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Nachricht vom 27.01.2020
Region
Michael Wäschenbach besucht BBS Betzdorf/Kirchen
Chancen und Herausforderungen der beruflichen Bildung im Kreis Altenkirchen bestimmten den konstruktiven Austausch von Michael Schimmel, Schulleiter der BBS Betzdorf-Kirchen, und Michael Wäschenbach, seit 2012 Mitglied des Landtags in Rheinland-Pfalz.
Landtagsabgeordneter Michael Wäschenbach und Schulleiter Michael Schimmel im Foyer der BBS (Foto: Bürgerbüro)Betzdorf. Der ständige Dialog zwischen Politik und Schule ist wichtig. Aus diesem Grund freute es Schulleiter Michael Schimmel sehr, dass mit Michael Wäschenbach ein weiterer Spitzenpolitiker unserer Region der Einladung der BBS folgte und sich insgesamt zwei Stunden für seinen Besuch auf dem Molzberg Zeit nahm.

Dabei diskutierte der Abgeordnete gemeinsam mit Michael Schimmel zunächst einmal anhand der unterschiedlichen Schulstatistiken die quantitative Entwicklung der Ausbildungsbetriebe und Schülerzahlen von der Vergangenheit bis hin zum Status Quo.

Mit Blick auf die Zukunft stand nun die Frage im Fokus, welche Notwendigkeiten die Schulgemeinschaft der BBS aktuell sehe, um ihren Part bei der Begleitung ihrer Schülerinnen und Schüler im Beruf - oder in Vorbereitung darauf - weiterhin bestmöglich erfüllen zu können.

Das dominierende Thema in diesem Zusammenhang stellt ohne Frage die Digitalisierung dar. Gerade in einer gewerblich-technischen Schule ist es alternativlos, die Veränderungen der Arbeitswelt im Zuge von „Industrie 4.0“ mitgehen zu können. Auf dem im vergangenen Jahr durch die Bundesregierung initiierten „Digitalpakt Schule“ ruhen daher auch für die BBS viele Hoffnungen. Die Kupferkabel im Haus sollen durch Glasfaser ersetzt und die Netzwerkstruktur des Gebäudes auf den neuesten Stand gebracht werden, um größere Datendurchsätze zu ermöglichen und somit ein schnelles, störungsfreies und zukunftssicheres Arbeiten gewährleisten zu können. Des Weiteren bedarf es selbstverständlich auch einer Modernisierung bzw. Neuausstattung verschiedener Labore, um den stetigen Veränderungen der beruflichen Wirklichkeit und den angepassten Lehrplänen verantwortungsbewusst entgegentreten zu können. Ein eigens zusammengestelltes Team der BBS Betzdorf-Kirchen hat alle diese Maßnahmen in einem fortlaufend aktualisierten Medienkonzept beschrieben, welches Schulleiter Michael Schimmel dem Landtagsabgeordneten gerne aushändigte. Wäschenbach betonte, dass es einleuchtend sei, dass eine industrie -und handwerksnahe Schule noch vor allen anderen Schulen aus technischen Gründen mehr Breitbandleistung haben muss. 1 GB wird in Zeiten der Digitalisierung und in der praxisnahen Anwendung als deutlich zu wenig angesehen.

Bei der konkreten Planung und Umsetzung von Veränderungen innerhalb der beruflichen Bildung ist das ständige Gespräch mit den Ausbildungsbetrieben besonders relevant. Die BBS Betzdorf-Kirchen kann dazu aktuell auf über 400 duale Kooperationspartner zählen, deren Rückmeldungen in die Überlegungen der Schule mit einfließen. Parallel dazu weiteten das Bildungsministerium und die ADD in den letzten Jahren die Handlungsspielräume und Verantwortungsbereiche der Schulen aus.

Gerade für ländlich gelegene Schulen ist diese Art der Selbstständigkeit von großer Bedeutung, um die eigene Expertise nutzen zu können und somit leistungsfähig, flexibel sowie innovativ zu arbeiten – hier waren sich Schulleiter Michael Schimmel und Direktmandatsträger Michael Wäschenbach einig.

Ebenfalls einig waren sie sich beim zweiten großen Themenkomplex des gestrigen Gespräches – dem notwendigen Ausbau der Schulsozialarbeit. Insgesamt 1700 junge Menschen besuchen derzeit die BBS Betzdorf Kirchen. Für viele von ihnen ist eine Begleitung neben dem Unterricht eine unentbehrliche Ergänzung ihrer persönlichen Entwicklung. Neben individuellen Beratungsgesprächen mit Schülern und Eltern, leistet die Schulsozialarbeit auch durchgehend professionelle Präventionsarbeit in diversen Gebieten. Zusammengefasst: Jede Minute, die an einer BBS die Schulsozialarbeit ausgeweitet wird, ist wertvoll investiert, sehr bedeutsam und vor allem nachhaltig. Es könne nicht sein, so Wäschenbach, dass die Aufsichtsbehörde einerseits den Kreis zwinge Einsparungen vorzunehmen und andererseits die Ausgabe der Schulsozialarbeit dem Kreis übertrage. Das sei keine stimmige Politik des Landes.

Nach einem intensiven, ertragreichen, aber vor allem positiven Gespräch, brach der CDU-Abgeordnete Michael Wäschenbach zum nächsten Termin auf. Viele neue Informationen und Erkenntnisse im Gepäck nahm er dabei mit und wird sie in seinen unterschiedlichen Funktionen sicherlich positiv nutzen können. (PM)
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