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Nachricht vom 28.06.2020
Kultur
AB/CD in Concert: Ein weiteres Highlight beim Wäller Autokino
Am vorletzten Tag des „Wäller Autokinos“ in Altenkirchen kamen die Freunde des gepflegten Krawalls und Getöses voll auf ihre Kosten. AB/CD, die unzweifelhaft beste deutsche AC/DC-Coverband rockte den Weyerdamm, was das Zeug hielt. Die Band spielte nicht zum ersten Mal in Altenkirchen, die fünf Vollblutmusiker haben im gesamten Westerwald eine große Fangemeinde, die sich die Show natürlich nicht entgehen lassen wollten.
AB/CD rockten den Weyerdamm in Altenkirchen. (Fotos: wear)Altenkirchen. Entsprechend erwartungsvoll und euphorisch wurde die Band begrüßt, die meisten Fans waren dem Anlass entsprechend stilecht in AC/DC-T-Shirts gekleidet. Den Fans kam sehr gelegen, dass weitere Lockerungen im Bezug auf die Abstands- und Hygienevorschriften erfolgt waren. So durften die Besucher sogar ihre Autos verlassen, um in mit Absperrgittern versehenen Flächen, ausgiebig zu feiern.

Das Konzert übertraf die Erwartungen
Auf der riesigen Bühne mit der großen LED-Leinwand konnten sich die Jungs so richtig austoben. Wie sagte Andy Kirchner am Ende des Konzertes? „Wir sind unendlich dankbar, dass wir die Chance erhalten haben, hier in Altenkirchen spielen zu dürfen. 2020 sollte das Jahr werden, in dem wir so richtig durchstarten, wir hatten einen vollen Terminkalender. Durch diese verdammte Pandemie wurde alles über den Haufen geworfen, wir hatten hier in Altenkirchen den ersten Gig in diesem Jahr. Danke dafür an alle Beteiligten.“

Es ist keine Floskel, wenn mal wieder behauptet wird, AB/CD hätte vor Spielfreude nur so gestrotzt. Der Vergleich mit den Pferden, die vor dem Start bei einem Rennen mit den Hufen scharren, ist durchaus angebracht. Das Konzert stand unter dem Leitsatz „Bon Scott meets Brian Johnson“. Insider und Fans wissen, was das bedeutet: Bon Scott war von 1974 bis 1980 der Leadsänger von AC/DC, als er 1980 unter mysteriösen Umständen verstarb. Er wurde 1980 durch Brian Johnson ersetzt, der mit seiner kraftvollen Reibeisenstimme einen anderen Gesangsstil pflegte, als es Bon Scott tat. Zurzeit ist Brian Johnson bei AC/DC durch eine schwere Kehlkopferkrankung außer Gefecht gesetzt, deshalb ersetzte ihn bei der letzten Welttournee Axl Rose von „Guns'n'Roses“. Bei AB/CD übernahm Paul McGilley den Part von Bon Scott, und Stefan Schweser interpretierte Brian Johnson. Andy Kirchner spielte Gitarre wie Malcolm Young, Bernhard Heyder am Bass war der Part von Cliff Wiliams, Wermuth Sobainsky bearbeitete die Drums wie Phil Rudd, und Dimi Deeds begeisterte wie Angus Young.

Die Band spielte sich in einen regelrechten Rausch, auch getrieben von den Fans, die jeden der Welthits begeistert feierten. Die Mischung der Genres Hard Rock und Rock'n'Roll hielt keinen auf den (Auto)Sitzen. Bei der Auflistung der Hits von AC/DC fällt auf, dass sie eine Unmenge an Nummer-1-Hits weltweit hervorbrachten, die fast jeder kennt, weil sie nicht nur im Radio, aber speziell bei Festivals von zig Tausenden gesungen werden: „High Voltage“, „Highway to hell“, „Thunderstruck“, „Shoot to thrill“, „The Jack“, „Helles bells“, „You shoot me all night long“, „Rock'n'Roll train“ und, und, und… Ein gigantisches Konzert endete bei den Zugaben mit den Krachern „TNT“ und „For those about Rock“.

Die Besucher feierten noch weiter
Das Konzert hatte Spuren hinterlassen, feststellbar an dem Umstand, dass viele Besucher/innen noch lange nach Ende des Konzertes auf dem Gelände verweilten, um alles sacken zu lassen, und noch ein bisschen zu feiern. Der Autor dieses Artikels hatte die Gelegenheit, mit den ausgepumpten Musikern nach dem Konzert backstage zu sprechen. Alle waren erschöpft, aber glücklich, zumal sie sich in Zeiten des Lockdowns auch kaum sehen konnten, um zu proben. Es spricht für die Klasse von AB/CD, dass es ihnen trotz dieser Probleme gelang, den zufriedenen Fans ein außergewöhnliches Konzert, in außergewöhnlichen Zeiten, geboten zu haben. Heute sagt man Neudeutsch wohl: „Es war eine Win-Win-Situation“ für Fans und die Band. Die Jungs wird man bestimmt nicht zum letzten Mal in Altenkirchen gesehen haben. (wear)

Anmerkung des Autors Wolfgang Rabsch: An dieser Stelle muss nochmals ausdrücklich den Machern gedankt werden, dass sie es wagten, das „Wäller Autokino“ innerhalb von sechs Wochen auf die Beine zu stellen, von der Idee bis zur Umsetzung. Bürokratische, und andere Hemmnisse, konnten beseitigt werden, auch durch großes Engagement von wichtigen Entscheidungsträgern. Viele haben misstrauisch beäugt, ob es in einer relativ kleinen Stadt wie Altenkirchen möglich ist, ein dieser Art Event zu organisieren. Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg. Im Nachhinein sollten alle, auch die Bedenkenträger, froh sein, dass diese äußerst vielfältige Veranstaltung auf hohem kulturellem Niveau durchgeführt wurde. Nachdem das „Spiegelzelt-Festival“ aus den bekannten Gründen abgesagt werden musste, hätte Altenkirchen ansonsten im kulturellen Bereich 2020 in die Röhre geschaut!
       
       
       
       
       
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