AK-Kurier
Ihre Internetzeitung für den Kreis Altenkirchen
Nachricht vom 04.12.2019
Region
Ehrenamtsinitiative: Sieben Projekte in der VG Altenkirchen
Die Ehrenamtsinitiative "Ich bin dabei!", in erster Linie für Menschen über 60 Jahre gedacht, ist in der Verbandsgemeinde Altenkirchen auf fruchtbaren Boden gefallen: Nach rund einem Jahr haben sich sieben Projekte von ganz unterschiedlicher Natur gebildet. Das achte, der "Fahrdienst für Senioren", wurde inzwischen an die Abteilung "Soziales und Generationen" im Altenkirchener Rathaus angedockt.
Bürgermeister Fred Jüngerich (stehend, rechts) machte dem Nachhaltigkeitstreffen in der evangelischen Landjugendakademie in Altenkirchen ebenfalls seine Aufwartung. Die Leitung oblag Bernhard Nacke (stehend, links). (Foto: privat) Altenkirchen. "7 + 1" lautet die einfache Bilanz, seitdem sich die kommunale Engagementförderung in der Verbandsgemeinde (VG) Altenkirchen vor einem Jahr auf den Weg gemacht hat. In sieben Projekten unter dem Dach der Ehrenamtsinitiative "Ich bin dabei!" können Interessierte der Altersgruppe 60 plus ihren Vorlieben frönen, ein achtes, der "Fahrdienst für Senioren", erhielt in der Abteilung "Soziales und Generationen" der Verbandsgemeindeverwaltung eine offizielle Heimat. "Es ist eine Initiative, wie es sie sonst nicht gibt, weil sie an die kommunale Spitze anknüpft", sagte Bernhard Nacke, der Ehrenamtsbeauftragte des Landes Rheinland-Pfalz, der die Entwicklung seit der Premierenveranstaltung im Dezember 2018 begleitet. "Jetzt gilt es, den Prozess in Gang zu halten, wir waren nur die Geburtshelfer", ergänzte er und bezog explizit den Beigeordneten der VG, Rainer Düngen, der von Bürgermeister Fred Jüngerich mit der Betreuung der Aktion beauftragt worden war, die Moderatoren Elke Hachenberg, Brigitte Kuss und den inzwischen ausgeschiedenen Klaus Lauterbach sowie Rebecca Seuser, Mitarbeiterin im Rathaus, in diesen Kreis mit ein. Nacke, der seit der ersten Staffel 2013/2014 (Altenkirchen zählt zur fünften) im Auftrag von Ministerpräsidentin Malu Dreyer das Konzept landauf und landab vorstellt und begleitet, sprach als Bilanz seiner Tätigkeit von "ähnlichen Ergebnissen, aber von Ort zu Ort doch ganz anderen". Jüngerich befand: "Ich finde es sehr gut, dass die Staatskanzlei den Menschen vor Ort nichts überstülpt, sondern vielmehr Hilfestellung und Denkanstöße gibt, die konkreten Inhalte aber als aus der Region kommend belässt."

Vorbilder der Gesellschaft
Der Ansatz des Landes, die Kampagne ins Leben zu rufen, war ein ganz einfacher, wie in einem Flyer ausgeführt wird: "Auf ehrenamtliche Helfer kann das Gemeinwesen nicht verzichten. Die freiwilligen Helfer sind die besten Vorbilder und Stützen der Gesellschaft. Im Alter aktiv sein, das ist der Wunsch von vielen älteren Menschen. Sie wollen Erfahrungen für die Gesellschaft einbringen, und sie wollen das Geschehen in ihren Kommunen mitgestalten. Oft aber fehlen die Mitstreiter. Ideen für gemeinsame Projekte müssen erst noch entwickelt werden. Der passende organisatorische Rahmen muss gefunden werden. Um diesen Prozess in den Kommunen landesweit zu unterstützen, wurde die Initiative 'Ich bin dabei!' ins Leben gerufen."

Riesendynamik erwünscht
Nach dem ersten Jahr endet nunmehr die Projektphase in der VG Altenkirchen. Dennoch bleibt das Land im Spiel. Regelmäßig werden Nachhaltigkeitstreffen angeboten. Nacke hofft, dass neue Gruppen entstehen, die bestehenden sich über weitere Mitstreiter freuen können oder sich Verbindungen zu "normalen" Vereinen anbahnen. "Es ist noch mehr Potenzial da", erläuterte er, "ich hoffe, dass eine Riesendynamik entsteht, der Horizont ist immer offen." Wie sich eine Verzahnung mit bereits existierenden Gruppierungen darstellen kann, "hat eine Stadtführung für die Teilnehmer des ersten Nachhaltigkeitstreffens der fünften Staffel gezeigt" berichtete Düngen, "die Abgesandten der verschiedenen Kommunen, die in der evangelischen Landjugendakademie für zwei Tage untergebracht waren, haben auch das Historische Quartier besucht, wo unsere neue Theatergruppe Szenen zum Tod des französischen Generals Marceau und aus der Stadt gezeigt hat. So sind die Stadtführerin und das Projekt ,Wir spielen Theater' in Kontakt gekommen", freute sich Düngen. Für Geschichtsinteressierte: General Marceau starb im September 1796 im Altenkirchener Schloss, nachdem er im Alter von 27 Jahren in der Nähe von Höchstenbach verwundet worden war.

Nachhaltigkeit ist Trumpf
Laut Nacke sollen diese Nachhaltigkeitstreffen zweimal im Jahr terminiert werden. Die Standorte wechseln sich ab, gehen also reihum. "Wichtig ist der Austausch der Erfahrungen. Zudem wird von einem externen Fachmann ein Impuls gesetzt", legte er dar. So werden Strukturen erhalten und geschaffen, "die Freiwilligkeit ist das A & O." Dank der bevorstehenden Fusion zwischen den beiden Verbandsgemeinden Altenkirchen und Flammersfeld erhöht sich die Zahl der Projekte bald auf elf, Flammersfeld bringt noch einen Seniorenbeirat mit ins Spiel. Nach aktuellen Stand wird es in der neuen Verwaltung vom 1. Januar 2020 an anderthalb hauptamtliche Stellen für Dinge rund ums Ehrenamt mit eigenem, kleinen Etat geben. Neben Altenkirchen und Flammersfeld fahren auch die VGs Betzdorf-Gebhardshain und Hamm (beide vierte Staffel) auf die Kampagne ab.

Das sind die sieben Projekte
In der VG Altenkirchen gibt es diese Projekte: Wandervögel (Informationen unter 02681/2890), Kind und Hund (0171/5314984), Tradition in Aktion (02681/9826177), Wir spielen Theater (02681/6474), Eselsohren (0172/2554155), Spaß am Werken (02688/398), Gesprächskreis zur Kraft der Spiritualität und Gestaltung der Wirklichkeit (02681/1748). (hak)
Nachricht vom 04.12.2019 www.ak-kurier.de