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Nachricht vom 27.03.2020
Wirtschaft
Regionale Unternehmen durch Corona-Krise massiv verunsichert
Fast alle Unternehmen aus dem Bezirk der IHK-Koblenz spüren negative Auswirkungen des Coronavirus auf ihre Geschäfte. Das ergibt eine Blitzumfrage, die die Industrie- und Handelskammer (IHK) Koblenz im Zeitraum zwischen Dienstag und Donnerstag (26. März) durchgeführt hat. Demnach erwarten 92 Prozent der Betriebe insbesondere Nachfragerückgänge, nachlassende Investitionen, die Stornierung von Aufträgen und logistische Engpässe.
Koblenz. 237 standortprägende Unternehmen hatten sich an der Umfrage beteiligt, davon rund die Hälfte aus der Industrie. Für das Gesamtjahr 2020 erwarten die Betriebe zum Teil deutliche Umsatzrückgänge: Einen Umsatzrückgang von mehr 50 Prozent befürchten 16 Prozent der Betriebe, 26 Prozent der Betriebe gehen von Umsatzrückgängen von 25 bis 50 Prozent aus und 9 Prozent der Betriebe erwarten Umsatzrückgänge von bis zu 10 Prozent.

Bei der Frage zur Einschätzung der Hilfsangebote von Bund und Land bewerten die Unternehmer das Kurzarbeitergeld als besonders positiv, gefolgt von den Maßnahmen zu Steuerstundungen und geringeren Steuervorauszahlungen sowie Zuschüssen. 62 Prozent der Umfrageteilnehmer wünschen sich jedoch mehr Unterstützung durch die Landesregierung - 90 Prozent sehen dabei nicht rückzahlbare Zuschüsse als notwendig an. Weitere Maßnahmen wie Darlehen und Bankkredite werden zwar auch als hilfreich angesehen, haben aber für die Umfrageteilnehmer aktuell eine deutlich geringere Bedeutung.

"Die Umfrage macht den Handlungsdruck bei den Soforthilfen deutlich. Jetzt ist vor allen Dingen Tempo bei der Auszahlung der beschlossenen Soforthilfen für die Kleinstunternehmen gefragt. Zudem muss sich der Blick der Politik auf Hilfsmaßnahmen für die Betriebe mit mehr als 30 Beschäftigen und ein generelles Belastungsmoratorium für die Wirtschaft richten", sagt Arne Rössel, Hauptgeschäftsführer der IHK Koblenz. "Je schneller die Einschränkungen des Wirtschaftslebens wieder aufgehoben werden können und je rascher die Hilfsmittel fließen, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass es bei einem heftigen jedoch kurzfristigen Konjunktureinbruch bleibt und anschließend eine starke Erholung der Wirtschaft einsetzen wird."

Die IHK Koblenz gibt auch am Wochenende Auskunft in der Corona-Krise: Die Corona-Hotline ist morgen und am Sonntag, von jeweils 9 bis 13 Uhr, für Anrufer geöffnet: 0261 106-501

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