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Nachricht vom 01.06.2020
Wirtschaft
Leise durch die Nacht: Ursachen und Lösungen für Schnarchen
Mit zunehmendem Alter ist beinahe jeder zweite Erwachsene vom Schnarchen betroffen. Der Ge-räuschpegel ist vor allem für die Partnerin oder Partner kaum zu ertragen, denn die Schlafqualität leidet hierunter. Die Ursachen für das Schnarchen können vielseitig sein — unter anderem könnte es an der Rachenmuskulatur liegen.
Fotoquelle: pixabay.comWie entsteht Schnarchen?
Während des Schlafes entspannten sich Mund- und Rachenmuskulatur, hierdurch verengen auch die Atemwege. Das ist ein gewöhnlicher Vorgang, aber es könnte passieren, dass hierdurch weniger Luft in die Lunge gelangt. Die verursachte Vibration im Rachen äußert sich als Schnarchen.

Für die Partnerin oder Partner ist es nicht angenehm, denn der Geräuschpegel steht der Lautstärke eines LKW in nichts nach. Die Schlafqualität leidet aber bei beiden Personen. Bei jemanden, der nicht schnarcht, ist die Schlafqualität weitaus höher.

Grund häufig auch die Kieferposition
Die menschliche Zunge ist beinahe ständig angespannt, denn es gibt keine Position, in welcher sie sich entspannen könnte. Im Schlaf allerdings erschlafft auch dieser Muskel und kann so für das Schnarchen sorgen. Die Zunge wandert dabei in Rücklage in den Rachen und löst damit das sogenannte Zungenschnarchen aus.

Damit dieses Problem behoben werden kann, muss die Position des Unterkiefers ein wenig nach vorne verlagert werden. Hierzu wird eine Anti-Schnarchschiene benutzt — ein operativer Eingriff ist entsprechend nicht notwendig. Ein Kieferorthopäde empfiehlt in diesem Falle immer zwei verschiedene Arten dieser Schienen.

Zu einem gibt es die Monoblock-Schienen und zum anderen die Biblock-Schienen. Wie der Name bereits aussagt, handelt es sich bei der Monoblock-Option um ein einziges Teil, welches sich je nach Besonderheiten des Kiefers dem Patienten angepasst werden kann. Demnach wird aber auch kein Bewegungsspielraum gelassen.

Die Biblock-Option besteht aus zwei Schienen für den Ober- und Unterkiefer. Hier kann die Schiene auch nach Besonderheiten des Kiefers angepasst werden. Zudem besitzt die Option äußerst flexible Kunststoffbänder — diese werden mit beiden Schienen auch verbunden. Das gibt einen entsprechenden Freiraum beim Tragen.

Mundatmung sollte immer vermieden werden
Wer im Schlaf mit einem geöffneten Mund schläft, wird auch mehr Schnarchen. Im Vergleich zur Nasenatmung ist die Mundatmung auch äußerst ungesund und daher sollte unbedingt etwas hiergegen gemacht werden. Die Atmung kann aber während des Schlafes nicht korrigiert werden, weshalb es ein Anti-Schnarchmundstück gibt.

Ein solches Mundstück ist die effektivste Form derzeit auf dem Markt, um das Schnarchen aufgrund der Mundatmung zu vermeiden. Durch das Plastik-Teil ist eine Mundatmung nämlich gar nicht möglich und der Körper stellt daher völlig automatisch auf die Nasenatmung um.

Die Nasenatmung ist vor allem deshalb so gesund, weil hierdurch der erholsame Schlaf zustande kommt. Das Mundstück ist dabei aber gar keine Qual — vielmehr erinnert das Stück an einen Zahnschutz eines Boxers. Eingesetzt wird das Teil zwischen Zähne und Lippe.

Es gibt hierzu aber auch eine Alternative, welche äußerst gewöhnungsbedürftig sein könnte. Das ist das sogenannte Kinnband, es handelt sich hierbei um ein Gurt, welches um das Kinn gelegt und über dem Kopf geschlossen wird. Diese Variante verhindert es, dass das Kinn nach unten sinkt und sich somit der Mund öffnet.

Nasenatmung verbessern
Auch eine verbesserte Nasenatmung kann helfen schnarchfrei durch die Nacht zu kommen. So hilft unter anderem einem Nasenspreizer, welcher jede Nacht aufgesetzt werden muss oder ein Nasenpflaster. Sofern die Nase verstopft ist (zum Beispiel wegen Heuschnupfen), könnte eine Nasendusche helfen oder ein Nasenspray.

Eine andere Option wäre ein operativer Eingriff, insofern beispielsweise eine verkrümmte Nasenscheidewand die Ursache für das Schnarchen ist. Eine OP wird aber von vielen Menschen abge-lehnt. Ein HNO-Arzt kann in diesem Falle aber weiterhelfen und nötigenfalls alternativen vorschlagen.

Gesunde Schlafposition angewöhnen
Die Rückenlage führt beinahe immer zum Schnarchen, dies liegt an der Zunge. Dieses Szenario wurde am Anfang des Beitrags beschrieben. Es ist daher empfehlenswert, wenn die Schlafposition geändert wird. Eine andere Schlafposition lässt sich auch angewöhnen, aber das ist gar nicht so einfach.

Deswegen gibt es von Herstellern eine große Auswahl an Produkten, wodurch die Angewohnheit deutlich einfacher fällt. Eines davon ist der sogenannte Schlafrucksack, welcher das Liegen in der Rückenposition gänzlich verhindert. An der Auflagefläche liegt außerdem ein Schaumstoffkeil, wodurch das Schwitzen am Rücken verhindert wird.

Ansonsten gibt es aber auch Schlafbandagen und Schlafwesten, welche die Liegeposition aufgrund ihrer Lagerung verbessern können. Ein Lagerungskissen kann ebenfalls gekauft werden, allerdings ist es nicht gerade sinnvoll. Der Schlafkomfort sinkt hierdurch rapide und es kommt dazu, dass der Kopf unbewusst in eine andere Haltung gelangt. So geschieht eine ungesunde Seitenlage. (prm)
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