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Nachricht vom 01.02.2020
Region
IHK-Zeugnisübergabe: 155 Fachkräfte starten in die Arbeitswelt
155 junge Frauen und Männer haben sich in den vergangenen Jahren der Ausbildung und mit den nun abschließenden Prüfungen in Theorie und Praxis ein solides Fundament für den Schritt in die Arbeitswelt geschaffen. Bei einer Feier am Freitag (31. Januar) wurden die neuen Fachkräfte im Kulturwerk in Wissen beglückwünscht. Es wurden ihnen zugleich die Zeugnisse ausgehändigt. Fachkräfte aus 21 unterschiedlichen Berufen stehen nun dem Arbeitsmarkt zur Verfügung.
155 neue Fachkräfte hat die Region: Die jungen Frauen und Männer stellten sich bei der Feier mit Michael Schimmel, Reinhold Krämer, Heinz-Günter Schumacher und Oliver Rohrbach (vorne von links) auf. Foto: (tt)Wissen. Nomen est omen: Das Kulturwerk Wissen trägt seinen Namen nicht von ungefähr. Vor vielen Jahren trug die altehrwürdige Halle auch ihren alten Namen zu Recht: Es war die Ausbildungshalle des Walzwerkes Wissen. Dieser Aspekt – Ausbildung - knüpfte am Freitagmorgen an die Feier an, als 155 junge Frauen und Männer in dem rustikal-gediegenen Ambiente des Kulturwerks die Zeugnisse als Fachkräfte ausgehändigt bekamen. 109 Absolventinnen und Absolventen haben im gewerblich-technischen Bereich ihr Fundament für den weiteren Lebensweg in zwölf unterschiedlichen Berufen gelegt. Bei den 46 Fachkräften, die im kaufmännischen Bereich, und da sind die Gastronomieberufe mit vertreten, haben ihre theoretischen und praktischen Fähigkeiten in neun Berufen unter Beweis gestellt.

An dieser Schwelle zwischen Ausbildungs- und Arbeitswelt begrüßte Oberstudiendirektor Michael Schimmel, seines Zeichens Leiter der Berufsbildenden Schule (BBS) Betzdorf/Kirchen, die Absolventinnen und Absolventen, Ausbilder und Lehrer und Ehrengäste. „Tolle Musik, schöne Halle und sehr entspannte und gut gelaunte Menschen“, freute sich Schimmel beim Blick in die volle Halle. Für die neuen Fachkräfte sei es ein besonderer Tag, den man in einer besonderen Weise und Form begehe. Hier spannte er den Bogen zur IHK-Regionalgeschäftsstelle Altenkirchen, die auch diesmal wieder zum Abschluss der Winterprüfung eingeladen hatte. Dank galt den IHK-Mitarbeiterinnen Linda Weitz und Silke Baudendistel, die alles vorbereitet und organisiert hatten.

Zufrieden auf das Erreichte zurückschauen
Dass die IHK es ermögliche, dass alle, die an der Ausbildung beteiligt sind, zu einer Feier zusammen kommen, das sei mehr als nur ein schönes Zeichen, betonte Schimmel. Er begrüßte auch seinen Wissener BBS-Schulleiterkollegen Oberstudiendirektor Reinhold Krämer sowie Oliver Rohrbach, Geschäftsführer der Regionalgeschäftsstelle, und Heinz-Günter Schumacher. Der Geschäftsführer des Unternehmens EWM.Eichelhardter Werkzeug- & Maschinenbau GmbH (Eichelhardt) ist zugleich Beiratsmitglied der IHK-Regionalgeschäftsstelle Altenkirchen – und er sprach bei der Feier. Es sei ein weltweit operierendes Unternehmen, merkte Oberstudiendirektor Schimmel an.

