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Nachricht vom 22.06.2010
Region
Wolf-Garten Belegschaft will kämpfen
Die Belegschaft von Wolf-Garten in Betzdorf kämpft für den Erhalt ihrer Arbeitsplätze. "Wir geben nicht kampflos auf" , war sich das Team vom Betriebsrat am Dienstag sicher. Auf dem Wochenmarkt in Betzdorf war ein Stand zusammen mit der IG Metall Betzdorf aufgebaut und es wurden Unterschriften gesammelt.
Betzdorf. Der Kampf um den Erhalt der Arbeitsplätze bei Wolf-Garten in Betzdorf hat begonnen. Zusammen mit der IG Metall, Verwaltungsstelle Betzdorf haben die Beschäftigten von Wolf-Garten am Dienstag auf dem Betzdorfer Wochenmarkt auf ihre Situation hingewiesen und um Unterstützung und Solidarität aus der Bevölkerung gebeten. Und die bekamen sie auch, denn Betzdorf und Wolf-Garten ist eine lange traditionsreiche Geschichte. Mehr als 1000 Protestkarten waren bereits im Karton, und am Freitag soll die Aktion weitergeführt werden.
Unterstützt wurden sie von Landrat Michael Lieber, Bürgermeister Bernd Brato und den hiesigen Abgeordneten MdB Erwin Rüddel (CDU) und MdL Matthias Krell ( SPD).
Mit der Unterschriftenaktion soll die MTD Products AG aufgefordert werden, den Standort von Wolf-Garten in Betzdorf mit all seinen Arbeitsplätzen zu erhalten.
"Wir werden es nicht hinnehmen, dass der Stammsitz von Wolf-Garten in Betzdorf
nicht mal ein Jahr nach der Übernahme aus der Insolvenz geschlossen werden soll und zusammen mit der Belegschaft und den politisch Verantwortlichen um den Erhalt von Wolf-Garten kämpfen", so Leonhard Epping, 1. Bevollmächtigter der IG Metall, Verwaltungsstelle Betzdorf.
Die Betzdorfer wollen auch nicht kampflos aufgeben, soviel ist klar. "Wo muss ich unterschreiben", sagte eine ältere Dame. Sie schimpfte und erzählte von den Familienmitgliedern, die bei Wolf arbeiten oder aber gearbeitet haben. "Ich bin zwar jetzt in Rente, aber das ist eine Sauerei, ich unterstütze euch", sagte ein Senior und wollte gleich mehrere Protestkarten für seinen Nachbarschaft mitnehmen.
Es scheint, als sitzt der Schock der angekündigten Werksschließung tief und der Zorn der Menschen in Betzdorf steigt mit jedem Tag. Die Solidarität der Bevölkerung tut den Betriebsratsmitgliedern, die auf der Straße stehen und für ihre Sache werben, auch gut.
Eine Resolution des Kreistages vom 14. Juni dürfte die MTD-Zentrale in Saarbrücken und der Mutterkonzern im fernen Ohio bereits erhalten haben. Der Kreistag verurteilt die kurzfristig angedrohte Schließung des Standortes Betzdorf. In der Resolution wird von der Konzernleitung eine Offenlegung der Gründe ebenso gefordert wie die Prüfung die Standortsicherung für Betzdorf.
Am 9. Juni schickte der Stadtrat Betzdorf eine Protestnote an den Geschäftsführer der MTD Deutschland, Peter Janssen. Die Solidaritätbekundung für die 240 Mitarbeiten von Wolf des Rates beschreibt recht eindringlich die Folgen der angekündigten Standortschließung. Janssen wird aufgefordert, zusammen mit der Belegschaft und deren Interessenvertretung eine Lösung zu suchen und die Standortschließung zu vermeiden.
Solidarität zeigen auch die Kollegen von MTD in St. Wendel und die IG Metall Neunkirchen im Saarland. "Erst kaufen und nun zerschlagen – Heute Betzdorf und morgen? - Wir stehen im Kampf hinter euch", so schreibt unter anderem der Betriebsrat von MTD/Wolf-Garten in St. Wendel und die IG Metall. (hw)
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Melanie Kambor (rechts) vom Wolf-Garten Betriebsrat war am Mittag recht zufrieden mit dem Verlauf der Protestaktion. Fotos: Helga Wienand (3) Claudia Schuhen (1)



     
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