällen. Dort wurde nun ein Tempolimit erlassen. Im heißen Sommer 2019 wurden die Einheiten zu mehreren Waldbränden, auch überörtlichen Einsätzen, alarmiert. Hier sind besonders die Brände in Daaden und Friesenhagen zu nennen. Auch das Abflämmen von Unkraut in Wohngebieten sorgte wieder für steigende Zahlen, da hier häufig Hecken in Brand gerieten. Den größten Einsatz im Berichtszeitraum war die Unterstützung bei dem Brand eines Sägewerks in Langenbach bei Kirburg. Hier waren insgesamt fünf Teileinheiten der Feuerwehr aus der VG Betzdorf-Gebhardshain im Einsatz.

Im Bereich der Aus- und Weiterbildung wurden 8.652 Stunden geleistet. Hierbei sind die Stunden für Sonderausbildungen noch nicht berücksichtigt. Zu den Sonderausbildungen gehören Absturzsicherung, Gefahrgut, Weiterbildungen im Bereich technische Hilfeleistung und Atemschutz. Die Einsätze bei verunfallten Fahrzeugen gestalten sich zunehmend komplexer, da die sogenannte passive Sicherheit der Fahrzeuge immer größer wird. Weitere Probleme werden auf die Feuerwehren zukommen, wenn vermehrt Fahrzeuge mit alternativen Antrieben genutzt werden, so Wehreiter Halft. An Ausbildungen auf Kreisebene nahmen 39 Kameradinnen und Kameraden teil. Bei den Ausbildungen auf Landesebene, die an der Landesfeuerwehr- und Katastrophenschutzschule (LFKS) stattfinden, konnten auch im Berichtszeitraum nur überschaubare Zahlen an Lehrgangsplätzen wahrgenommen werden. Dies, so Halft, solle sich durch die Neueinstellungen von Dozenten verbessern. Ein deutlicher Anstieg der Lehrgangsplätze wird erwartet.

Investitionen in den Schutz
Im abgelaufenen Berichtszeitraum wurden wieder Investitionen getätigt oder auf den Weg gebracht. So wurde an den Löschzug Scheuerfeld ein mittleres Löschfahrzeug (MLF) und ein Mehrzweckfahrzeug (MZF) ausgeliefert. Im Februar 2020 sollen ein Hilfeleistungslöschfahrzeug 10 (HLF 10) an den Löschzug Steinebach und die neue Drehleiter an den Löschzug Betzdorf ausgeliefert werden. Für zwei weitere HLF 10 (Betzdorf und Elkenroth) sowie ein Mannschaftstransportfahrzeug (MTF) werden Zuschussanträge gestellt. Ersatzbeschaffungen konnten im Rahmen des Bedarfs bedient werden. Für die allerorten zu erwartenden Extremwetterlagen wurden bereits Pumpen und Wassersauger sowie anderes Gerät beschafft. Für 2020 sind wiederum 100.000 Euro für die Umstellung auf die digitale Alarmierung eingeplant. Diese Planung, so Halft, erfolge nunmehr zum vierten Mal. Die Arbeiten daran sollen in Kürze beginnen.

Blick in die Zukunft
Aus feuerwehrtechnischer Sicht wurde im abgelaufenen Jahr Einiges bewegt. Die Aufgabenlast, die auf die Führungskräfte zukommt, wird aber immer größer. Ob es um neue Verordnungen oder Aufgabenumverteilungen geht: Dies ist mit dem eigentlichen Feuerwehrdienst kaum mehr in Einklang zu bringen und gefährdet zunehmend das Ehrenamt Feuerwehr. Halft bedankte sich bei seinen Vertretern sowie bei den Verantwortlichen in Rat und Verwaltung.

Jugendfeuerwehr
Der Jugendwart der VG-Feuerwehr, Christian Rosenthal, stellte den Jahresbericht vor. Die Mitgliederzahlen blieben im Berichtszeitraum stabil, so Rosenthal. Es sind insgesamt 87 Mitglieder in den sechs Gruppen aktiv, darunter 12 Mädchen. Das entspricht rund 10,5 Prozent, was die Verantwortlichen besonders freut, da die Jugendwehr in der Verbandsgemeinde damit über dem Bundesdurchschnitt liegt. Neben dem Bereich Feuerwehrtechnische Ausbildung gehört die allgemeine Jugendarbeit zu den Aufgaben. Die einzelnen Gruppen treffen sich regelmäßig zu gemeinsamen Ausbildungsveranstaltungen und natürlich zu den Wettbewerben. Hier werden die Grundlagen für den späteren gemeinsamen Einsatz im „aktiven Feuerwehrleben“ gelegt, so Rosenthal. Er dankte allen Jugendwarten und Betreuern sowie den Aktiven für die Unterstützung. Rosenthal gibt sein Amt als Verbandsgemeindejugendwart zum 1. Januar 2020 ab.

Verpflichtungen, Ehrungen, Beförderungen
Für den Dienst im Löschzug Steinebach wurden Yannick Hofmann und Patrick Silberhorn verpflichtet, den Löschzug Elkenroth verstärkt Pascal Schäfer und im Löschzug Betzdorf ist nun auch Tobias Koch aktiv. Zu Anwärter*innen wurden verpflichtet: Nadine Bautz (Betzdorf), Kevin Becker, Jannik Preuss und Lisa Weller (Steinebach), Philipp Berkemeier und Dominik Lück (Dauersberg), Dirk Bohn und Jan Hengemolen (Grünebach) und Jeremiah Thomas aus Rosenheim. Brandmeister sid nun Christian Benner (Scheuerfeld) und Robin Christoher Hartmann (Betzdorf). Zum Oberbrandmeister wurde Michael Rotter (Dauersberg). Den Dienstgrad Hauptbrandmeister trägt nun Michael Kreuels (Steinebach).

Für 25-jährigen Dienst wurden mit dem silbernen Feuerwehr-Ehrenzeichen Bastian Arndt, Heinrich Arndt, Christian Hartmnn, Benjamin Lück (Dauersberg), Bastian Franz Bierbaum, Christian Schneider (Rosenheim), Michael Kempf, Peter Mies, Marco Schuhen, Thomas Weller (Elkenroth), Björn Koch (Wallmenroth), Michael Kreuels (Steinebach), Stefan Schwan (Kausen) und Kevin Wallimann (Betzdorf) ausgezeichnet. Das goldene Feuerwehr-Ehrenzeichen für 35 Jahre erhielten: Johannes Peter Halft, Stefan Hirche, Fridrich Josef Kipping, Willibald Schuhen und Reiner Schmidt. Für 45 Jahre Dienstzeit wurden Manfred Becker und Thomas Blickheuser geehrt. Die goldenen Ehrenzeichen wurden bereits am 5. November auf einer Veranstaltung des Landkreises ausgehändigt.

Offiziell die Leitung der Bambini-Feuerwehr hat nun Vera Baldus (Leiterin), Sandra Stockschläger und Tanja Pfeifer sind ihre Stellvertreterinnen. Nachdem Bastian Franz Bierbaum als stellvertretender Wehrleiter zurückgetreten ist, übernimmt Markus Beichler vom Löschzug Steinebach diese Funktion. Er stellte sein Amt als stellvertretender Wehrführer des Löschzuges Steinebach zur Verfügung. (kkö)
       
 
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