Alle, die Lehrer und Ausbilder in den Betrieben könnten zufrieden zurückschauen, was erreicht wurde, und zwar „ihre“ Auszubildenden zu diesem wichtigen Ziel führen zu können. Die Absolventinnen und Absolventen wiederum hätten erfolgreich im Landkreis Altenkirchen ihre Ausbildung beendet, gratulierte Schimmel den Protagonistinnen und Protagonisten des Tages. Bevor sie die Zeugnisse in Empfang nehmen konnten, gab es noch gute und ermutigende Worte. Dabei ging Schimmel der Frage nach dem Ziel nach. Ein wirklich großes hätten sich die jungen Frauen und Männer damals gesetzt. Für Schimmel ist jedoch nicht der Weg das Ziel. Auf diesem mache jeder wichtige Erfahrungen, wie Schimmel anführte. Für ihn ist das Ziel jedoch der Berufsabschluss. Dessen Bedeutung hob er heraus: „Der Berufsabschluss ist ihr persönlicher Startblock in das Berufsleben.“

Das beste aus Theorie und Praxis
Er skizzierte auch, welche Perspektiven Berufe bieten würden. Seiner Meinung nach ist es das beste aus Theorie und Praxis. Man komme schnell zu seinem Ziel, die Aufstiegsmöglichkeiten seien gut. Die 155 jungen Leute hätten die „beste und umfassendste Form der Berufsausbildung“ gewählt. In die Tiefe gehende Erfahrungen, das eröffne eine Ausbildung. Die Persönlichkeit werde gefördert, Auszubildenden etwas zugetraut. Die neuen Fachkräfte hätten gezeigt, dass sie es können, ein Ziel zu erreichen. Sie hätten neue Standards gesetzt. Diese würden nicht nur im Landkreis Altenkirchen oder der Bundesrepublik gelten: „Der erreichte Standard gilt europaweit.“

Zum Abschluss der Ausbildung hätten die jungen Menschen mit der theoretischen und praktischen Prüfung ihr Können unter Beweis gestellt. Das wiederum belege das Zeugnis. Für Schimmel ist das die „belastbare Eintrittskarte in die Arbeitswelt“. Das Ziel erreicht, und nun fertig?, fragte Schimmel in den Saal und gab gleich die zu erwartende Antwort: ein klares Nein. Hier knüpfte er an: Wenn es momentan ein Megathema gebe, so der Oberstudiendirektor, dann sei es die Digitalisierung der Arbeitswelt. Er sprach an, dass sich Produktions- und Arbeitsprozesse wandeln würden. „Sie werden diese Veränderungen in naher Zukunft erleben“, gab er den Fachkräften mit auf den Weg. Als Stichworte fielen Qualität, Quantität und Schnelligkeit. Umso wichtiger sei ein lebenslanges Lernen, aber auch die Vermittlung der Fähigkeit, sich auf neue Situationen einstellen zu können. Wandel sei überall, sagte Schimmel: „Sie sind mittendrin.“ Die Absolventinnen und Absolventen könnten nun auf einem soliden Fundament aufbauen, bescheinigte der Schulleiter. Er wünschte eine spannende Zukunft und einen spannenden Einstieg in das Berufsleben.

„Es ist geschafft“
Das Kulturwerk ist prädestiniert, um ehemalige Auszubildenden gebührend zu verabschieden. Nicht nur, weil die ehemalige Werkshalle Charme hat. Sie war auch Ausbildungsstätte, wie Heinz-Günter Schumacher bei seiner Ansprache erinnerte. Schumacher, Beiratsmitglied der IHK-Regionalgeschäftsstelle Altenkirchen, muss es wissen. War er doch selbst als Lehrling in der Ausbildungshalle des Wissener Walzwerks. Es war der 1. August 1972, als er die Lehre begann, um Maschinenschlossers zu werden. An diesem Ort, wo bis in die 1990er-Jahre junge Menschen ihren Beruf erlernten, endete nun die Ausbildung von 155 neuen Fachkräften mit der Übergabe der Zeugnisse. „Es ist geschafft“, sagte Schmumacher und begrüßte die Fachkräfte zu deren Ehrentag. Dieser steht am Ende der Dualen Ausbildung. Zu dieser würden auch Ausbildungsbetriebe und Berufsbildende Schulen gehören, spannte Schumacher den Bogen und stellte ein Zitat von Bertold Brecht an: „Nicht nur die technische Ausbildung ist von Bedeutung, auch die geistige muss Beachtung finden“.

