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Nachricht vom 26.04.2020
Vereine
Pandemie vs. Tradition: Viele Veranstaltungen im Kreis abgesagt
Die Corona-Pandemie setzt den Vereinen im Kreis Altenkirchen Grenzen. Zahlreiche Veranstaltungen mussten abgesagt werden. Neben den vielen Schützenfesten trifft es auch die Vereine, die in diesem Jahr ihre Jubiläen zu feiern hätten. In Niedererbach wurde vor 125 Jahren der Männergesangverein gegründet. Dies und das 100-jährige Bestehen des Sportvereins Niedererbach sollten groß gefeiert werden.
Die meisten größeren Veranstaltungen im Frühjahr 2020 sind abgesagt worden. (Symbolbild: kkö)Kreisgebiet. Im Landkreis Altenkirchen mussten mittlerweile so gut wie alle Schützenfeste abgesagt werden. Der Schützenverein Wissen und die Schützengesellschaft Altenkirchen hatten zu ihren Jubiläen zahlreiche Veranstaltungen geplant. Die Schützengesellschaft Altenkirchen besteht nunmehr seit 175 Jahren und der SV Wissen seit 150 Jahren. Dies sind gewiss Anlässe, zu denen man große Feste feiern darf.

Aber nicht nur die Schützen sind von den Absagen betroffen. Viele kleinere Vereine, die im Frühjahr und Frühsommer ihre Feste veranstalten, mussten bereits absagen. Für zahlreiche kleine Vereine sind diese Feste ein fester Bestandteil ihrer Einnahmen. So wollte man in Niedererbach die Jubiläen des MGV (125 Jahre) und des Sportvereins (100 Jahre) feiern. Diese großen Feste fallen nunmehr aus. Die Verantwortlichen der Vereine sind, so die Informationen, auch unsicher, was denn eine Großveranstaltung sei. Hierzu gibt es, so die Vertreter der Vereine weiter, keine verlässlichen Aussagen. Daher haben die meisten der Vereine ihre Veranstaltungen abgesagt. Hierzu zählen auch die Junggesellenvereine aus Horhausen und Oberlahr. Deren Vatertagsveranstaltungen fallen ersatzlos aus.

Ersatztermine sind schwierig zu finden
Da niemand die Entwicklung vorhersehen könne, so die Vereinsvertreter, haben die meisten auch keinen Ausweichtermin ins Auge fassen können. Zudem käme es bei Verschiebungen immer wieder zu unvermeidlichen Überschneidungen bei den Terminen. Dies sei aber von keinem Veranstalter erwünscht. Die Schützenbruderschaft Birken-Honigessen diskutiert laut Brudermeister Florian Jung über eine Veranstaltung, die dann im Herbst stattfinden könnte. Jung findet die Absagen besonders für die Vereine, die ein Jubiläum feiern würden, sehr bedauerlich. „Ich weiß wie viel Arbeit und Herzblut in den Vorbereitungen steckt und das man eine solche Veranstaltung nicht einfach zu einem anderen Zeitpunkt feiern kann“, so Jung. In Betzdorf wartet man derzeit noch, bis man die Entscheidung einer möglichen Absage trifft, das das Schützenfest erst im September statt findet.

Bei allen Veranstaltungen sind es ja auch die Verträge mit Künstlern, Bands oder andere Attraktionen, die eine Verschiebung schwierig werden lassen. Nicht alle Bands können im nächsten Jahr wieder verpflichtet werden, so die Organisatoren der Feste. Die meisten der Vereinsvertreter nennen zudem als größte Schwierigkeit die Wahrung des Abstandes. Es wird in einem Zelt, in dem bei vielen Schützenfesten gefeiert wird, kaum zu vermitteln sein, dass auf einer Bierbank nur drei Leute sitzen dürfen.

Allen Vereinen und Gruppen ist das Bedauern darüber gemein, dass die aktuelle Situation die Feste nun nicht zulässt, die vielerorts ein fester Bestandteil im Leben der Gemeinden sind. Niemand, so die Vereine, sage gerne eine lange vorbereitete Veranstaltung ab. Für alle Beteiligten liegt der Fokus aber auf dem Schutz der Gesundheit. Der Blick geht bei den meisten schon in das nächste Jahr und man hofft, dass dann die Feste, möglichst mit großem Zuspruch der Bevölkerung, wieder stattfinden können. (kkö)
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