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Nachricht vom 25.06.2010
Kultur
Step-in-Allstars begeisterten in der Stadthalle
Einen glanzvollen Tanzabend boten jetzt die "Step-in Allstars" in der Altenkirchener Stadthalle einem begeisterten Publkum, darunter auch viel Prominenz.
Altenkirchen. Die Step-in-Allstars hatten in die Altenkirchener Stadthalle geladen - und viele kamen, um die Stars und Sternchen des Altenkirchener Tanzstudios zu sehen, so dass die gute Stube der Kreisstadt bis auf den letzten Platz besetzt war. Das begeistert klatschende Publikum sorgte von Anfang für gute Stimmung und forderte die Tänzerinnen und Tänzer zu Höchstleistungen heraus.
Die fantastische Lichtregie von Peter Schwandt trug ebenfalls dazu bei, dass man sich in geheimnisvolle Wüstenstädte, auf Elfenwiesen, zum Karneval nach Venedig oder in heiße Discos entführen ließ. Es gab die ganze, bunte und vielfältige Welt des Tanzes zu bewundern: Fröhliche und phantasievolle Kindertänze, eleganten Spitzentanz, coolen Hip-Hop, feurigen Flamenco, rasanten Stepptanz und vieles mehr. Herausragend die größeren Tanzprojekte in einer Stilrichtung zwischen Klassik und Modern, die das Publikum immer wieder zu Szenenapplaus hinrissen. Atemberaubend in ihrer Präsenz und Professionalität natürlich auch die erfolgreichen Wettbewerbstänze der Dance World Masters aus Kroatien, die von den Tänzerinnen mit Riesenspaß und Souveränität getanzt und von den Zuschauern begeistert gefeiert wurden.
Es bezauberten die Kleinsten als freche Frösche und Schmetterlinge, die zusammen mit den Elfen ihre ersten Tanzschrittchen versuchten. Die tänzerischen Herausforderungen stiegen natürlich mit zunehmendem Alter, und schon die ersten Ballettstufen und die jüngsten "Dance for Kids"-Kinder ließen manchen Erwachsenen staunend erkennen, dass man diese Schritte nicht selbst hätte tanzen können. So holten sich der Irish Polka und die kleinen Stepper von "Wanna be starting something" respektablen Applaus. Besonders fasziniert waren viele vom gemeinsamen Tanzprojekt der erwachsenen Stepper (Money) mit den Dance for Kids Kindern (They don’t really care). Die weiß-pink angezogenen Kleinen tanzten die Verletzlichkeit von Kindern in der modernen, hektischen Welt, in der schwarz gekleidete Erwachsene mit Sonnenbrillen und Handys am Ohr dem Geld nachjagten und sich von Kindern nur gestört fühlten.
Wie abwechslungsreich modernes Ballett ist, ließ sich an den Tänzen der Ballett–Mittelstufe ablesen. Da gab es die prachtvollen Tutus, bei den Jüngeren (Kleine Verdi–Variationen) mit Tanz–"Schläppchen", bei den Älteren (Karneval in Venedig) mit Spitzenschuhen und Federmasken kombiniert. Spanisch inspiriert kamen in bunten Röcken die "Raquel"-Tänzerinnen daher, während die "Kontraste" die verschiedensten Stimmungen und Gefühlslagen lebendig machten: Sehnsucht, Fröhlichkeit, Freundschaft, Aggression, auch eine Prise freche Erotik durfte natürlich nicht fehlen.
Die Ballett–Leistungsgruppe überraschte mit einem "Puppenwalzer" auf Spitze, der durchaus nicht den Erwartungen entsprach, die man gemeinhin an einen niedlichen Puppentanz richtet. In rosafarbenen Tutus mit bunten Tüllröckchen und roten Hüten mit riesigen Schleifen interpretierten sie spitzenmäßig im Dreivierteltakt eine durchaus gebrochene Walzerseligkeit.
"A Tribute to Michael Jackson" war das große Thema für die Modern-Jazz-Hip-Hop-Tänzerinnen und Tänzer. Manch einer war erstaunt, was man mit Michael Jackson-Songs so alles anstellen kann. Eine zarte Liebeserklärung von erwachsenen Tänzerinnen mit "I can’t stop loving you", fetzige Jazz- und Hip-Hop–Moves bei Billie Jean, Tabloid Junkie und Bad, ziemlich viel originaler Grusel bei den 20 Thriller-Monstern. Selbst Stepptanz auf Michael Jackson-Hits war zu sehen, ein Song wurden sogar zweimal gezeigt: "2 Bad" gab es einmal in der Nachwuchs- und dann in der Weltmeister-Version zu sehen.
Absolut sehenswert und viel versprechend die Solistinnen: Julia Türpe mit ihrem aufregenden James Bond Solo "Another way to die", das in Porec einen hervorragenden dritten Platz gemacht hat. Meret Heiman, die in einem ganz kurzen, neuen Stück "The heart of percussion" erforschte. Als Gruppensolistinnen sind Fiona Kania und Eva Bredler zu nennen, die in den "Kontrasten" mit ausdrucksstarken Soli hervortraten. Auch Lisa-Marie Engel und Kristina Kern hatten nach allgemeiner Ansicht große Fortschritte gemacht und fügten sich in den Rahmen des von den Weltmeisterschaftstänzerinnen getanzten neuen Stückes "A prelude to war" gut ein. Dieses beeindruckende und aufregende Tanzprojekt hat sicher die Potenz zu einem neuen Wettbewerbstanz.
In einem Goldregen zur Musik "We are the champions" kam am Schluss des großen Finales das erfolgreiche WM-Team auf die Bühne, begeistert beklatscht vom großen Publikum, darunter die Sponsoren der Fahrt nach Kroatien, die Bürgermeister von fast allen Heimatgemeinden der Gewinner sowie die Landtagsabgeordneten Dr. Peter Enders (CDU) und Thorsten Wehner (SPD). Neben herzlichen Glückwünschen von Seiten des ersten Beigeordneten der Verbandsgemeinde Altenkirchen, Heinz Düber, der auch einen finanziellen Zuschuss der Verbandsgemeinde Altenkirchen überbrachte, nahmen die begeisterten Siegerinnen von Porec auch eine viertägige Einladung nach Berlin entgegen, die die Bundestagsabgeordnete Sabine Bätzing-Lichtenthäler für das erfolgreiche Tanz-Team organisiert hat.
Geschenke und Blumen gab es auch für die Lehrerinnen und Choreografinnen Tania Czayka und Ulla Brühn-Heimann, die gemeinsam den größten Teil des Abends gestaltet hatten, sowie für die Flamencolehrerin Simi und für Meret Heimann, die mit dem in Porec erfolgreichen Gruppentanz "I want it all" einmal wieder ihr choreografisches Talent bewiesen hat.
Lothar Heimann, der als Moderator souverän durch den Tanzabend führte, konnte zur allgemeinen Freude noch ein kurzes Gespräch mit der ehemaligen Step-in-Schülerin Marie-Joyce Szau führen, die er im Publikum entdeckt hatte. Marie-Joyce geht seit zwei Jahren als Stipendiatin auf das Tanzgymnasium Essen-Werden. Sie wurde als eine von insgesamt 39 Tänzerinnen aus drei Ländern (Frankreich, Polen und Deutschland) ausgewählt, um Mitte Juli im Rahmen eines Kulturhauptstadt–Projektes unter der Regie eines berühmten Choreographen zu tanzen.
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Einen begeisterten Tanzabend boten die "Step-in-Allstars" in der Altenkirchener Stadthalle. Fotos: Gerd Asmussen
 
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