Der Geschäftsführer des Eichelhardter Unternehmens ging in seiner Ansprache auch darauf ein, dass bei der Winterprüfung wieder viele Prüfer tätig waren - ehrenamtlich. Für das Beiratsmitglied steht fest, dass ohne dieses ehrenamtliche Engagement die Duale Ausbildung nicht umgesetzt werden könnte. Dafür entrichtete er seinen Dank an die Unternehmen. Er verknüpfte dies mit dem Appell, dieses wichtige Ehrenamt auch weiterhin zu ermöglichen, denn es trage dazu bei, Fachkräfte zu gewinnen. Die Betriebe würden den praktischen Teil der Ausbildung sicherstellen, hob er hervor. Bei den Ausbildungsbemühungen dürfe man nicht nachlassen. Schumacher griff in seiner Ansprache auch Stichworte wie Digitalisierung, Umbruch und Weiterbildung auf. Das Beiratsmitglied attestierte den frisch gebackenen Fachkräften, dass sie nun die Basis für künftige Erfolge gelegt hätten. Sein Appell war eindeutig: „Nutzen Sie Ihre Möglichkeiten.“ Das zielte auch auf Weiterbildung ab. Für diese und den Beruf wünschte er den jungen Menschen viel Freude und Erfolg und gratulierte zur bestandenen Abschlussprüfung.

Glückwünsche und Zeugnisse
Zur Übergabe der Zeugnisse kamen die jungen Frauen und Männer in den jeweiligen Berufen nach vorne auf die Bühne. Hier gratulierten Michael Schimmel, Heinz-Günter Schumacher, Oberstudiendirektor Reinhold Krämer, Leiter der BBS Wissen und Oliver Rohrbach, Geschäftsführer der IHK-Regionalgeschäftsstelle Altenkirchen. Neben den Glückwünschen gab es die Zeugnisse, die Kenntnisse und Fähigkeiten in Theorie und Praxis belegen und 155 junge Menschen offiziell zu Fachkräften machen.

Zwölf unterschiedliche Berufe vereinen die 109 Absolventinnen und Absolventen, die im gewerblich-technischen Bereich ihre Ausbildung abgeschlossen haben. Die Berufe und die Anzahl der Absolventinnen beziehungsweise Absolventen: Anlagenmechaniker (6), Elektroniker für Betriebstechnik (11), Fachkraft für Metalltechnik (1), Industriemechaniker (33), Konstruktionsmechaniker (9), Maschinen- und Anlagenführer (1), Mechatroniker (10), Technische Produktionsdesigner (10), Technische Systemplaner (5), Verfahrensmechaniker für Kunststoff- und Kautschuktechnik (1), Werkzeugmechaniker (4) und Zerspannungsmechaniker (18). Im kaufmännischen Bereich, bei dem die Gastronomieberufe eingeschlossen sind, wurde in neun verschiedenen Berufen die Prüfung abgelegt, von 46 jungen Frauen und Männern. Auch hier der Überblick über Berufe und Zahl der erfolgreichen Absolventinnen beziehungsweise Absolventen: Bankkaufleute (9), Fachkräfte für Lagerlogistik (3), Fachlagerist (1), Fachpraktiker Küche (1), Industriekaufleute (20), Kaufleute für Büromanagement (5), Kaufleute im Groß- und Außenhandel (3), Kaufleute im Einzelhandel (2) und Verkäufer (2).

Die Feier war wieder von der Lehrerband „Paedpur“ musikalisch umrahmt worden, unter anderem mit „Time After Time“. Nach den Worten der Redner und der Aushändigung der Zeugnisse blieb man noch eine gute Zeit bei einem Stehempfang zusammen. Es gab reichlich Gelegenheit, um sich auszutauschen. Außerdem bestand die Möglichkeit, sich an einer Fotobox ablichten zu lassen – sicher eine schöne Erinnerung an eine gelungene Feier an der Schwelle von der Ausbildungswelt in die Arbeits- und Berufswelt. (tt)
       
       
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