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Nachricht vom 03.05.2020
Vereine
Jetzt einen fledermausfreundlichen Garten gestalten
Bis zu 5.000 Mücken kann eine einzelne Mückenfledermaus pro Nacht vertilgen. Auch unsere anderen heimischen Fledermausarten sind Insektenfresser. Manche erbeuten Nachtfalter, andere bevorzugen Käfer, sie alle haben es jedoch aufgrund des aktuellen Insektensterbens zunehmend schwer. Ein „fledermausfreundlicher Garten“ lindert die Nahrungsnot und gefällt ihnen und vor allem ihren Beutetieren, den Insekten, bestens.
Braunes Langohr fliegt durch Nachtkerzen - Foto: Dietmar Nill, NABUMainz/Holler. Einen fledermausfreundlichen Garten anlegen
„Nachtblühende, nektarreiche Blütenpflanzen, zum Beispiel gewöhnliches Leimkraut, Seifenkraut und Wegwarte, sind ein Feinschmeckerlokal für viele Insektenarten.“, erklärt Fiona Brurein, Mitarbeiterin des NABU Rheinland-Pfalz. Durch ihren intensiven Duft locken die Pflanzen auch Nachtfalter an, die Lieblingsspeise vieler Fledermausarten. Doch nicht nur für die ausgewachsenen Insekten kann man Pflanzen in den Garten integrieren. „Die Nahrungspflanzen für die Larven unserer Insekten sind genauso von Bedeutung. Im allerbesten Fall lässt man sie einfach dort stehen, wo sie sich von selbst ausgesät haben, ansonsten kann man auch künstlich ein vielfältiges Wildblumenbeet anlegen oder Blumentöpfe auf dem Balkon bepflanzen.“, schlägt Brurein vor. Wichtig ist es, standortgerechte, heimische Wildarten auszusäen und natürlich auf Pestizide zu verzichten. Auch begrünte Mauern und Zäune schaffen Struktur, Nahrungsangebot und Unterschlupf für viele Insekten. Ideale Pflanzen sind zum Beispiel Echtes Geißblatt, Brombeere und Efeu, oder für Hecken Weißdorn, Schlehe, Wildrosen, Hasel und Holunder. Hat man genügend Platz zur Verfügung, kann auch ein Gartenteich angelegt werden, denn der zieht ebenfalls viele Insekten und damit auch Fledermäuse an und ist für viele Tiere im Sommer eine ideale Tränke.

Nahrungsgrundlagen und Lebensräume gehen verloren
Durch die Intensivierung der Landwirtschaft ist die Vielfalt der bäuerlichen Kulturlandschaften verloren gegangen – das beeinflusst auch das Nahrungsangebot für die Fledermaus. „Die negativen Auswirkungen auf das Angebot an Beutetieren wie Nachtfaltern, Käfern oder anderen Fluginsekten sind erheblich“, weiß Fiona Brurein. Die Konsequenz daraus ist, dass sich Fledermäuse, als reine Insekten- und Spinnenfresser und natürlich auch die insektenfressenden Vogel-Arten, nicht mehr ausreichend ernähren können.

Fledermaus Starter Paket
Für alle, die sich für Fledermäuse einsetzen und mehr über ihre spannende Lebensweise erfahren wollen, hat der NABU ein kleines Infopaket zusammengestellt, in dem auch eine Samenmischung für einen „fledermausfreundlichen Garten“ enthalten ist. Es kann beim NABU Rheinland-Pfalz, unter Einsendung eines im Wert von 1,55 Euro frankierten Kompaktbriefs (12,5 cm X 23,5 cm), angefordert werden: Stichwort „Fledermaus“, Postfach 1647, 55006 Mainz.

Heimische Fledermäuse und SARS-CoV-2
Angst davor, dass Fledermäuse in Deutschland Menschen anstecken könnten, braucht niemand zu haben. Es gibt keine Belege dafür, dass die in Deutschland heimischen Fledermäuse Träger jenes Corona-Stammes sind, dem auch das Coronavirus SARS-CoV-2 entstammt. Dieses Virus ist neuartig und wird von Mensch zu Mensch übertragen. Um sich und andere zu schützen, sollte man sich daher an die öffentlich ausgerufenen Schutzmaßnahmen halten.

Das Projekt „Fledermäuse Willkommen!“ wird durch das Ministerium für Umwelt, Energie Ernährung und Forsten Rheinland-Pfalz im Rahmen der „Aktion Grün“ gefördert. (PM)
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