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Nachricht vom 15.06.2020
Kultur
Beste Konzert-Stimmung mit „GoD“ im Wäller Autokino
„Garden of Delight“ (GoD) ist die wohl bekannteste deutsche Irish-Folk-Country-Band, die in zurzeit schwierigen Umständen im Rahmen des „Wäller Autokinos“, in Altenkirchen gastierte. Den Veranstaltern und Organisatoren sei Dank, dass die Zuschauer/innen ein außergewöhnliches Konzert erleben durften.
„Garden of Delight“ traten im Wäller Autokino auf. (Fotos: wear)Altenkirchen. Leider entsprach die Resonanz nicht ganz den Erwartungen, denn zum Konzertbeginn sonntags, am frühen Nachmittag, sind wohl viele Menschen noch mit anderen Dingen beschäftigt. Trotzdem standen etliche Autos auf dem Gelände vor der großen Bühne, auf Einhaltung der vorgeschriebenen Abstands- und Hygienevorschriften wurde seitens des Veranstalters korrekt geachtet. So durften die Besucher/innen nur beim Gang zur Toilette das Fahrzeug verlassen, zudem war das Tragen einer Schutzmaske Pflicht. Das Gelände am Weyerdamm in Altenkirchen war bestens ausgeschildert, durch Absperrgitter und Wegweiser wurde man ohne Probleme vor die Bühne geleitet.

Apropos Bühne: Dort stand ein regelrechtes Monstrum mit einer Fläche von rund 120 m², die zusätzlich mit einer rund 50 m² großen 4 K-LED Tageslicht-Leinwand ausgestattet war. Im Autoradio konnten die Besucher/innen das gesamte Konzert auf der UKW-Frequenz 88,4 MHz mitverfolgen, damit wurde ein Hörgenuss wie in einem Konzertsaal erzeugt. Die Voraussetzungen für das Konzert waren also bestens erfüllt.

Wie ein Derwisch über die Bühne gefegt
Das Konzert von „GoD“ kann man als unplugged bezeichnen, denn die beiden Frontmänner von „GoD“, Michael M. Jung und Dominik Roesch, traten ohne die übrigen Bandmitglieder auf. Michael M. Jung ist der unbestrittene Mastermind der Band, ist er doch als Singer und Songwriter das Gesicht der Band, zudem ein begnadeter Gitarrist. Die kongeniale Ergänzung findet er in Dominik Roesch, dem der Ausdruck „Teufelsgeiger“ alle Ehre macht. Blindes Vertrauen und das Wissen in das eigene Können, verbinden beide Ausnahmemusiker. Während Michael M. Jung der eher ruhige Part des Duos ist, wirbelt Dominik Roesch über die Bühne, als hätte er „Hummeln im Allerwertesten.“ Während des rund zweistündigen Konzertes gab es nur wenige Momente, in denen er mal ruhig dastand, denn ansonsten hüpfte, sprang und tanzte er pausenlos. Obwohl Dominik nicht über die Statur eines Fitness-Gurus verfügt, muss er über eine Bombenkondition verfügen, ansonsten hätte er nicht von der ersten bis zur letzten Minute des Konzertes wie ein Derwisch über die Bühne fegen können.

Michael M. Jung zeigte offen seine Bewunderung für das in Altenkirchen durchgeführte Experiment mit dem Auto-Kino, auch „GoD“ sei noch nie in einem Auto-Kino aufgetreten, für ihn und Dominik wäre es etwas sehr Besonderes in der langen Band-Geschichte. Mit guter Laune, großer Spielfreude, und viel Temperament begeisterten die beiden Musiker ihr Publikum. Am Ende eines jeden Songs waren Beifallskundgebungen durch die geöffneten Autofenster zu vernehmen, die noch durch das Betätigen der Lichthupen und des Warnblinkers unterstützt wurden.

Wie auf einem irischen Piratenschiff
Ein Querschnitt durch die über 20-jährige Bandgeschichte stand im Mittelpunkt des Konzertes, den Musikern gelang es tatsächlich, das Gefühl zu vermitteln, man würde sich in Irland oder Schottland, oder einem Piratenschiff befinden. Auch einige der Piraten-Songs verführten die Besucher in eine andere Welt voller Sehnsucht und Harmonie. So abwechselnd wie die Auswahl der Songs, waren auch die Stilrichtungen, mal voller Melancholie, dann wieder rhythmischer, fast rockig.

Beeindruckend war das Solo von Michael M. Jung bei dem Song „Comin‘ home“, in welchem er die Gefühle beschrieb, als sich sein ältester Sohn von zuhause löste, um selbstständig zu werden. „Big fat Mama“, „Lord of Darkness“, „Rolling down“, „Ready to go wild“, „Drunken Sailor“ und „Irish Rose“, sind nur einige aus dem schier unerschöpflichem Repertoire von „GoD“. Die eigenwilligen Interpretationen der Welthits „Learning to fly“ von Tom Petty, sowie „Behind blue eyes“ von Pete Townshend von der Band „The WHO“, vervollständigten ein Konzert, welches trotz der widrigen Umstände, nur zufriedene Besucher zurück ließ. „Garden of Delight“ werden sicherlich bei nächster Gelegenheit, mit voller Besetzung in Altenkirchen auftreten, man wird sie mit offenen Armen empfangen.

Das „Wäller Autokino“ findet noch bis zum 28. Juni 2020 statt, bis dahin werden Comedy, Filme, Lesungen und weiter Konzerte geboten, das vollständige Programm ist auf der HP „Wäller Autokino“ zu sehen, dort können auch die Tickets bestellt werden. Der Besuch einer Veranstaltung lohnt sich allemal. (wear)

       
       
       
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