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Nachricht vom 25.01.2020
Wirtschaft
Konjunktur zum Jahreswechsel ohne Schwung
Die konjunkturelle Dynamik im IHK-Bezirk Koblenz hat sich zum Jahreswechsel annähernd auf dem niedrigen Niveau der Vorumfrage stabilisiert. Nennenswerte Wachstumsimpulse sind derzeit nicht zu erwarten. Das geht aus dem aktuellen Konjunkturbericht der Industrie- und Handelskammer (IHK) Koblenz hervor, der sich auf Antworten von rund 380 Unternehmen mit etwa 91.000 Beschäftigten stützt.
Koblenz. Danach hellt sich der IHK-Konjunkturklimaindikator – als zusammenfassender Wert der aktuellen und zukünftigen Geschäftslage – zwar minimal um 2 auf aktuell 110 Punkte auf, ist aber immer noch deutlich von den hohen Werten der vergangenen Jahre entfernt. Die Bewertung der aktuellen Geschäftslage steht zwar mit 28 Punkten noch immer auf einem guten Niveau, verringert sich aber bereits zum fünften Mal in Folge.

„Wie unsere Konjunkturumfrage zeigt, bleiben die wirtschaftlichen Herausforderungen für unsere regionalen Unternehmen weiterhin hoch“, kommentiert Arne Rössel, Hauptgeschäftsführer der IHK Koblenz, die Ergebnisse. „Positiv sollte uns stimmen, dass die Unternehmen trotz dieses Bildes nicht noch pessimistischer in die Zukunft blicken.“

Auch die Investitions- und Beschäftigungspläne deuten derzeit nicht auf eine grundlegende Veränderung der konjunkturellen Situation hin. Zwar plant nach wie vor fast ein Drittel der Unternehmen seine Investitionen im aktuellen Jahr auszubauen, dafür nimmt aber auch bei etwas mehr als einem Fünftel der Unternehmen die Bereitschaft für Investitionen – aufgrund der anhaltenden wirtschaftlichen Verunsicherung – weiter ab. Eine Zurückhaltung wird auch bei den Personalabsichten der Unternehmen deutlich: So hält das Beschäftigungswachstum weiter an, erfolgt aber in deutlich kleineren Schritten als zuvor.

Mit Blick auf die Wirtschaftszweige bestätigt sich das konjunkturelle Gesamtbild: Das Baugewerbe ausgenommen, zeigt sich über alle Branchen hinweg eine seitwärts gerichtete Dynamik, etwa auf dem Niveau der Vorumfrage. Zwar haben sich die gegenwärtigen Exporterwartungen der regionalen Industrie wieder etwas positiver entwickelt, dafür wachsen aber die Sorgen um die weiterhin gedämpften Stimmungswerte der einstigen „Konjunkturlokomotive Industrie“.

Lea Malkmus, Referentin für Standortmonitoring und Wirtschaftsdaten bei der IHK Koblenz, erläutert: „Die anhaltend getrübten Konjunkturindikatoren in der Industrie bleiben für die gesamte Region beunruhigend. Insbesondere der aufgrund sinkender Auftragseingänge sehr niedrige Konjunkturklimawert der Investitionsgüterindustrie wirkt bedrohlich.“

Nur leichte Veränderungen zur Vorumfrage zeigen sich auch bei der derzeitigen Wahrnehmung der Konjunkturrisiken. Der Fachkräftemangel stellt auch weiterhin für 58 Prozent der Unternehmen das Hauptrisiko für ihre weitere wirtschaftliche Entwicklung dar. Daneben bleiben – dem Nachlassen einiger globaler Belastungsfaktoren zum Trotz – die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen mit 46 Prozent ein hohes Geschäftsrisiko für die regionalen Unternehmen. Der Inlandsabsatz als wirtschaftliches Risiko nimmt in der Wahrnehmung der Unternehmen leicht ab, befindet sich aber mit 42 Prozent weiter auf hohem Niveau.

„Die zahlreichen wirtschaftlichen Risiken, denen sich unsere Mitgliedsunternehmen ausgesetzt sehen, nehmen eher zu als ab. Für die regionale Wirtschaft bedeutet das nicht nur eine weiterhin andauernde Verunsicherung, sondern auch eine zunehmende Schmälerung ihrer Planungssicherheit. Umso mehr sind die Betriebe auf eine verlässliche Wirtschaftspolitik angewiesen, die positive Akzente setzt und langfristig die Wettbewerbsfähigkeit der Region sichert“, so Rössel.

Der vollständige Konjunkturbericht steht auf www.ihk-koblenz.de unter Eingabe der Nummer 4328338 zum Download bereit. (PM)
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